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Unberührte Natur genießen, auch wenn die Zivilisation ganz nah ist: Ostbayern entwickelt sich zunehmend zu einem Magnet für Kanu- und Bootsurlauber. Besonders beliebt: das „Wandern per Boot“.

Ostbayern gilt als neuer Geheimtipp für Urlaub auf dem Wasser. Die Kanu-Region mit ihren wilden Bergbächen, sanft fließenden Flüssen, mit den von Seen durchzogenen Urwäldern zum Teil mitten durch das weitläufigste Waldgebiet Mitteleuropas hat von allem ein wenig: ein bisschen Grand-Canyon-Feeling beim Rafting, die schier endlose Einsamkeit kanadischer Urwälder und das Prickeln unberührter Natur mit Tieren und Pflanzen. Auf rund 300 Fluss-Kilometern und unzähligen Seen tummeln sich heute doppelt so viele Leih-Kanus wie es Gondeln in den Kanälen von Venedig gibt: Touristiker schätzen die „Urlaubsflotte“ auf mehr als 1.000 Paddelboote und Kanadier, die man für wenig Geld mieten kann. 

Der Colorado River lässt grüßen. Klares Gebirgswasser, dichte Wälder, wildromantische Landschaften: Wer mit dem Kanu auf dem Schwarzen Regen im Bayerischen Wald unterwegs ist, fühlt sich (fast) wie in Kanada. Der Fluss schlängelt sich nach der Quelle durch ein enges Tal, fließt mal idyllisch-malerisch vor sich hin, nimmt aber an zwei Abschnitten (Bärenloch und Altriegel) richtig Fahrt auf. Diese beiden anspruchsvollen Bereiche sind bei geübten Hobby-Kanuten besonders beliebt. 

Nach dem Zusammenfluss mit dem Weißen Regen wird der Regen zum entspannenden „Aktiv-Wanderfluss“ für die ganze Familie: Fünf Tagesetappen von je rund 20 Kilometern Länge führen durch unberührte Auen und ausgedehnte Wälder vorbei an beeindruckenden Naturpanoramen und Ausflugszielen ins UNESCO-Welterbe nach Regensburg. Beliebter Ausgangspunkt für die rund 100 Kilometer lange Wasser-Wanderroute ist für Kanus, Kajaks und Kanadier der Blaibacher See bei Bad Kötzting (Landkreis Cham). Ab dem Kraftwerk Pulling bei Blaibach ist der Regen zum europäischen Flusswanderweg ausgebaut.

Neben dem Regen erfreut sich auch die Naab bei Flusswanderern großer Beliebtheit: Auch hier warten rund hundert Flusskilometer darauf, per Kanu oder Kanadier entdeckt zu werden. Auf der gesamten Strecke zur Mündung in die Donau bei Regensburg (in Mariaort) gibt es zahlreiche Verleihstationen und Stellen, die den Ein- Ausstieg besonders leicht machen. 

Als wahres Paradies für Kajak- und Paddelbootfahrer gilt das Ilztal im Bayerischen Wald. Die Ilz entspringt zwischen den Gipfeln von Rachel und Lusen. Von dort bahnt sich das letzte große Wildwasser Ostbayerns seinen Weg durch die urwüchsige Mittelgebirgslandschaft des Bayerischen Waldes und vereint sich in Passau mit Donau und Inn. Beliebt ist die Strecke bei Familien für den gemütlich-entspannten Paddelspaß genauso wie bei Könnern, die das sportliche Abenteuer suchen.

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