Das Dani-Karavan-Kunstwerk am Neupfarrplatz

Einen Moment abschalten, das Treiben in der Stadt beobachten und den Flair der Altstadt genießen. Vor allem in den Sommermonaten nutzen viele Regensburger und Touristen das Karavan-Kunstwerk am Neupfarrplatz zum gemütlichen Zusammensitzen mit Freunden. Doch hinter den weißen Sitzgelegenheiten steckt eine jüdische Geschichte, die bis in den Zweiten Weltkrieg zurück reicht.

Die geometrischen Formen stechen sofort ins Auge. Ein absoluter Hingucker mitten auf dem Neupfarrplatz. Doch dahinter steckt mehr als Kunst. Viel mehr. Denn dabei handelt es sich um den Grundriss der frühgotischen Regensburger Synagoge. Zunächst wurde vermutet, dass sich die alte Synagoge, die im Laufe des Zweiten Weltkrieges zerstört wurde, unter der Neupfarrkirche befindet. Doch zwischen 1995 und 1998 entdeckte man sie westlich der Kirche und stellte fest, dass sie auf einem viel älteren Vorgängerbau stand. In ganz Deutschland sind nur drei so frühe Synagogen bekannt.

Die jüdische Gemeinde von Regensburg startete deshalb ein Kunstprojekt und ließ den israelischen Bildhauer Dani Karavan 2004 den Grundriss der alten Synagoge als Ort der Begegnung nachbauen. Und das ist er auch. Das Denkmal weist vor allem auf die Bedeutung der jüdischen Gemeinde hin und repräsentiert einen Teil der Stadtgeschichte Regensburgs.

Das Sonnenlicht lässt das weiße Bauwerk am Neupfarrplatz im Sommer noch weißer erstrahlen. Nicht umsonst wird es auch „Ort des Aufstrahlens“ genannt. Das steht auch im Bereich des ehemaligen Tora-Schreins. Dort kann man das hebräische Wort „Misrach“ entdecken. Sobald es wärmer wird, tummeln sich die Menschen um die Gedenkstätte, beobachten Skateboardfahrer, betrachten die Neupfarrkirche oder genießen einfach nur das Ambiente.



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