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Der Hip- Hop wurde am gestrigen Sonntag, dem 11. August 2013, 40 Jahre alt. Als Tribut wollen wir nun darauf zurückblicken, wie diese Jugendkultur und Musikrichtung entstand, was von den Anfängen bis zur Gegenwart geschah und welche Interpreten maßgeblich an den Entwicklungen beteiligt waren.


Es ist ein heißer Sommertag im Jahre 1973, als die aus Jamaika stammende Jugendliche Cindy Campbell eine "Back to School Jam" - Party im Gemeinschaftsraum der 1520 Sedgwick Avenue in der Bronx organisiert. Dass noch am selben Abend hier Musikgeschichte geschrieben werden wird, ahnt sie damals nicht. Der Star des Abends ist Clive Campbell, Cindys sechzehnjähriger Bruder, bekannt als DJ Kool Herc. Seinen Künstlernamen hat er von "Hercules" abgeleitet, eine Anspielung auf seine große und kräftige Statur. An diesem geschichtsträchtigen Abend spielt DJ Kool Herc die Songs seiner zahlreichen Platten nicht einfach komplett durch, nein, er spielt nur die Instrumentalteile ab und als ein Freund sich dann auch noch ein Mikrofon schnappt und dazu Sprechgesang betreibt, ist die Geburtsstunde des Hip- Hop gekommen. Obwohl Kool Herc der Urvater der Jugendkultur ist, hat ihn das nicht reich und erfolgreich gemacht: Einige Jahre später wurde er bei einer Messerstecherei schwer verletzt und driftete in die Drogenabhängigkeit ab. Die 1520 Sedgwick Avenue wurde auf sein Engagement hin an einen neuen Investor verkauft, um das Gebäude vor dem Verfall zu bewahren. Mittlerweile laufen Bemühungen, es offiziell als Denkmal verzeichnen zu lassen.

Rapstars der ersten Stunde

Ende der 60er entwickelt sich allmählich das Rappen. MCs (Master of Ceremony) begleiteten DJs und stellten diese sowie auch sich selbst vor ihren Auftritten beim sogenannten "shouting out" vor.  1979 erscheint die Single "Personality Jock" der Discoband Fatback Band und des Rappers King Jim III. Die erste Hip- Hop- Schallplatte überhaupt erblickt damit das Licht der Welt. Eine Woche später veröffentlicht die Sugarhill Gang den Song "Rapper's Delight", welcher sich weltweit über acht Millionen Mal verkauft und als erstes Hip-Hop-Stück international kommerziellen Erfolg erzielt. Anfang 1981 veröffentlicht Blondie den Song "Rapture", der zugleich als erster "weißer" Rap gilt. Er steigt auf Platz 1 der US-amerikanischen Charts und öffnet so dem Hip-Hop in der Musikindustrie endgültig die Türen.

Alles entwickelt sich weiter

1982 eröffnen "The Message" von Grandmaster Flash und The Furious Five dem Rap inhaltlich neue Dimensionen: Anstelle von Partytexten, die keinen tieferen Sinn haben, werden nun sozialkritische Lyrics immer populärer. Außerdem wird dank Afrika Bambaataas "Looking For The Perfect Beat" das Sampling, also die Verwendung einer bereits fertigen Tonaufnahme in einem anderen musikalischen Kontext, eingeführt. 1987 veröffentlicht der Rapper Ice-T die Platten "Sixn' da Mornin'" und  "Rhyme Pays", wdie ihm den Titel als Urheber des Gangsta-Rap einbringen.

Westküste gegen Ostküste

Anfang der 90er treten die Westküsten-Künstler in Erscheinung. Zu ihnen zählen Dr. Dre, Snoop Doggy Dogg und 2Pac. Mit ihnen übernimmt auch der Gangsta-Rap langsam die Führung. Die kommenden Jahre sing geprägt vom "beef" zwischen den Rapper der Ost- und Westküste.

Als im September 1996 der inoffizielle Stellvertreter der Westküste, 2Pac, erschossen wird und ein halbes Jahr darauf auch Notorious B.I.G., der die Ostküste vertrat, wird der "Kleinkrieg" als  beendet erklärt.
Während dieser Zeit macht auch die sogenannte Detroiter Szene auf sich aufmerksam. Zu verdanken ist dies vor allem Eminem (Slim Shady) dem bekanntesten und erfolgreichsten weißen Rapper. Auch Crossover- Musiker wie Kanye West, Gnarls Barkley, Kid Cudi und Nicki Minaj verzeichnen jetzt große Erfolge.

Von den Fantastischen Vier zu Aggro Berlin

In Deutschland ist der Hip-Hop seit Mitte der 80er aktiv, wenn auch zunächst nur englischsprachig. Deutschen Hip-Hop empfindet man lange zeit noch als altmodisch.

Die 1989 gegründete Band "Die Fantastischen Vier" ist die erste Rap-Formation, die mit "Deutschem Sprechgesang", wie sie ihre Musik selbst bezeichnen, bundesweit Schlagzeilen machen. Den ersten Charterfolg hat die Band 1992 mit dem Titel Die da!?.
Um 1995 entwickelt sich der Battle-Rap, bei dem Rapper versuchen, ihre Konkurrenten mit Worten zu übertrumpfen. Seit 2001 besteht das Berliner Plattenlabel "Aggro Berlin", bei dem früher unter anderem Sido, Bushido und Fler unter Vertrag standen und das für seine teilweise sexistischen, gewaltverharmlosenden und antisemitischen Texte bekannt ist. Die bislang erfolgreichste Interpretin des deutschsprachigen Raps ist Sabrina Setlur mit mehr als zwei Millionen verkauften Tonträgern.

In diesem Sinne: Happy birthday, Hip- Hop! Wir hoffen, es gibt auch in Zukunft noch einiges von dir zu hören!

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