Jiří Kolář und die Literatur
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- Kategorie: Kultur & Szene
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Seit November fasziniert die bunte Collagen-Welt von Ji?í Kolá? die Besucher des Kunstforums Ostdeutsche Galerie. Der Vortrag "Wort und Bild: Ji?í Kolá? und die Literatur" von Prof. Dr. Marek Nekula am Donnerstag, dem 30. Januar um 19:00, zeichnet Kolá?s literarisches Schaffen nach und verortet es im Kontext der modernen tschechischen Literatur.
Viele seiner Bilder erzählen Geschichten, ohne auch nur ein Wort zu benutzen. Der Grund dafür liegt in Kolá?s künstlerischer Entwicklung: Er begann als Dichter und fand erst später zur visuellen Collage-Kunst. Dieser Werdegang steht im Mittelpunkt eines Vortrags von Marek Nekula, Professor für Bohemistik und Westslavistik an der Universität Regensburg, am 30. Januar um 19 Uhr im Kunstforum Ostdeutsche Galerie.
Collage-Verfahren, die sein künstlerisches Schaffen prägten, sind bereits in seinen literarischen Werken erkennbar. Sie greifen den visuellen Collagen vor, der Übergang vom Wort zum Bild wird in Kolá?s Typogrammen sichtbar: Worte und Sätze lösen sich auf, Kolá? formt bildhafte Darstellungen aus Buchstaben und wendet sich immer mehr von verbalen Ausdrucksmitteln ab. So gelangt er schließlich zur "evidenten Poesie": einer Art von Lyrik, die nicht sprachlich funktioniert, sondern Alltagsgegenstände wie Rasierklingen, Fadenspulen, Steine oder Backformen benutzt. Sie erzählen Geschichten, die nicht mit Worten geschrieben, aber trotzdem "lesbar" sind.
Auf seinem Weg von der verbalen zur visuellen Darstellung bleiben Kolá?s Ursprünge in der Poesie immer erkennbar, auch wenn er in seinen späteren Collagen Sprache und Schrifterzeugnisse nur noch fragmentarisch verwendet und sie sich gleichberechtigt unter die anderen Bestandteile mischen.
Die Collage-Verfahren in Kolá?s literarischem Werk und der Übergang vom Wort zum Bild stehen im Zentrum von Nekulas Vortrag.
Prof. Dr. Marek Nekula veröffentlichte zahlreiche Aufsätze und Publikationen zu linguistischen Themen, er beschäftigt sich aber auch mit der Semiotik des Raums in der Literatur. Seit 1998 ist Nekula Professor für Bohemistik und Westslavistik an der Universität Regensburg und Leiter des Bohemicum Regensburg-Passau bzw. des Studiengangs Deutsch-Tschechische Studien.
Für nur 6?, beziehungsweiße ermäßigt 4?, können Sie diesen außergewöhnlichen Vortrag Prof. Dr. Marek Nekulas kommenden Donnerstag, 30. Januar, besuchen!
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Bild: Kunstforum Ostdeutsche Galerie