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Eigentlich ist sie eine von vielen engen und verwinkelten Gassen in der Altstadt. Die Straße liegt direkt gegenüber des Eisernen Stegs und der schönen Donau, fällt aber trotzdem kaum auf. Das geschichtliche Highlight, das sie erzählt, bleibt auf den ersten Blick verborgen. Es ist die Engelburgergasse Nr.8, in diesem Haus lebte der Illuminat Adam Weishaupt von 1785 bis 1787.

Geboren wurde er 1748 in Ingolstadt, studierte dort Philosophie, Geschichte und Staatswissenschaften und wurde wenig später Kirchenrechtsprofessor an der Universität. Die Motive der Aufklärungszeit haben ihn so stark beeinflusst, dass er 1776 in Ingolstadt den „Bund der Perfektibilisten“ gründete. Dieser Begriff kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „zur Vervollkommnung befähigt“, was schon Einiges über den Charakter des Bundes verrät. Später wurde dieser in den Illuminatenorden umbenannt, damit verbindet man noch heute dunkle Mächte.

Als der bayerische Kurfürst Karl Theodor im Jahr 1785 die Illuminaten verbieten ließ, verkleidete sich Weishaupt als Handwerker, floh in die damals freie Reichsstadt Regensburg und wohnte dort in der Engelburgergasse. Einige Monate später besuchte ihn der Priester Jakob Lanz, der auch ein Mitglied des Ordens war. Doch das Unglück nahm seinen Lauf. Bei einem Spaziergang wurde er vom Blitz getroffen und starb. Man munkelt, dass ein rachsüchtiger Gott wegen der fragwürdigen Position des Illuminatenordens an seinem Tod schuld ist. In der Kleidung des Priesters fand man ein Mitgliederverzeichnis - der Beginn für große Verfolgungen. Spione sollten Weishaupt verhaften, sobald er bayerischen Boden betritt; dazu gehörte damals beispielsweise der Stadtteil Stadtamhof. Er konnte jedoch nach Gotha fliehen und versuchte von dort aus die verfolgten Illuminaten zu verteidigen, was ihm aber nicht gelungen ist. Im Jahr 1830 starb er aufgrund einer längeren Krankheit.

Weishaupt wollte jede Menge bewegen und verändern. Sein Ziel war eine neue Weltordnung. Die Mitglieder des Ordens waren der Meinung, dass die Welt durch kirchliche Verordnungen unterdrückt wird. Sie forderten politische Freiheit und die Reformierung von Staat, Religion und Lehre. Was Wenige wissen: Auch Goethe und Adolph Freiherr von Knigge gehörten zu den Illuminaten. Heute gibt es um den Geheimbund immer noch Mythen, zum Beispiel Theorien über die Symbole auf der 1-Dollar-Note. Einige denken, die Zahl 1776 darauf verweist auf das Gründungsjahr der Illuminaten, jedoch ist damit der Verlesungstag der Unabhängigkeitserklärung gemeint. Eine andere Verschwörungstheorie ist, dass die Illuminaten immer noch im Untergrund existieren. Allerdings geht man davon aus, dass es sich dabei nur um diverse okkulten Gruppen handelt und nicht um Nachfolger von Adam Weishaupt.

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