Frei.Wild – harmloses Liedgut oder rechtsextreme und rassistische Rockmusik?
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- Kategorie: Kultur & Szene
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Zur Beantwortung dieser Frage und angesichts des anstehenden Frei.Wild Konzerts im Dezember in Obertraubling, haben sich mehrere Regensburger Organisationen zusammengeschlossen. Sie werden zunächst in einer Veranstaltung am Regensburger Goethe-Gymnasium ("Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage") über "Frei.Wild" informieren und aufklären. Eine weitere öffentliche Veranstaltung findet am 05. Dezember 2013 um 19:30 Uhr im W1 in der Weingasse 1 in Regensburg statt.
In der Infoveranstaltung werden von Referent und Oberstudienrat Roland Woike (Arbeitskreis "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" der FOS/BOS Regensburg) unter anderem drei Liedtexte analysiert und die Rolle der Band innerhalb der rechtsextremen Szene beleuchtet. Anschließend besteht die Möglichkeit zur Diskussion. Der Eintritt ist kostenlos. Wir verweisen auch auf die beigelegte Einladung des Stadtjugendrings.
"Keine Bedienung für Nazis e. V." begrüßt das Vorgehen von Jürgen Mistol (MdL), der den Betreiber des "Airports" in Obertraubling aufforderte, die Durchführung des Frei.Wild Konzerts zu überdenken.
Angesichts der bundesweiten Proteste gegen Frei.Wild ist uns das Festhalten an dem Konzert unverständlich. Es ist nicht zu Ende gedacht, wenn man sich zwar "gänzlich vom Rechtsradikalismus distanziere", jedoch gleichzeitig einer Band öffentlichen Raum zur Verfügung stellt, die mit ihren nationalistisch-völkischen Texten auch Zuhörer anspricht, die für rechtsextreme Ansichten empfänglich sind oder empfänglich gemacht werden. Die Band hat eine klar rechte Ausrichtung, was in rechtsextremen Kreisen wohlwollend aufgegriffen wird. So sagte zum Beispiel der NPD Funktionär Patrick Schröder, dass die von der Band vertretenen Werte eine so große Übereinstimmung zur eigenen Ideologie aufwiesen, dass man über die wenigen Distanzierungen zum Neonazi-Spektrum großzügig hinwegsehen könne. Die Band sei "zwar nicht 100% auf Linie des nationalen Widerstandes", aber "das kann man auch nicht erwarten", dafür sei der öffentliche Druck zu groß.
Im November 2012 hat sich Bürgermeister Wolbergs klar gegen das damalige Konzert in der Regensburger Donau-Arena ausgesprochen, als er öffentlich bekannt gab, dass "das Konzert nicht hätte stattfinden dürfen". Wir hoffen, dass dies in Bezug auf Regensburg auch für die nächsten Jahre Bestand hat.
Veranstaltungshinweis:
Was? Infoveranstaltung zu Frei.Wild
Wann? Donnerstag, 05. Dezember 2013, Beginn: 19:30 Uhr
Wo? W1 ? Zentrum für junge Kultur, Weingasse 1, 93047 Regensburg
Wer? Referent OStR Roland Woike, Arbeitskreis Schule ohne Rassismus, FOS/BOS
Regensburg / Leitung Florian Gmeiner und Detlef Staude
Wie viel? kostenlos
Weitere Infos unter www.jugend-regensburg.de
Was noch? Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsexremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, werden
gemäß § 6 Versammlungsgesetz von der Veranstaltung ausgeschlossen.