David, Goliath und der Frosch: Die Geheimnisse des Goliathhauses
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- Kategorie: Kultur & Szene
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Wer nach einem Donauspaziergang in die Brückstraße abbiegt, blickt sofort auf ein historisches Gebäude, das von einem einzigartigen Gemälde geschmückt wird. Das eindrucksvolle Goliathhaus ist neben dem Haus Heuport die größte Stadtburg Regensburgs und beheimatet ein wahres Kulturhighlight: Das Turmtheater. Doch das ist nicht alles, was es über den Mittelalterbau zu wissen gibt.
Er wird auf das 13. Jahrhundert zurückdatiert und ist somit eines der geschichtsreichsten Wahrzeichen der Altstadt. Tatsächlich wurde das Turmhaus auf einem wichtigen Stück Land errichtet, das bereits von den Römern genutzt wurde. So kommt es, dass das Goliathhaus mitten auf der südlichen Befestigungsmauer des alten Römerkastells steht. Von Beginn an war es das Wohn- und Geschäftshaus wohlhabender und einflussreicher Patrizier wie den Familien Thundorfer, Dollinger, Maller und Tucher.
Entgegen der naheliegenden Vermutung, das biblische Gemälde hätte das Haus seine Bezeichnung gegeben, basiert sie vielmehr auf den fahrenden Theologiestudenten des 12. Jahrhunderts. Abgeleitet vom Namen ihres Schutzpatrons „Golias“ nannten sie sich „Goliarden“. Es wird vermutet, dass sie auf Reisen entweder auf dem Grundstück der Patrizierburg oder in einer nahen Herberge unterkamen.
Während dies den meisten Besuchern verborgen bleibt, können sie das monumentale Gemälde an der Fassade kaum übersehen. Die Attraktion entstand in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts und zeigt den Kampf Davids gegen Goliath. Laut Überlieferungen schildert das den Triumph ehrlicher Kaufmänner gegen hochmütige, reiche Händler.
Besonders aufmerksamen Betrachtern fällt ein unscheinbares Detail am unteren rechten Bildrand auf. Dorthin setzte der Restaurator Hans Kranzberg 1845 einen schnurrbärtigen Frosch mit Sporen, um einen pensionierten Beamten zu karikieren. Heute ist das Tier noch immer an Ort und Stelle, jedoch bartlos und ohne Sporen.
Auch an der Gebäuderückseite befindet sich eine Besonderheit. Dort wurde eine Gedenktafel zu Ehren Oskar Schindlers errichtet. Nachdem er über 1200 Juden vor dem NS-Regime rettete, lebte er 1945 als Kriegsflüchtling im Goliathhaus.
Heute befindet sich darin das Turmtheater. Zudem beheimatet das monumentale Bauwerk stilvolle Wohnungen, Geschäfte und das Restaurant David mit unvergleichlichem Ausblick über die Dächer der Altstadt und auf den Dom St. Peter.