Corona lässt Müllberge weiter wachsen
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Auch im Landkreis Regensburg bestätigt sich die deutschlandweite Entwicklung: In den privaten Haushalten stiegen auch Corona-bedingt im Jahr 2020 die Abfallmengen – bei den Bioabfällen genauso wie beim Haus-, Sperr- und Papiermüll.
Beim reinen Hausmüll, der über die Restmülltonne entsorgt wird, waren es insgesamt 27.318 Tonnen im Vergleich zu 25.999 Tonnen 2019. Das bedeutet eine Steigerung von über sechs Kilogramm pro Einwohner/Jahr. Das teilte das Landratsamt mit. Bei den Bioabfällen, die wie vorgesehen nicht in der Mülltonne, sondern bei der landkreiseigenen Bioabfallsammlung auf den Wertstoffhöfen landeten, ergab sich 2020 mit der Menge von über 1.670 Tonnen gegenüber dem Vorjahr ein deutlicher Zuwachs von 450 Tonnen. Das entspricht einer Steigerung um knapp 37 Prozent.
Trotz Homeoffice und Distanzunterricht: Zunahme bei Papiermüll
Corona-bedingtes Homeoffice, Distanz-Unterricht und Online-Shopping sorgten nach Einschätzung des Landratsamtes dafür, dass die Kapazitäten bei der kommunalen Papierentsorgung auf den Wertstoffhöfen mehr als ausgeschöpft wurden. Trotz allgemeiner Digitalisierung und rückläufigem Trend bei Druckmedien war der Anfall von Verpackungskartonagen enorm und führte gegenüber von 2019 mit 1.662 Tonnen zu einer Steigerung auf 1.794 Tonnen.
Deutliche Corona-Spuren auch beim Sperrmüll
Das intensivere Leben in den eigenen vier Wänden regte viele Landkreisbürger dazu an, Entrümpelungen und Renovierungsarbeiten vorzunehmen. Deutliche Spuren hinterließ dies beim Sperrmüllaufkommen. Während im Jahr 2019 6.973 Tonnen Sperrmüll entsorgt wurden, weitete die Pandemie dies im Jahr 2020 auf 8.525 Tonnen aus.
Einen weiteren Beweis stellen die Bauschuttmengen auf den gut besuchten 39 Wertstoffhöfen des Landkreises dar. Ein Service, der – wie unter anderem auch die Sperrmüllentsorgung – gebührenfrei angeboten wird. Während im Jahr davor noch 8.539 Tonnen Bauschutt abgegeben wurden, verzeichnete man 2020 auch hier eine Rekordmenge von über 9 150 Tonnen. Zuwächse waren außerdem auch bei den sogenannten Leichtverpackungen zu vermelden. Bei diesen war eine Entwicklung von 1.974 Tonnen (2019) auf 2.069 Tonnen festzustellen. Enthalten sind in dieser Wertstoffart beispielsweise Verpackungsstyropor, welches um über 13 Prozent zunahm oder auch Alu-Verpackungen, die sogar um 19 Prozent mehr wurden.
Die Pandemie machte sich letztendlich auch bei der Problemmüll-Entsorgung bemerkbar. Sowohl bei den örtlichen Sammelterminen des Umweltmobils als auch bei den Direktanlieferungen ergaben sich enorme Zuwächse. Waren es im Jahr 2019 noch 7.424 Anliefernde, wurden zwölf Monate später 12.197 registriert.