Die Steinerne Brücke
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- Kategorie: Kultur & Szene
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Die Steinerne Brücke ist eines der bedeutendsten Wahrzeichen der Stadt Regensburg. Man bewegt sich nicht nur auf einem Stück Regensburger Geschichte, sondern hat gleichzeitig eine wunderschöne Aussicht auf die Donau und die Stadt.
Die Steinerne Brücke, die die Altstadt mit dem Stadtteil Stadtamhof verbindet, wurde von 1135 bis 1146 erbaut. Die Auftraggeber waren Regensburger Kaufleute unter dem bayerischen Herzog Heinrich der Stolze. Die Brücke hatte ursprünglich 16 Bögen, 15 Pfeiler und war 336 Meter lang. 1182 verlieh ihr Kaiser Friedrich I. Privilegien, wie die Freiheit des Brückenzuganges und ein Brückensiegel.
Im Jahr 1633 wurde der südliche dritte Brückenbogen im Zuge des Dreißigjährigen Krieges gesprengt und daher bis 1791 durch eine hölzerne Zugbrücke ersetzt. Die Eisstöße und Hochwasser im Jahre 1784 verursachten die Zerstörung von Mühlen, des mittleren Turms und der beiden Brücken zum Oberen Wöhrd. Im Laufe der Zeit wurde die Steinerne Brücke immer mehr beschädigt: Durch napoleonische und österreichische Truppen brach der schwarze Turm 1810 auf der Seite von Stadtamhof. 1945 sprengten deutsche Truppen vier Bögen der Brücke. Wenige Jahre später begann man mit Reparaturarbeiten: man erneuerte die Bögen, den Belag und die Brüstungen.
Das ursprüngliche Erscheinungsbild der Steinernen Brücke hat sich seit ihrem Bau stark verändert. Heute hat die Steinerne Brücke 15 sichtbare Bögen, 14 Pfeiler und eine Länge von circa 315 Metern. Zum Schutz der Pfeiler vor Unterspülung errichtete man Beschlächte, Vorbauten aus Eichenpfählen und Steinschüttungen. Sie wurden nach und nach immer größer und verursachten durch die aufgestaute Strömung den Donaustrudel, wurden aber deshalb später wieder etwas zurückgebaut. Das Material ist Naturstein: Grünsandstein und Kalkstein aus Regensburg. Von den ursprünglich drei Brücktoren der Steinernen Brücke gibt es nur noch eines, in dem sich das Brücktormuseum befindet. Dort ist auch noch ein Turm von den damals dreien vorhanden. Als Bogenbrücke galt die Steinerne Brücke als Vorbild für den Bau der Prager Karlsbrücke im 14. Jahrhundert.
Das Brückenmännchen oder auch liebenswürdig „Bruckmandl“ genannt, galt im Mittelalter als Zeichen für die Freiheitsrechte Regensburgs. Es befindet sich am höchsten Punkt der Steinernen Brücke. Leider handelt es sich bei der jetzigen Figur nicht um die Originalstatue. Diese wurde 1579 zerstört. Der Torso der zweiten Bruckmandl-Figur befindet sich im Historischen Museum. Mittlerweile gibt es eine dritte Nachbildung, die im 19. Jahrhundert von dem Bildhauer Anton Blank errichtet wurde und 1854 auf der Steinernen Brücke platziert wurde.
Bei der kürzlichen Untersuchung des Bruckmandls entdeckte man im Fundament der Statue einige Schäden. Deshalb wurde sie im Zuge der Bauarbeiten der Steinernen Brücke im Juli 2014 kurzzeitig abgebaut, um weitere Brüche zu verhindern. Auch der rechte Arm des Bruckmandls fehlt seit Dezember 2012. Deswegen wird der Bruckmandl momentan restauriert und 2017, nach dem Abschluss der Bauarbeiten, wieder auf der Brücke angebracht.
Über die älteste Brücke Deutschlands zu schlendern, ist ein ganz besonderes Erlebnis. Egal, wie oft man sie überquert, der Ausblick ist zu jeder Jahreszeit faszinierend. Von der Steinernen Brücke aus kann man leicht die angrenzende Jahninsel erreichen oder einen der Biergärten besuchen, um so nicht nur einen Blick von der Brücke, sondern auch auf die Brücke zu bekommen.