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dicht & ergreifend sind Trendsetter der Unangepasstheit. Optimieren, Perfektionieren, Performen ... das interessiert die in Niederbayern geborenen Wahlberliner George Urquell und Lef Dutti nicht. Sie rappen bairischen Dialekt undbringen zusammen, was so noch nie gehört wurde: Bayern und Berghain, Ghetto und Gstanzl, Blasmusik und Boombap, Sozialkritik und Schmarrn. Sie verbraten Soulsamples mit Volkstanz und unterlegen fette Beats: Das groovt und bleibt im Ohr hängen. Und zwar die ganze Scheibe lang. Am 12.11.2015 sind sie in der Alten Mälzerei zu sehen.

Zu wummernden Beats, wabernden Synthies und knisternden Soulsamples veranstalten Lulle 68 und Phil Griagl (Tuba) auf fast jedem Track ein Tuba-Massaker. Manche Songs klingen wie Zithermusik im Club („Meier und Wimmer“), andere nach Shantel auf Bayern-Besuch („Zipfeschwinga“), die meisten nach US-Rap der 90er und 00er Jahre, mal in der Gangsta- („Dampfplauder“), mal in der Soul-Variante („Imma No“). Wenn jemand dem Bayern-Rap endlich zum deutschlandweiten Durchbruch verhelfen kann, dann sind das dicht & ergreifend. Das bayerische Szenemagazin MUH meint dazu schlicht und ergreifend: "the next big thing".

Wie so viele kreative Geister hat es George Urquell und Lef Dutti aus der niederbayerischen Provinz in die Hauptstadt gezogen. Aber statt sich zu verleugnen, drehen sie den Spieß um. Und den Spree-Hipstern wird klar: Rap ist auch auf bairisch geil! Wenn Haftbefehl es schafft, unverständlich deutsch zu sprechen und dafür gefeiert zu werden, warum soll das nicht auch bei dicht & ergreifend funktionieren? Schließlich starten die beiden schon so richtig durch! In Österreich und der Schweiz hat Mundart-Rap eh längst Charterfolge eingefahren. 

Das Debütalbum „Dampf der Giganten“ erwarten viele schon sehnsüchtig. Seit der ersten Stunde surft die Crew auf einer Welle der Begeisterung: Ihr erster Videoclip „Zipfeschwinga“ wurde 2014 zum Youtube-Hit. Es folgten zwei Auftritte im Bayerischen Fernsehen und gemeinsame Konzerte mit LaBrassBanda, die nicht nur im Freistaat ungefähr so bekannt sind wie der FC Bayern. Die Crowdfunding-Kampagne zum Album „Dampf der Giganten“ wurde regelrecht überrannt und spielte fast doppelt so viel ein wie erwartet.

Gut angelegtes Geld, denn auf „Dampf der Giganten“ erweisen sich George Urquell und Lef Dutti als Dampfplauderer von epischem Ausmaß. Mit prollig-ironischem Charme packen sie ein Maximum an Schmarrn in kreative Reime und abseitige Vergleiche. Kostprobe: „Bei LSD im Kinderpunsch zahlt Dir kei‘ Versicherung und trotzdem möcht‘n alle morg‘n a Kind von uns.“ Für den Flavour wird das Ganze gewürzt mit ein paar endangered bavarian terms alla „Pip in der Bappn“, was so viel heißt wie „Pfeife im Mund“. Mal geht’s um die Liebe („Forever Youngg'seY“), mal um eine betrunkene Ménage à trois und zwei kaputtgefahrene BMWs („Meier und Wimmer“), mal um eine dörfliche Kneipentour („Wandadoog“) mal um die Bayern-Rap-Legende DJ Spliff („da Spliff“), die auch Crew-Mitglied von dicht & ergreifend ist. 

Bei aller Sympathie für Bayern schwingt bei dicht & ergreifend immer ein bisschen Kritik an der Engstirnigkeit in der Weißwurst-Nation mit. Ein Track wie „Imma No“ war nach dem Wohlfühlbajuwarismus der letzten Jahre lange überfällig. Endlich zeigt mal wieder jemand die schwarzbraune Kehrseite von weiß-blau auf. Und dann die Skits! Wer kommt schon drauf, in der Metzgerei 100g Vocalcuts zu bestellen? 


GEWINNSPIEL:
Am 12. November 2015 stehen dicht & ergreifend auf der Bühne der Alten Mälzerei in Regensburg. Wir verlosen 1 x 2 Karten für das Konzert. Um teilzunehmen, senden Sie einfach eine E-Mail mit dem Kennwort "dicht & ergreifend" an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Die Teilnahme ist bis zum 15.10.2015 möglich.

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