Regensburger Stummfilmwoche
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- Kategorie: Kultur & Szene
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In Regensburg findet momentan die 32. Regensburger Stummfilmwoche statt. Dass diese Art von Filmen alles andere als stumm sind, zeigen viele begnadeten Musiker. Sie erwecken die Bilder mit ihrer Musik zum Leben.
Schon seit dem 7. August veranstaltet der Arbeitskreis Film Regensburg e.V. wie jedes Jahr die Stummfilmwoche. Im Museumscafé im Klosterhof des Historischen Museum kann der Zuschauer sich in eine frühere Zeit versetzen und ganz treiben lassen. In den Vorstellungen gibt es alles andere als einen langweiligen Film ohne Ton und Spaß. Die renommierten Musiker, welche die Film-Vorführungen musikalisch zum Leben erwecken, wechseln sich von Film zu Film ab ? je nachdem welcher Stil zu welchem Film passt.
Die bisher gezeigten Filme variieren stark in ihrem Genre: Die ersten zwei Tage der Stummfilmwoche gehörten ganz den Nibelungen. Mit "Siegfried" und "Kriemhilds Rache" kamen die Sagen zurück nach Regensburg. Die beiden Musiker Klaus Reichardt und Jan Kahlert umrahmten den Auftakt mit Schlagwerk, Tasteninstrumenten und dem ungewöhnlichen Instrument Trautonium. Das um 1930 entwickelte elektronische Instrument verleiht den Nibelungen die besonderen mystischen Klänge und stützt so die Atmosphäre der Sagen.
Der "Gruselabend" dieses Jahres fand am 9. August statt. Es wurde ein schwedischer Film mit dem Titel "Fuhrmann des Todes" gezeigt, der, zusammen mit der Musik des neugegründeten Ensembles aus Rainer Hofmann, Berz Wenzl und Markus Stark, begeistert. Der Zuschauer wird mitgenommen auf eine interessante Reise des Fuhrmannes, der alle toten Seelen einsammelt und auch seine Geliebten mit auf seinen Weg nimmt.
Eines der Highlights diese Saison ist "Blancanieves", ein spanischer Stierkämpfer-Film. Er wurde ohne Live-Musik aufgeführt, ist dafür aber brandaktuell. Der Film dreht sich um die Tochter eines Stiefkämpfers, die in einen finalen Kampf gerät.
Zum Finale am Wochenende gibt es am morgigen Freitag den ersten Hitchcock-Film zu sehen: "The pleasure garden". Der 1925 veröffentlichte Film dreht sich ganz um die Geschichte zweier befreundeter Revuetänzerinnen, die mit den täglichen Plagen des Lebens zu kämpfen haben ? ein grausamer Mord fällt hier gar nicht auf. Umrahmt wird das ganze vom Aljoscha-Zimmermann-Ensemble.
Der letzte Film in der Reihe ist "Fantômas", von welchem nur zwei der fünf existierenden Episoden gezeigt werden. Fantômas ist ein Schwerkrimineller, der am Anfang des 20. Jahrhunderts ganz Paris in Angst und Schrecken versetzt. Durch das Aufgreifen seiner Methoden, nämlich dem Entfachen eines Verwirrspiels durch die hektischen Straßen Paris, versuchen die Ermittler dem Kriminellen auf die Spur zu kommen. Rainer J. Hofmann begleitet das Spektakel mit vielen verschiedenen und zum Teil selbstgebauten Instrumenten.
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Foto: Lupo / pixelio.de