Steckbrief
Mein Lieblingsmodejahrzehnt: 90er bzw. „old money“ style
Mein Lieblingskleidungsstück: Blazer
Mein Lieblingsdesigner: Jaquemus
Mein Stilvorbild: Sanne Vloet
Mode ist für mich...: Ausdrücken von Gefühlen und Stimmungen
Mein Lieblings-Food: Reina Pepiada (venezolanisches Gericht)
Mein Lebensmotto: Zeit ist das Einzige, was man nicht nachholen kann
Model-Interview
Katalina stand für das Fashion-Shooting unserer Februar Ausgabe des filters vor der Kamera von Michael Golinski. Wie sie uns erzählt hat, war dies ihr erstes „richtiges“ Mode-Shooting. Davor hat sie allerdings bereits einige Male mit Fotografen für deren Plattformen sowie für einige kleiner Brands geshooted – allerdings nicht hier in Europa, sondern in Lateinamerika. Wir haben mit unserer Kandidatin über ihre lebensprägenden Erfahrungen aus Ungarn, Venezuela und darüber hinaus gesprochen. Katalina hat uns erzählt, was sie an ihrem multikulturellen Hintergrund so schätzt, wie sie dieser nicht nur als Model, sondern auch als Person geformt haben und warum sie in jeder Sprache eine andere Persönlichkeit leben kann. Sie hat uns zudem verraten, warum ihre Eltern ihre größten Vorbilder sind.
Du bist derzeit Schülerin an der FOS in Regensburg und nebenbei modelst du immer wieder. Weißt du schon, was du nach der Schule machen möchtest?
Ich plane, Europäische Betriebswirtschaft zu studieren, weil ich zum einen politikinteressiert bin. Zum anderen lernt man hier viel, das man später in unterschiedlichen Bereichen einsetzen kann. Das stellt für mich einen großen Vorteil dar, da ich mich im Moment nämlich noch nicht festlegen möchte. Ich bin offen dafür, was noch kommt.
Meine Eltern sind für mich auch ein großes Vorbild. Beide haben spannende Berufe und da würde ich natürlich mal gerne in ihre Fußstapfen treten. Mein Papa ist als Bohr-Ingenieur im Bereich Geothermie tätig. Meine Mutter war Rechtsanwältin in Venezuela und jetzt verwaltet sie Immobilien.
Deine Eltern kommen ja aus Venezuela, haben aber auch ungarische Wurzeln. Sprichst du auch Spanisch und Ungarisch?
Genau, ich bin in Mexico geboren und meine Eltern in Venezuela. Meine Großeltern stammen aber sowohl mütterlicher- als auch väterlicherseits aus Ungarn, sind dann aber nach Venezuela ausgewandert. So hab‘ ich als erstes Ungarisch gelernt, dann Spanisch, Englisch und Deutsch.
Welche der Sprachen würdest du sagen, ist am schwierigsten, welche am einfachsten?
Am einfachsten ist auf jeden Fall Spanisch und am schwierigsten Ungarisch. Deutsch würde ich jetzt aber auch nicht außer vorlassen, weil viele Regeln für einen Außenstehenden gar keinen Sinn machen (lacht).
„Ich war bei den ungarischen Pfadfindern in München“
Hast du neben den Sprachkenntnissen auch viel von den jeweiligen Kulturen mitbekommen?
Ich habe tatsächlich von überall sehr viel mitbekommen. Als ich mit meinen Eltern vor circa 16 Jahren nach Deutschland gekommen bin, sind wir trotzdem weiterhin regelmäßig circa zwei Mal pro Jahr nach Venezuela gefahren, weil auch meine ganze restliche Familie noch dort gelebt hat. Bis heut bin ich auch noch circa vier bis sechs Mal im Jahr in Ungarn. Als Kind haben mich meine Eltern auch in Regensburg in einer ungarischen Schule eingeschrieben, die immer samstags war. Hier ging es darum, die ungarische Sprache besser zu lernen, aber auch etwas über die Kultur und die Landschaft zu erfahren. Ich war auch bei den ungarischen Pfadfindern in München. So hatte ich meine ganze Kindheit bis jetzt einen engen Bezug sowohl zu Ungarn als auch zu Venezuela.
Gibt es ein Land, in dem du dich am wohlsten fühlst oder fühlst du dich überall zuhause?
Das ist schwierig, weil ich von jedem Land bisher etwas für mich und meine Persönlichkeit mitgenommen habe. So sehe ich sowohl die Vor- als auch die Nachteile der verschiedenen Länder. Aber von der Sicherheit und dem System würde ich auf jeden Fall sagen, dass ich mich in Deutschland am wohlsten fühle. Aber von den Menschen und wie die Leute dort leben, würde ich auf jeden Fall Venezuela sagen. Natürlich spielt aber auch das Wetter eine große Rolle (lacht).
Du hast in unserem Model-Steckbrief angegeben, dass dein Markenzeichen ist, dass du verschiedene Persönlichkeiten annimmst, wenn du Sprachen sprichst. Kannst du das genauer erklären?
Das kommt daher, dass ich von Kleinkind auf immer aus verschiedenen Kulturen viel mitbekommen habe. Im Umgang mit meiner Familie würde ich sagen, dass eher die Latina in mir rauskommt. Auch wenn ich mit meinen Freunden aus Lateinamerika zusammen bin, merke ich, dass ich mehr die Kultur lebe. Sowohl von der Sprache her als auch von den Verhaltensweisen, dem Essen oder auch der Musik. Wenn ich mit den ungarischen Pfadfindern oder meiner Familie in Ungarn zusammen bin, bin ich eher in der ungarischen Kultur. Hier steht viel die Tradition im Vordergrund. Das heißt, ich tanze eher Volkstanz, koche typisch ungarisches Essen. Ich lebe also die ungarischen Traditionen. Ich würde auch sagen, dass ich in Lateinamerika extrovertierter bin und in Ungarn vielleicht etwas ruhiger.
„Hier sammelt man viele schöne Momente, die einen wachsen lassen“
Du hast auch geschrieben, dass es für dich mit zu den wertvollsten Dingen gehört, schöne Erinnerungen zu sammeln. Wie machst du das am liebsten?
Schöne Erinnerungen entstehen bei mir häufig gemeinsam mit anderen Menschen. Und am liebsten natürlich beim Reisen. Wobei ich sagen muss, dass man auch sehr viel über sich selbst lernt, wenn man alleine reist. Hier sammelt man viele schöne Momente, die einen ausmachen, die einen wachsen lassen. Deshalb finde ich es so wichtig, diese zu sammeln, weil das etwas ist, das man ein Leben lang festhalten kann – im Gegensatz zu materiellen Dingen. Schöne Momente kann man auch mit anderen teilen und das macht nicht nur einen selbst glücklich, sondern hoffentlich auch die, denen man davon erzählt. Wenn diese dann wiederum von ihren schönen Erfahrungen erzählen, kann eine enge Verbindung entstehen.
Neben deiner Affinität fürs Reisen bist du auch sehr sportlich. Wie hältst du deinen Körper fit?
Ich habe 12 Jahre lang in der Ballettakademie in Regensburg Ballett getanzt. 9 Jahre lang habe ich Leistungsschwimmen gemacht. Ich reite und spiele seit mittlerweile 16 Jahren Tennis. Hier hat es mir sehr geholfen, dass meine Eltern immer dahinter waren, dass ich dabei bleibe. Ich hatte natürlich Phasen, in der ich zum Beispiel Ballett überhaupt nicht mehr cool fand und zwei Wochen später war es dann wieder das Highlight der Woche. Deshalb bin ich froh, dass meine Eltern mich da oft bestärkt haben, die Sportart nicht gleich aufzugeben. Ich habe dabei gelernt, dass wenn man immer weitermacht und etwas regelmäßig verfolgt, man immer mehr erreichen kann und etwas vorschnell aufzugeben, nur weil man gerade keine Lust darauf hat, nicht immer die beste Option ist.
„Ich würde sagen, dass meine Eltern mich am meisten geprägt haben“
Gibt es andere Ereignisse in deinem Leben, die dich sowohl beruflich als auch persönlich geprägt haben?
Es ist kein konkretes Ereignis, aber ich würde sagen, dass mich meine Eltern am meisten geprägt haben. Sie und auch meine Großeltern sind einfach meine größten Vorbilder. Was sie erreicht haben, beruflich, aber auch menschlich – das ist, was mich von klein auf geprägt hat und mich immer noch prägt. Umso älter man wird, umso mehr beobachtet man bewusst, wie die Eltern bestimmte Dinge handhaben und lernt etwas dabei. Mit jedem Alter habe ich das Gefühl, dass man das Verhalten der Eltern aus einer anderen Perspektive betrachtet und je nachdem prägt einen das natürlich.
Vielen Dank für diese spannenden Einblicke! Dann gehen wir zum Schluss noch einmal zurück auf FACE AND FASHION: Warum denkst du, dass du die nächste FACE AND FASHION Queen werden solltest?
Durch meine Sprachen und die verschiedenen Kulturen, die ich kenne und lebe, bin ich sehr wandelbar. Das setzt mich denke ich von anderen Kandidatinnen und Kandidaten ab. Ich probiere außerdem selbst gerne viel aus und bin daher sehr offen. Ich kann daher auch in jedes Shooting diese Vielseitigkeit einbringen.
Wir wünschen dir auf jeden Fall ganz viel Glück dabei und freuen uns schon, dich beim großen FACE AND FASHION Finale 2025 wiederzutreffen!
Marina Triebswetter | filterVERLAG