Ganz schön viel neuer Stoff, der diese Woche in die Kinos kommt. Mit dabei: Ein Kandidat für den Oscar in der Kategorie „Bester Film“, nämlich „The Imitation Game“. Ein Film, basierend auf einen der größten Coups im Zweiten Weltkrieg, die Entzifferung des Kodiergeräts der deutschen Wehrmacht.
The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben
Alan Turing gilt heute als einer der einflussreichsten Theoretiker der frühen Computerentwicklung und Informatik. Der Film unter Regisseur Morten Tyldum basiert auf dem Leben des großen Denkers des 20. Jahrhunderts: Gespielt von Benedict Cumberbatch, versucht der Protagonist zusammen mit anderen Mathematikern und Forschern im britischen Bletchley Park, den Code des deutschen Kodiergeräts, das die Funksprüche der Wehrmacht und Marine verschlüsselt, zu knacken. Wie auch damals zu seinen Lebzeiten gelang es ihm schließlich nach langem Kopfzerbrechen, die Enigma zu dechiffrieren. Die Entzifferung geheimer deutscher Funksprüche war eine kriegsentscheidende Komponente für den Sieg der Alliierten unter anderem im U-Boot-Krieg, wurde aber bis in die 70er Jahre hinein geheim gehalten. Turing wird zum gefeierten Star, doch auch er hat ein intimes Geheimnis, dass nicht an falsche Ohren gelangen darf: Er ist homosexuell. Ein ‘Vergehen’, das im Großbritannien dieser Tage mit Haftstrafen und chemischen Kastrationen geahndet wird.
Zu sehen im Garbo und im Ostentor Kino.
Drei Türken und ein Baby
Schon der Titel „3 Türken und ein Baby“ ist eine Anspielung auf den französischen 80er-Jahre-Hit „Drei Männer und ein Baby“ sowie das zwei Jahre danach gedrehte, ebenfalls sehr erfolgreiche US-Remake „Noch drei Männer, noch ein Baby“. Es geht um die drei Brüder Celal, Sami und Mesut die mit über Dreißig noch immer zusammen in der Frankfurter Wohnung ihrer Eltern leben. Doch unterschiedlicher könnten die Drei kaum sein: Celal, der Frauenheld, versucht immer noch über die Trennung von seiner Freundin Anna hinwegzukommen, der cholerische Sami hingegen hat überhaupt kein Glück in der Liebe und versaut sich jedes Date mit seinen unkontrollierten Wutattacken, Indes, der jüngste der Brüder, wartet nach wie vor auf seinen Durchbruch als Musiker. Der, von ihren Eltern vermachte, Brautmodeladen läuft zu alledem auch nicht gut. Als hätten die drei Brüder noch nicht genug Probleme, fällt ihnen aus heiterem Himmel die Aufgabe zu, sich um das Baby von Anna zu kümmern, da diese im Krankenhaus liegt. Weil Verantwortung für die Singles bisher allerdings ein Fremdwort war, müssen sie nun im Schnelldurchlauf die Aufgaben und Pflichten eines Vaters erlernen. Und das hat ungeahnte Konsequenzen, denn 3 Türken und ein Baby können zusammen jede Menge Chaos anrichten.
Zusehen im Cinemaxx.
Baymax
Baymax – Riesiges Robowabohu (OT: Big Hero 6) ist ein Animationsfilm aus dem Hause Disney/Marvel und begeistert nicht nur die Kleinen Zuschauer. Hiro Hamada ist ein 13-jähriger Junge, der in der futuristischen Stadt San Fransokyo lebt. Leider nutzt er dort sein geniales Erfindertalent bei weitem nicht so, wie es sein Bruder Tadashi gerne hätte. Als dieser stirbt, findet Hiro den aufblasbaren Roboter Baymax, den Tadashi entwickelt hat um Menschen mit Schmerzen zu helfen. Baymax' tatkräftige Unterstützung kann der aufgeweckte Junge gut gebrauchen, droht doch schon bald ein mysteriöser Mann damit, die Heimatstadt des Jungen zu zerstören. Mit Hilfe von Baymax, Go Go Tomago, Wasabi, Honey Lemon und Fred beschließt Hiro, alles zu tun um die Katastrophe zu verhindern. Gemeinsam sind sie von nun an die „Big Hero 6“ und erleben eine spannende Zeit.
Zusehen im Cinemaxx.
Mortdecai
Der Film basiert auf den Romanen der Mortdecai-Trilogie und dessen Fortsetzungen von Kyril Bonfiglioli. Dabei richtet sich die Handlung nicht nach einem spezifischen Buch, sondern schickt die Figur des ehrenwerten Charlie Mortdecai in ein neues Abenteuer, das sich verschiedener Versatzstücke und Figuren bedient. Johnny Depp hier mit einer Glanzleistung als Mortdecai.
Der einfallsreiche Kunsthändler und Gelegenheitsdieb Charlie Mortdecai hat eigentlich alles, was man sich so wünschen kann: Er hat eine wunderschöne Frau und lebt wie ein König – nur leider ist er auch pleite. Seine Moral ist niedrig, aber seine Standards sind hoch. Dieses Mal hat er es auf ein Gemälde abgesehen, das den Code für ein Bankschließfach enthalten soll. Darin befindet sich angeblich gestohlenes Nazi-Gold. Doch um zu dem Bild zu gelangen, müssen Mortdecai und sein Gehilfe Jock zunächst eine abenteuerliche Reise um die Welt antreten. Verfolgt von seiner Frau, Inspector Martland, wütenden Russen und internationalen Terroristen, kann sich Mortdecai nur auf sein gutes Aussehen, seinen Charme, seine Kontakte zur Unterwelt und Oberschicht sowie Jocks Muskeln verlassen.
Zusehen im Garbo und Ostentor.
Ouija – Spiel nicht mit dem Teufel
Debbie findet in ihrem Haus ein "Ouija"-Brettspiel, über welches man angeblich Kontakt zu den Toten aufnehmen kann. Doch als sie das Brett gegen die Spielregeln alleine benutzt, wird sie von einer unbezwingbaren Kraft zum Selbstmord getrieben. Ihre Freundin Elaine will der Sache auf den Grund gehen und begibt sich mit ihrer Schwester und einigen Freunden in Debbies Haus, um mit der Verstorbenen per Ouija-Brett zu sprechen. Allerdings lösen die Teenager damit eine Kettenreaktion des Bösen aus, ihr aller Leben ist in Gefahr.
Nach der filmischen Übernahme von Roboter-Spielfiguren («Transformers») und „Schiffe versenken“ («Battleship») ist Ouija das zweite Brettspiel der Hasbro-Gruppe, das den Weg auf die Leinwand fand und von Universal Pictures vertrieben wurde.
Zu sehen im Cinemaxx.
Fräulein Julie
1888 verfasste der schwedische Schriftsteller die Tragödie „Fräulein Julie“ (schw. Fröken Julie). Der gleichnamige Film von Regisseurin Liv Ullmann greift die Handlung des Buches auf.
Irland im Jahre 1890: Die adlige Julie ist von ihrem Leben als junge Gräfin gelangweilt. Sie wünscht sich, endlich Spannung in ihr von gesellschaftlichen Normen dominiertes Leben zu bringen. Auf dem jährlichen Mittsommerfest tanzt sie des Nachts mit John, einem ihrer Hausangestellten. Aus dem Tanz entwickelt sich schnell eine heikle Liebesbeziehung und damit ein psychologisches Spiel um Macht, Begierde und Verführung: So hat John zwar schon seit Julies Kindheit ein Auge auf sie geworfen, gleichzeitig ist ihm jedoch daran gelegen, seine gesellschaftliche Stellung zu verbessern.
Zusehen im Andreasstadel.
Wir sind jung. Wir sind stark
Burhan Qurbani greift in seinem Film die Geschehnisse in Rostock-Lichtenhagen 1992 auf und erzählt in eindringlichen Bildern wie eine Clique Jugendlicher beginnt sich zu radikalisieren. Damit ist der Film aktueller und relevanter denn je. WIR SIND JUNG. WIR SIND STARK. zeigt wie eine Gesellschaft in einer lauen Sommernacht moralisch gegen die Wand fährt. Mit Feingefühl und Sensibilität folgt Burhan Qurbani dem schmalen Grat zwischen Verlust von Identität und der daraus resultierenden Flucht in eine Ideologie, die vermeintlich eine Perspektive verspricht.
Zu sehen im Andreasstadel.
Kinofilme der Woche
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