Waldsterben – Ein Film gegen Menschenhandel
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- Kategorie: Kultur & Szene
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Mit ihrem Film „Waldsterben - Wie viel ist dir ein Menschenleben wert?“ wollen der Produzent und Schauspieler Constantin G. M. Weber und Schauspieler, Regisseur und Autor Lars Smekal auf das große Problem des Menschenhandels aufmerksam machen und damit die breite Öffentlichkeit sensibilisieren.
Seit zwei Jahren arbeiten Weber und Smekal zusammen an dem Projekt und beschäftigen sich seitdem kontinuierlich mit Menschenhandel. Besonders wichtig ist es den beiden, dieses Thema in das Bewusstsein der Bevölkerung zu bringen. Zwar gäbe es durchaus Reportagen und in Online-Mediatheken eine sehr große Auswahl, jedoch mussten sie feststellen, dass die große Masse der Deutschen Menschenhandel nicht als unmittelbar mit ihrer Umwelt verknüpft sieht. „Für die meisten ist das Thema sehr abstrakt und räumlich weit weg. Dass aber zum Beispiel nur 130 Kilometer von Regensburg entfernt Cheb, der größte Kinderstrich Europas liegt, ist so gut wie niemandem bewusst“, so Weber. Deshalb wollen sie es mit ihrem Film Tätern schwerer machen, ihre Machenschaften zu verbergen. „Wir verlangen nicht, dass jeder Mensch zum Aktivisten wird, aber einfach nur der Fakt, dass die Menschen für das Thema sensibilisiert sind und darüber diskutieren, macht es den Strippenziehern schon schwerer im Verborgenen zu handeln. Wenn hinterfragt wird, wird automatisch ins Licht gezerrt.“
Der Film handelt von zwei Jugendfreunden, die beschließen, einen Wandertrip im bayerischen Wald zu veranstalten. Dort wollen sie dem Alltag entfliehen und gemeinsame Erinnerungen aufleben lassen. Nach einem langen Marsch sitzen sie gemütlich am Lagerfeuer. Zufällig machen sie einen grausigen Fund: die Leiche eines jungen Mädchens. Sie werden von einem Unbekannten verfolgt und versuchen sich durch den Wald zurück zur Straße zu kämpfen. In einer Blockhütte hoffen sie auf Hilfe, entdecken dort aber eine Gruppe verängstigter osteuropäischer Mädchen. Trotz der Verfolgung des Unbekannten und seines Komplizen, schaffen es die Männer, den Mädchen zur Flucht zu verhelfen. Jedoch ist Irina verletzt und nicht in der Lage, alleine zu laufen.
Weber, der bereits bei Produktionen wie „Ekkelins Knecht“ oder „Laute Schatten“ mitgearbeitet hat, ist für „Waldsterben“ nicht nur Teil der Produktion, sondern verkörpert selbst einen der Protagonisten: „Als wir die Charaktere gestalteten und am Drehbuch schrieben, rutschte ich immer tiefer in die Story hinein, so dass ich irgendwann feststellte, dass ich mich gar nicht mehr von dem Charakter im Film distanzieren konnte. Es ist noch einmal viel intensiver, wenn auch fiktional, in die Geschichte einzutauschen, als sie nur auf dem Papier zu konstruieren.“ Trotzdem ist es ihm wichtig, beide Aufgaben so strickt wie möglich von einander zu trennen.
Als größte Herausforderung sieht Weber die Entwicklung der emotionalen Bindung zwischen den beiden Protagonisten und des Charakters Irina authentisch und natürlich darzustellen. Da Irina der deutschen Sprache nicht mächtig ist und monatelang verschleppt und missbraucht wurde, soll im Film innerhalb kürzester Zeit Vertrauen zu den beiden fassen. Dieses Vertrauen muss durch Körpersprache und Handlungen aufgebaut werden. Das Mädchen wird den größten Teil des Films nicht sprechen, deshalb ist es wichtig, dem Zuschauer alles durch Mimik und Körpersprache zu verdeutlichen.
Zu diesem Thema ist eine große Kampagne geplant, die aus mehreren Teilen besteht. Zunächst wird das Thema Menschenhandel in „Waldsterben“ verfilmt. Ende April soll die Kunstaktion „Wie viel ist dir ein Menschenleben wert?“ auf dem Neupfarrplatz der Regensburger Innenstadt stattfinden. Dabei werden die Schauspielerinnen der sechs osteuropäischen Mädchen aus dem Film ihre Rolle spielen. Die im Rahmen dieser Kunstaktion gesammelten Spenden werden an den KOK (Bundesweiter Koordinierungskreis gegen Menschenhandel e.V.) gespendet. Anschließend wird die Kunstaktion im W1 mit Ausstellung der Fotos und des Filmmaterials nachbereitet, bevor der Film Premiere feiert. Dazu gibt es eine Podiumsdiskussion mit Fachleuten und Professoren aus ganz Deutschland.
Damit der Film realisiert werden kann, benötigt das Team um Constantin G. M. Weber und Lars Smekal finanzielle Unterstützung. Dafür wurde Ende Februar ein Crowdfunding gestartet. Als Dankeschön für die Hilfe gibt es besondere Pakete als Gegenleistung.Weitere Informationen zum Film und der Möglichkeit zu Spenden gibt es unter crowdfunding.waldsterben-der-film.de.