Filmstart: Watchtower – Sehenswert!
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- Kategorie: Kultur & Szene
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Ein Film, der von Einsamkeit und dem Drängen der Gesellschaft auf Normalität erzählt: Watchtower. Am 17. April startet der Film in unseren Kinos. Er erzählt die Geschichte zweier Außenseiter, die sich zurückziehen, um einerseits ihrem Alltag zu entfliehen, andererseits jedoch auch die dort stattfindenden Konflikte zu bewältigen.
Nihat und Seher: zwei Menschen, die unabhängig voneinander in dem abgelegenen Örtchen Tosya landen. Was sie jedoch eint: die Flucht vor ihrem jeweiligen Leben. Sowohl die junge Seher als auch Nihat tragen düstere Geheimnisse mit sich herum.
Nihat macht sich auf den Weg zu seinem neuen Arbeitsplatz: einem abgelegenen Turm im Wald, von welchem aus er nach Waldbränden Ausschau halten soll. Kontakt zur Außenwelt hat er keinen. Einzig das Funkgerät hilft Nihat, Kontakt zu seinen Kollegen aufzunehmen. Doch zur Ruhe kommt Nihat nicht: dunkle Schatten scheinen ihn zu umgeben. Die schöne Seher floh aus ihrer Stadt, wo sie Literatur studierte. Als Reisebegleiterin eines Busunternehmens versucht sie in Tosya, vorläufig ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Der Kontakt zu ihrem konservativen Elternhaus, mit dem sie bereits zuvor zu hadern hatte, schwächt zunehmend ab.
Das Schicksal führt die beiden Außenseiter Seher und Nihat mehr und mehr zusammen. Dennoch zögern beide ? zu einschneidend waren vergangene Erlebnisse, zu düster sind ihre Gedanken. Also sich Sehers Situation jedoch zuspitzt, findet sie in Nihats abgelegenen Turm Zuflucht. Ob es den beiden gelingt, in der Einsamkeit eine entscheidende Wendung ihrer beider Leben herbeizuführen?
Wertungsfreie Reflektion für eigenes moralisches Urteil
Ganz bewusst präsentiert die Regisseurin Pelin Esmer die Geschichte ohne jegliche Wertung: selbst soll sich der Zuschauer ein Urteil über die beiden Charaktere, gespielt von Olgun Simsek und Nilay Erdönmez, bilden ? um dieses am Ende des Films einstürzen zu sehen. Ein beeindruckender türkischer Film, der von einer Welt erzählt, in der emotionale Probleme ignoriert und verdrängt werden. Wesentlich getragen von zwei überragend authentischen Hauptdarstellern; feinfühlig, intensiv und bewegend erzählt.
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Bild: AF Media