RN: Wann habt ihr unabhängig voneinander angefangen, Musik zu machen? Habt ihr als Kind schon Instrumente gespielt?
Philipp: Ich habe zur Einschulung eine Gitarre geschenkt bekommen und da bin ich dann dazu gekommen. Das war mein erstes Instrument und damit der Einstieg in die Musik.
Clemens: Ich habe mit zwölf angefangen Gitarre zu spielen.
Beide: Man probiert sich überall ein bisschen aus, Klavier, Bass, Schlagzeug, also die Basics.
Philipp: Letztes Mal hatte ich eine Flöte in der Hand, eine Tin Whistle. Aber ich glaube, da ist keine Begabung vorhanden (lacht).
Wann habt ihr euch kennengelernt? Wann habt ihr angefangen, zusammen Musik zu machen?
Philipp: Am ersten Tag der elften Klasse.
Clemens: In der Oberstufe sind wir zusammen in eine Klasse gekommen, wir waren beide im Musik-LK. Da haben wir aber noch in einer anderen Konstellation gespielt, da hat Philipp noch Gitarre gespielt und ich Bass. Da waren wir in einer Band.
Wart ihr damals noch mehr Leute?
Clemens: Ja, fünf. Da haben wir auch noch ganz andere Musik gemacht als jetzt.
Inwiefern?
Clemens: Jazz, Soul, alte Sachen, so Ray Charles.
Philipp: Und auch rein instrumental, also nichts Elektronisches.
Wie würdet ihr eure Musik beschreiben, die ihr jetzt macht?
Philipp: Eigentlich gar nicht genrespezifisch.
Clemens: Singer/Songwriter, Elektro, Pop-Folklore... Wir wollen uns nicht so festlegen, es kann auch sein, dass auf der nächsten CD irgendwie keine Ahnung was drauf ist.
Also ist es besser, wenn man euch nicht in eine Schublade stecken kann, dann seid ihr offen für alles?
Clemens: Manche Leute sagen halt "das ist dieses gewisse Genre", dann ist das okay.
Also kann jeder selbst reininterpretieren, wozu er Lust hat?
Philipp: Ja, das ist auch das Schöne an Kunst.
Euer Erfolg ist sozusagen über Nacht gekommen via Youtube. Habt ihr das kommen sehen?
Philipp: Wir haben es überhaupt nicht kommen sehen.
Clemens: Hm, naja über Nacht... eigentlich war's nicht so überraschend, man hat gesehen, dass es langsam immer mehr wird.
Wie geht ihr um mit dem Erfolg? Werdet ihr auf der Straße erkannt und müsst Autogramme geben oder könnt ihr noch unbeschwert durch die Straßen ziehen?
Philipp: Clemens weniger als ich. Aber das ist eigentlich ganz chillig.
Clemens: Das ist jetzt nicht schlimm. Manchmal wird man erkannt, aber die sind ja nett, die Leute. Das ist schon in Ordnung, wir kommen damit ganz gut klar (lachen beide).
Ihr ward jetzt schon das zweite Mal in Regensburg in der Mälze, wie kommt's?
Philipp: Ja, das ist das einzige Mal, dass wir in der gleichen Stadt im selben Club spielen.
Clemens: Regensburg ist schön. Die Leute waren cool, der Laden ist cool, der ist schön, der Sound ist gut, die Stadt ist schön... Wobei wir noch nicht so viel gesehen haben.
Philipp: Ja, letztes Mal wollten wir eigentlich noch in die Stadt, aber waren zu müde. Dafür aber diesesmal.
Eure Tour dauert ja noch ein bisschen... Wie sieht denn euer Tour-Alltag so aus? Habt ihr Zeit, dass ihr euch die Städte ein bisschen anseht oder feiern geht?
Philipp: Aufbauen, Essen, Chillen, nochmal kurz ausruhen, dann spielen, schlafen und dann morgens weiterfahren. In Regensburg hatten wir zum ersten Mal einen freien Tag, den wir auch wirklich verbracht haben (mit Gitarren-Saiten-Kaufen - Foto).
Clemens: Man ist zwar immer in einer anderen Stadt, aber man sieht im Prinzip immer das gleiche. Regensburg ist aber schon sehr schön...
Was macht ihr in eurer Freizeit, wenn ihr nicht gerade Musik macht?
Clemens: Chillen, Freunde, Freundin, Familie, manchmal ein bisschen Kicken. Also ganz normale Sachen... Kochen!
Seid ihr gute Köche?
Philipp: Ne, kann man glaub ich nicht so sagen.
Clemens: Wir sind eher so auf dem Junggesellen-Niveau. Aber was ich gut kann, sind Teigtaschen, Blätterteigtaschen. Und die Füllung mache ich auch selber. Da bin ich immer stolz drauf (lacht). Und Nudeln mit leckeren Soßen, das geht auch manchmal, Käse-Sahne-Hähnchen-Soße!
Philipp: Oder unser Special-Mix!
Clemens: Stimmt, wir haben eine sehr gute Gewürzmischung: Curry, Kurkuma und Zimt! Das schmeckt megageil! Du machst eine Sahnesoße mit Lauch, Schinken, Zwiebeln und Curry, Kurkuma und Zimt!
Was wäre aus euch geworden, wenn es mit der Musik nicht geklappt hätte?
Philipp: Das weiß man nicht.
Clemens: Keine Ahnung, Bauer (lacht).
Habt ihr die Schule fertig gemacht?
Clemens: Wir haben letztes Jahr Abi gemacht.
Und, wie ist es gelaufen?
Clemens: Philipp war besser als ich.
Philipp: Ne, das nicht. Aber wir haben uns beide auf unsere Art ganz gut durchgemogelt.
Clemens: Vielleicht klappt's ja mit der Musik ja nur noch ein Jahr.
Philipp: Vielleicht wirst du dann noch Bauer.
Ja der Name passt ja schon mal: Kühe melken!
Clemens: Haha, nice! Der Milky Hof...
Philipp: Für den Fall, dass es nicht klappt!
Anscheinend habt ihr ja viele internationale Fans, wenn man sich eure Facebook-Seite so ansieht. Wo würdet ihr denn am liebsten mal spielen, wenn ihr die Wahl hättet?
Clemens: Nächstes Jahr spielen wir viel im Ausland, Frankreich, Belgien, Holland, Skandinavien. Frankreich ist glaub ich echt geil, Paris, Bordeaux...
Philipp: Aber ich hätte auch richtig Bock auf Festivals in Südamerika. Wenn die Leute richtig schön tanzen.
Welche Musik hört ihr denn selbst gerne?
Clemens: Alles. Ich höre wenig Rock, Heavy Metal höre ich nicht. Aber ansonsten echt viel. Das geht dann von Folk bis Hip Hop, Jazz, Elektro, House, Klassik... Das hängt wahrscheinlich aber auch damit zusammen, dass wir im Musik-LK auch viel kennengelernt haben.
Ihr habt ja ein eigenes Label gegründet ? Lichtdicht Records. Damit ihr das Mitspracherecht beibehaltet oder wieso habt ihr euch dazu entschlossen?
Philipp: Erstens das und auch, weil wir nach der Schule einfach Bock hatten, was zu machen und was auszuprobieren. Also nicht nur Musik, sondern auch das, was zu wirtschaftlicher Arbeit oder Organisatorischem dazugehört, aber in erster Linie natürlich schon, damit wir machen können, was wir wollen.
Wie sieht's aus mit Groupies? In der Mälze waren ja unheimlich viele Mädl's auf dem Konzert...
Philipp: Also Facebook sagt 50-50.
Clemens: Die Mädchen stehen vielleicht vorne, deshalb fallen sie mehr auf. Aber die Fans sind eigentlich immer gut gemischt (beide grinsen verschmitzt).