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Vergangenen Freitag trug sich Außergewöhnliches zu. Das fürstliche Schloss Thurn und Taxis öffnete seine Tore für die diesjährigen Schlossfestspiele mit einem großen Knall: Puccinis grandiose Oper „La Bohème“ berührte Verstand und Herz gleichermaßen und fesselte gekonnt alle Sinne der staunenden Zuschauer.

Schon bei der Ankunft im Schlossgarten stand fest: Dies ist ein ganz besonderer Abend. In stilvoller Abendkleidung versammelten sich immer mehr Kunstbegeisterte in den Gärten des Schlosses. Unzählige liebevoll arrangierte Sitzmöglichkeiten luden zum Verweilen ein. Das prunkvolle Gebäude ließ mit seiner stillen Eleganz nur erahnen, was es im Inneren noch zu entdecken gibt. Vom stilvollen Ambiente verzaubert schlenderten die Besucher in den großzügigen Innenhof. Dort präsentierte sich eine große Open-Air Bühne.

Auf den Plätzen angekommen begegnete man dem wahren Highlight des Abends in vier ergreifenden Bildern: Dem Ensemble des Slowenischen Nationaltheaters Ljubljana und ihrer Darstellung von „La Bohème“. Man erlebte ein armes, buntes, lustiges, trauriges, bittersüßes weihnachtliches Paris und die Freundschaft vierer Männer. Sie alle verschrieben sich brotloser Kunst und teilen sich deshalb eine Wohnung im Künstlerviertel. Doch der Dichter Rodolfo, Maler Marcello, Philosoph Colline und der Musiker Schaunard lassen sich trotz Armut nicht die Freunde am Leben nehmen. Daraus erwächst die berührende Geschichte zweier Liebenden, die durch einen Zufall zueinander finden und mit ihrem Gesang die Welt stillstehen lassen.

Die Darstellung unter freiem Himmel beanspruchte alle Sinne für sich. Glück und Unglück, Liebe und Verzweiflung – all das wurde in den tönenden Stimmen der Opernsänger lebendig und erfahrbar. Die aufkeimende Liebe der Figuren zeigte sich wie ihre innere Zerrissenheit und Wut in Ton, Mimik und Gestik schonungslos offen. Der Zuschauer versank in den leuchtenden Farben der Menschenmasse auf der Bühne, fieberte mit den grau-schwarz gekleideten Künstlern mit und erwartete das Ende ihrer Geschichte mit einer Gänsehaut. Das Stück bot viele magische Momente, einer zauberhafter als der andere. Irgendwann verschwand das Lächeln in den Augen der Gäste und fortan glitzerten darin Tränen. Als die Kulisse sich in eine eiskalte Landschaft aus Weiß und Blau verwandelte und Schneeflocken über die Bühne schwebten, ging ein Raunen durch die Menge. Fast glaubte man, die kühlen Eisblumen auf der eigenen Haut zu spüren – doch das war nur der Windhauch des heißen Sommerabends.

Zahlreiche musikalische Höhepunkte begeisterten ebenso wie die detailreiche, durchdachte Kostumgebung und das Spiel mit der Kulisse. Je dunkler es wurde, desto heller strahlten und schimmerten die Künstler, desto ergreifender wurde der Tanz ihrer Schatten. Die Inszenierung ließ die Gäste erstaunt, berührt und begeistert applaudierend zurück. Das visuell und akustisch überragende Meisterwerk in romantisch-elegantem Ambiente macht Lust auf mehr. Noch bis zum 26. Juli laden die Schlossfestspiele unter anderem zu einer Operngala und Konzerten von Musikern wie Tom Jones und Xavier Naidoo.

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Vorschaubild: Oden Concerte / Slowenisches Nationaltheater 

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