Ins Kindergartenleben zu starten, kann ganz schön aufregend sein: sich von der Mama zu trennen, mit vielen anderen Kindern zusammen zu sein, den Erziehern zu folgen und vieles mehr. Um die Kleinen schonend darauf vorzubereiten, trifft sich seit drei Monaten die MAXI-MUM(M)-Gruppe. Zweimal in der Woche macht die Handpuppe Maxi den Kindern Mumm für den Kindergarten.
Dieses Angebot des Amtes für Jugend und Familie liegt Bürgermeister Joachim Wolbergs besonders am Herzen. Um sich selbst ein Bild davon zu machen und mit den Eltern ins Gespräch zu kommen, hat er am vor Kurzem eine MAXI-MUM(M)-Gruppe besucht.
Dort ist es mucksmäuschenstill. Alle schauen gebannt auf das Bilderbuch. Die Geschichte findet nicht nur im Buch, sondern auch auf dem Teppich vor den Kindern statt. Das Pferd wiehert, das Schwein grunzt und was macht die Ziege? Die meckert vor sich hin. Werden die Tiere es gemeinsam schaffen, ein Zelt aufzubauen? Gruppenleiterin Claudia Hany-Jäckisch macht aus der Bilderbuchgeschichte ein spannendes Erlebnis ? egal wie viel Deutsch die Kinder schon verstehen.
Im Raum nebenan vermittelt Barbora Pokorna Eltern vieles über Erziehungsfragen, Kinderkrankheiten, das bayerische Schulsystem und mehr. Wichtige Informationen aus dem Amt für Jugend und Familie, beispielsweise zur Unterstützung von Familien vor Ort, zur finanziellen Förderung im Rahmen des Bildungs- und Teilhabepakets oder zu Angeboten im Stadtteil, brachte Katrin Ponkratz aus dem Stadtteilprojekt Nord in die Runde. Dr. Eva Winisch vom Bildungsinformationscenter BIC informierte über die aktuellen Angebote Deutsch zu lernen. Über das Thema Mehrsprachigkeit referierte Katrin Köpnick von InMigra-KiD.
Einige der Familien kommen aus Polen, dem Kosovo, Ungarn, Rumänien oder Kasachstan und sind dabei, eine zweite Heimat in Deutschland zu finden. "Wie gefällt es Ihnen hier in Regensburg?" fragt Bürgermeister Wolbergs interessiert nach: "Haben Sie den Eindruck, die Gruppe hat Ihrem Kind geholfen?" Die Reaktionen fallen durchweg positiv aus. Die Eltern wünschen sich schließlich alle, dass ihre Kleinen ohne Probleme in den Kindergarten starten und eine gute Zukunft vor sich haben ? wenn auch vieles "ein bisschen schwierig" ist.
Die Leiterin der Kindertagesstätte Lechstraße, Friederike Klingshirn, hatte die Familien bei der Kindergartenanmeldung eingeladen: "Seit 2010 beginnt bei uns nach den Osterferien die MAXI-MUM(M)-Gruppe. Weil sich die Kinder und Eltern hier schon kennenlernen können, erleichtert das die ersten Wochen."
Birgit Höckele vom Amt für Jugend und Familie, die seit 2006 MAXI-MUM(M)-Gruppen konzipiert und organisiert, legt Wert auf passgenaue Angebote im Jugendhilfebereich: "Wertschätzung, Respekt und Fachwissen gepaart mit Einfühlung machen ein unterstützendes Miteinander möglich. Das dient als Grundlage, um mit Familien in Schwellensituationen hilfreich zu arbeiten ? gerade wenn die Herausforderung der Migration hinzukommt."
Susanne Völcker vom Beratungsangebot "Tausend und Keine Nacht", die für die Supervision der Gruppe verantwortlich ist, unterstreicht dies: "In den zwölf Wochen machen die Kinder mit ihren neuen Bezugspersonen in geschützter Umgebung viele Erfahrungen, die sie stärken und ein Modell für die Bewältigung späterer Herausforderungen sind."
In Regensburg gibt es in diesem Jahr fünf MAXI-MUM(M)-Gruppen. Die Anmeldung erfolgt über die Kindergartenleitung.
1. Kindertagesstätte (Kita) Ostpreußenstraße:
für die Gruppe im Familientreff Nord mit Unterstützung des Sozialen Arbeitskreises (SAK)
2. Kita Obertraublinger Straße, Kita Xaver-Fuhr-Straße und Kindergarten Sophie-Scholl-Straße für die Gruppe im Hort Xaver-Fuhr-Straße mit der Unterstützung des Familienzentrums Herztöne und des Stadtteilprojektes Burgweinting
3. Kita Napoleonstein und Kita Marienstraße für die Gruppe im Bürgerhaus Humboldtstraße
4. Kita Lechstraße für die Gruppe in der Kita Lechstraße und
5. Kita St. Theresia für die Gruppe, die dieses Jahr wegen Umbau des Familienzentrums der Evangelischen Jugendsozialarbeit (EJSA) in der Hemauerstraße in der Richard-Wagner-Straße stattfindet
Pro Gruppe können maximal zehn Kinder und deren Eltern aufgenommen werden. Die Gruppen beginnen nach den Osterferien und enden zu Beginn der Sommerferien.
Gelungener Start ins Kindergartenleben
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- Kategorie: Junges Regensburg
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