„Kaspar Häuser Meer“ spaltet die Gemüter
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- Kategorie: Kultur & Szene
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Jugendamtsmitarbeiter am Rande des Nervenzusammenbruchs. Schier endlose Stapel mit immer neuen Fällen, unter deren Last die Zuständigen zusammenbrechen. Das Stück „Kaspar Häuser Meer“ gibt einen Einblick in den Amtsalltag – der nicht ganz ernst daherkommt.
Fehlt dem Stück der notwendige Ernst? Die Interpretation des Textes von Felicia Zeller ist eigenwillig. In gebrochenen Sätzen hangeln sich die Schauspieler durch den dargestellten Berufsalltag. Immer wieder unterbrechen Musik-Einlagen die Handlung. Dennoch: Trotz allen Lachern wird dem Zuschauer schnell bewusst, unter welchem Druck die drei Frauen stehen. Mit welcher Verantwortung sie Tag für Tag zu kämpfen haben. Immer mit der Angst im Nacken, doch etwas falsch zu machen. Daran schuld zu sein, dass es einem Kind nicht gut geht. In den Medien als unfähig abgestempelt zu werden. Jeder Tag wird zur Zerreißprobe zwischen Aufopferungsbereitschaft und der Furcht vor Fehlentscheidungen. In diesem Stück kommen nicht die Oper oder die Täter, sondern die Betreuer zu Wort. Eine ungewöhnlicher Blickwinkel, der sich zu betrachten lohnt.
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