Eröffnung der Ausstellung Position R5
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- Kategorie: Kultur & Szene
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Im Zuge der Ausstellungsreihe Position R, die seit 2012 jährlich in der Städtischen Galerie im Leeren Beutel stattfindet und die aus der Kooperation zwischen den Museen der Stadt Regensburg und dem Institut für Kunsterziehung der Universität Regensburg entstanden ist, werden 2016 Werke des Künstlers Stefan Bircheneder präsentiert.
Die Studierenden des Masterstudiengangs Bildende Kunst und Ästhetische Erziehung konzipierten, planten und realisierten die Ausstellung zusammen mit dem Lehrbeauftragten Dr. Reiner Meyer, dem Leiter der Städtischen Galerie, im Rahmen einer Seminarveranstaltung.
Der gelernte Kirchenmaler Stefan Bircheneder genießt für seine Ölgemälde in Lasurtechnik, die dem Fotorealismus zugeschrieben werden, großes Ansehen in der Region und wurde 2015 mit dem Kulturförderpreis der Stadt Regensburg ausgezeichnet.
Auf den in der Ausstellung gezeigten Werken sind durchweg verlassene Industriekomplexe, wie beispielsweise Produktionsstätten, Schalträume und Lagerhallen zu sehen. Diese menschenleeren und einsamen Plätze faszinieren den Künstler nicht nur wegen der besonderen Atmosphäre, die sie ausstrahlen, sondern auch aufgrund der Geschichten, die sie erzählen. Hat er schließlich einen neuen Ort entdeckt, so erkundet Stefan Bircheneder diesen zunächst einmal mit der Kamera. Anhand der vorhandenen Fotografien entwickelt der Künstler später seine Kompositionen, die dem Betrachter die besondere Aura der Orte näher bringen sollen. Er setzt sich dabei mit den Motiven auseinander, versucht den Geist des Gebäudes zu erfassen und sinniert über die Umstände, die dazu beitrugen, dass aus einer Industrieanlage, einer belebten Arbeitsstätte, letzten Endes eine trostlose Ruine wurde. Die Abnutzung, der Verfall, das Verlassene: diese Dinge machen ein Gebäude für den Künstler erst wirklich interessant, denn sie zeugen gleichsam von Schicksalen, geplatzten Unternehmensträumen oder Misswirtschaft.
Ein weiteres Motiv, mit dem sich der Künstler regelmäßig auseinandersetzt, ist der Boden aus Asphalt, Beton und Pflasterstein. Der Betrachter wird dabei so nah an das Geschehen heran geholt, dass er nicht nur einen bloßen Untergrund erblickt. Die abgenutzten, unebenen Oberflächen und die verschobenen, kaputten Steine, die von Moos und kleinen Wasserpfützen durchzogen werden, sind von diesem sehr nahen Betrachterstandpunkt aus vergleichbar mit Miniaturwelten oder kleinen Landschaften, die den Betrachter dazu einladen auf Entdeckungstour zu gehen. Viele dieser steinigen, von Strukturen gezeichneten Welten werden dabei von leuchtend gelben Streifen durchzogen. Diesen verdankt die Werkserie ihren Namen „Grenzgelb“.
Die faszinierenden Arbeiten Stefan Bircheneders werden nun von 14. Februar bis 13. März 2016 im 1. Obergeschoss der Städtischen Galerie im Leeren Beutel der Öffentlichkeit präsentiert. Bürgerinnen und Bürger sind herzlich dazu eingeladen, bei der Ausstellungseröffnung am Sonntag, 14. Februar 2016, 11 Uhr, im 1. Obergeschoss der Städtischen Galerie im Leeren Beutel dabei zu sein. Die Musikalische Rahmung der Veranstaltung übernehmen die Preisträger des Wettbewerbs „Jugend musiziert“.
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Bild: Schaltzentrale Orion, Öl auf Leinwand, 185 x 115 cm, 2014