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Blättert man das gerade erschienene Programm der Odeon Concerte 2016/2017 durch, würde man eher meinen, es handle sich um Konzerte in Berlin, Hamburg oder München. So groß ist die Dichte an Stars der klassischen Musikszene! Daniel Barenboim, Martha Argerich, Hélène Grimaud und Sol Gabetta, Martin Grubinger, Hilary Hahn, Mariss Jansons und dazu Orchester aus Großbritannien, Russland, Frankreich, Kanada und Deutschland sind nur einige der Highlights. Darunter Künstler, die erstmals seit über 20 Jahren wieder nach Regensburg kommen (Argerich, Barenboim). Aber auch neue junge Spitzenmusiker sind vertreten und quasi das „Salz in der Suppe“. Dazu kommen unge-wöhnliche Konzertformate wie der Abend mit der Schauspielerin Iris Berben und Martin Stadtfeld. Der Besucher kann zwischen drei Abo-Zyklen wählen, aber auch ab sofort Einzelkarten buchen.

Saisonstart ist am 21. Oktober mit der Pianistin Sophie Pacini. „Junges Mädchen mit schwarzen Haaren und verträumtem Blick spielt Chopin“ - dieses Klischee will Pacini ganz und gar nicht bedienen. Ihr Chopin hat Ecken und Kanten. Und vielleicht erntete die Tochter italienisch-deutscher Eltern gerade deshalb für ihre aktuelle Chopin-CD den bislang größten Erfolg ihrer bisherigen künstlerischen Laufbahn: den Echo Klassik 2015 in der Kategorie „Nachwuchskünstlerin des Jahres“. Für die 24-jährige ist tief beseeltes, aufgewühltes Spiel kein Abtauchen ins Ungefähre, sondern ein genaues und kluges Nachvoll-ziehen aller Wucht, Glut und Zerrissenheit romantischer Empfindungswelten.(Chopin, Beethoven, Liszt).

Ein Orchesterhighlight folgt am 18. November: Mariss Jansons dirigiert das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Jansons, der für München die Chefposition beim Amsterdamer Concertgebouw niederlegte und selbst die  Nachfolge Simon Rattles bei den Berliner Philharmonikern ablehnte, ist einer der bedeutendsten Dirigenten unserer Zeit – dreimal dirigierte er das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoni-ker. Richard Morrison, Kritiker der Londoner „Times“ schreibt über ihn: „Er ist ein großer Dirigent…ohne seine Menschlichkeit, seinen Humor, seine Großzügigkeit, seine Wärme preiszugeben. Er ist ein Magier, aber kein Megalomane und kein Tyrann mit absolutem Machtanspruch. Er wird verehrt und er wird auch geliebt“. (Beethoven: Violinkonzert mit Gil Shaham, Haydn: „Militärsinfonie“, Strawinsky: „Feuervogel“-Suite.

Zu einem Tschaikowsky-Galaabend lädt die Russische Nationalphilharmonieunter Vladimir Spivakovam 25. November. In Russland ist der weltweit angesehene Spivakov ein Medienstar, die UNESCO ernannte ihn zum „Künstler des Friedens“ und in Frankreich wurde er zum Ritter der Ehrenlegion geschlagen. Solist ist Dmitry Masleev, der beim letzten Tschaikowsky-Wettbewerb buchstäblich alles gewann: den 1. Preis, die Gold-Medaille, den Publikumspreis und den Preis für die beste Konzert-Interpretation. Die „Neue Musikzeitung“ berichtete: „Eine geradezu ans Metaphysische reichende Musikalität zeigte sich da und verwandelte den Raum in eine Atmosphäre des Unwirklichen.“ (1.Klavierkonzert, 5.Sinfonie).

„Eine Bande von Besessenen“ hat der Doyen der Alte Musik-Szene, René Jacobs, die Musiker von Concerto Kölneinmal genannt – und damit den Nagel auf den Kopf getroffen. Am 19. Dezember spielen sie im Audimax sämtliche Brandenburgische Konzerte von Bach, In den etwas über 30 Jahren Bestehen und mit über 70 preisgekrönten Aufnahmen (u.a. mit Cecilia Bartoli & Philippe Jaroussky) hat dieses Spitzenensemble die Barockmusikszene gründlich aufgemischt und das vielgestaltige Panorama barocker Musik ganz am Puls unserer Zeit, mit hinreißendem Schwung und lustvoll virtuos entfaltet. Über viele Wochen hielt sich das Concerto-Köln Album mit den „Brandenburgischen“ an der Spitze der Klassik-Charts.

Ein Gipfeltreffen der Weltstars gibt es am 15. Januar, wenn die faszinierende französische Pianistin Hélène Grimaud und die argentinische CellistinSol Gabettaaufeinander treffen. Begonnen hatte es im Sommer 2011 im kleinen Schweizer Dörfchen Saanen, wo beide begannen fern vom Konzerttrubel gemeinsam zu musizieren. Ihre Zusammenarbeit war so glückhaft und außergewöhnlich, dass sie beschlossen, ihre Meisterschaft danach in ausgewählten Städten zu präsentieren. Die Tournee und die dazugehörige CD wurde ein so sensationeller Erfolg, dass es nun die Fortsetzung gibt. (Pärt, Schumann, Debussy, Brahms).

Lucas Debargueist derzeit in aller Munde und am 24. Januar bei Odeon live zu hören. Beim Tschaikow-sky-Wettbewerb war er der „Sieger der Herzen“, wurde über Nacht zur Sensation der Klavierszene und entfachte einen wahren Medienhype. Sein kometenartiger Aufstieg bricht mit allen Regeln: Erst mit elf Jahren begann er autodidaktisch mit dem Klavier -  aber spielte dann erst mal lieber in einer Rockband, jobbte in einem Supermarkt und studierte Literatur. Erst mit zwanzig begann er eine professionelle Ausbildung. Und hatte bald danach den Mut – oder besser: die Dreistigkeit – sich beim Wettbewerb aller Wettbewerbe in Moskau anzumelden! Dort faszinierte er mit einer so bezwingenden Freiheit und kreativen Phantasie, dass er den angesehenen Kritikerpreis und sofort einen Plattenvertrag bei Sony erhielt.(Scarlatti: 4 Sonaten; Ravel: Gaspard de la Nuit, Bach: Toccata c-moll, Beethoven: Sonate D-Dur op. 10 Nr. 3). 

Die Originalklang-Legende Trevor Pinnock, die renommierte Kammerakademie Potsdam und Starflötist Emmanuel Pahud sind am 1. Februar zu erleben. Auf dem Programm stehen Flötenkonzerte von Mozart und Devienne sowie Sinfonisches von Haydn und Mozart.

Wenn der bekannte deutsche Pianist Martin Stadtfeldund Filmschauspielerin Iris Berbenam 4. Februar für ein gemeinsames Projekt zusammenfinden, dann verspricht das Außergewöhnliches. „Ich bin in Sehnsucht eingehüllt“ heißt die poetisch-musikalische Soirée mit Gedichten der 1942 im KZ Michailowka umgekommenen Lyrikerin Selma Meerbaum-Eisinger, sowie von Hilde Domin und Paul Celan. „Umhüllt“ werden die sehnsüchtig-schönen Gedichte von Musik Schuberts (Klaviersonate B-Dur), Schumanns und Bachs.   

Einer der ganz Großen, Daniel Barenboim, betritt am 18. Februar die Bühne: Er ist ein universeller Musiker ohne Grenzen, ein Weltbürger. Und selbst das greift bei ihm noch zu kurz. Denn Barenboim ist nicht nur einer der prominentesten Köpfe der klassischen Musikszene, sondern auch ein eminent politischer Mensch, ein Denker, Redner und Schriftsteller, ein mehrfacher Friedenspreisträger, ein Versöhner und Humanist. In seinem West-Eastern-Divan Orchestra führt Barenboim junge Musiker aus Israel, den palästinensischen Autonomiegebieten, dem Libanon, Ägypten, Syrien, Jordanien und Tunesien zusammen. Er hat gegen massive Widerstände Wagners Musik in Israel aufgeführt und verharrte nie im Elfenbeinturm reiner Kunstausübung. Seine musikalischen Erfolge zu rühmen, hieße wahrlich Eulen nach Athen zu tragen. In Regensburg spielt er drei der bedeutendsten Klaviersonaten Schuberts.

Ebenso prominent geht es am 4. März weiter, wenn die legendäre Martha Argerich, Gidon Kremer und die Kremerata Baltica bei Odeon gastieren und zugleich den 70. Geburtstag des großen Geigers feiern. Über Argerich sagte Kremer einmal: „Wenn Martha und ich auf die Bühne gehen, ist es immer so, als wären wir verliebt.“ Von Routine keine Spur. Im Gegenteil: Sie befeuern sich gegenseitig. Hier der seismographisch sensible Kremer und dort Martha Argerich, ein wahrer Vulkan an Leidenschaft und Temperament. Auch Kremers eigenes Orchester, die Kremerata Baltica, hat einen runden Geburtstag und feiert mit diesem Konzert ihr 20-jähriges Bestehen. Und so wird dieser denkwürdige Abend zur exquisiten musikalischen Familienfeier. (Schumann, Mozart, Weinberg)

Es ist ein wahrer Rausch aus Rhythmus, Farben und Klängen, der das Publikum erfasst, wenn Wunder-Percussionist Martin Grubingeram 14. März seine Armada an Schlaginstrumenten betätigt. Sein Tempo, seine Präzision und Energie haben scheinbar keine Grenzen. Der 33jährige Salzburger ist nicht nur der beste Percussionist der Welt, sondern hat zudem eine Ausstrahlung, die den letzten Winkel eines Saales erreicht. Führende Komponisten haben dem Künstler Konzerte gleichsam „in die Hände“ geschrieben. Einige davon sind technisch so atemberaubend schwer, dass Grubinger derzeit der einzige ist, der sie überhaupt spielen kann. Zwei dieser Konzerte präsentiert Grubinger zusammen mit dem BBC-Philharmonic Orchestra, einem der führenden britischen Orchester. Unter seinem international gefragten Chefdirigenten Juanjo Mena krönt es diesen Abend mit Tschaikowskys 4. Sinfonie.

Oboist Albrecht Mayer und die legendären I Musici di Romasind am 23. März zu erleben. Mayer hat nicht nur die Oboe ins Zentrum der Aufmerksamkeit geführt, sondern er hat damit die Klassik-Charts erobert und ist sogar in die Pop-Charts vorgestoßen. Dreimal erhielt er den Echo-Klassikpreis als „Instrumentalist des Jahres“. Bei ihm wird der oft spröde Klang der Oboe  zum „Instrument der Verführung“, wie ein Kritiker einmal schrieb. Dass er zu einem der populärsten Klassik-Künstler wurde, liegt aber auch an seiner sympathischen Ausstrahlung und seinem kommunikativen Talent. (Oboenkonzerte von Bach und Händel).

Mit drei Jahren begann Hilary HahnGeige zu spielen, mit 15 Jahren wurde sie zum „Jahrhunderttalent“ ausgerufen und heute mit 36 Jahren ist es eigentlich tiefgestapelt, wenn man sie als eine der besten Geigerinnen der Welt bezeichnet. Am 5. Mai führt sie eine Tournee mit dem exzellenten Orchestre National de Lyon nach Regensburg, „Ich finde es gut, älter zu werden“, sagte die dreifache Grammy-Gewinnerin locker und mit jugendlichem Charme in einem Interview der „Zeit“ – und hat sich dabei ihre mädchenhaft zarte, reine und natürliche Ausstrahlung nach wie vor bewahrt. (Tschaikowsky: Violinkonzert, Berlioz: Sinfonie fantastique, Franck).

2017 feiert Kanada das 150. Jahr seiner Staatsgründung und schickt dazu das Orchester seiner größten Stadt und seinen umjubelten jungen Klavierstar auf  Tournee und am 17. Mai ins Audimax. Zusammen mit dem Orchester aus Montreal ist das Toronto Symphony Orchestrader führende Klangkörper des Landes und eines der besten Orchester Nordamerikas.  Zu uns kommt das Orchester mit Senkrechtstarter Jan Lisiecki. „Der Spiegel“ nennt den  21jäh-rigen Kanadier „ein Genie“. Die großen Podien von New York bis Paris, Wien und London hat er bereits erobert. Soeben brachte die Deutsche Grammophon Lisieckis Aufnahme von Schumanns Klavierkonzert unter Leitung von Antonio Pappano heraus. Seine Interpretation verspricht, eine Sternstunde zu werden.(weiteres Programm: Smetana, Rimsky-Korsakow: „Scheherazade“)

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