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Kafkas „Der Prozess“ eröffnete am Samstag, den 28.05., die 34. Bayerischen Theatertage in Regensburg. Bis zum 10. Juni herrscht mit rund 50 Inszenierungen Ausnahmezustand in der Domstadt. Intendant Jens Neundorff von Enzberg forderte das Publikum bei seiner Eröffnungsrede im Neuhaussaal dazu auf, so oft das Theater zu besuchen, wie es nur könne und Erholung während des Tages zu finden, denn: „Die Nacht ist nicht zum Schlafen da.“

„Sie sind verhaftet, nichts weiter.“ Mit diesen Worten wird das Schicksal von Josef K. besiegelt.  Am Morgen seines 30. Geburtstags wird er, ohne sich einer Schuld bewusst zu sein, festgenommen. Verzweifelt versucht er herauszufinden, welchen Verbrechens er sich schuldig gemacht hat. Auf seiner Suche stößt er auf ein für ihn undurchschaubares juristisches Geflecht. Er wandert durch Kanzleien, die sich auf Dachböden von Mietshäusern oder ärmlichen Mietskasernen befinden. Doch nirgends findet er Zugang zum Gericht. Während er anfangs versucht, den Prozess von sich wegzuschieben, beschäftigt er sich fortan immer mehr mit dessen Ablauf. Dabei gerät er in ein Labyrinth aus surrealer Bürokratie, das einem Albtraum gleicht. Josef K. dringt immer tiefer in die Welt des Gerichts ein und diese wiederum auch in ihn. Schließlich fügt er sich seinem Urteil, ohne zu wissen, wofür er angeklagt wurde. Am Vorabend seines 31. Geburtstags kommt es zur Katastrophe: Er wird von zwei Gerichtsdienern abgeholt und in einem nahe gelegenen Steinbruch erstochen.


Kafkas Roman wandelt sich in der Theaterfassung von Stephan Teuwissen zu einem poetischen und humorvollen Traumspiel voller Slapstick, Gesang, irrwitzigen Grausamkeiten und schrägen Leidenschaften. Und anstelle des geläufig „Kafkaesken“ rücken in Mélanie Hubers Inszenierung unterirdische Geflechte aus zärtlichen Bezügen, Widersprüchen und befremdenden Ähnlichkeiten in den Vordergrund. Gefragt wird hier mal mit Wortwitz, mal musikalisch, mal mit furiosem Agieren: gibt es nicht auch einen liebevollen, tröstenden Blick auf dieses Figurenpanoptikum? Wer ist dieser Josef, bevor er zum empfindlich-tragischen „Josef K.“ apostrophiert wird? Wie inszeniert sich der Prozess, ohne dass die Regie dabei zum Komplizen Kafkas wird?

Alle Weiteren Infos und Spielzeiten von "Der Prozess" finden Sie hier: http://www.theater-regensburg.de/spielplan/details/der-prozess.html

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Eröffnung der Bayerischen Theatertage im Neuhaussaal: Fassanstich durch Intendant Jens Neundorf von Enzberg und Oberbürgermeister Joachim Wolbergs (c) Alba Falchi
"Der Prozess" im Theater am Bismarckplatz: (c) Jochen Quast

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