Hakan Gündays Extrem: Eine extreme Leseerfahrung

Hakan Günday: Bestsellerautor und  Drehbuchautor. Sein Name wird häufig zusammen mit dem Klassiker der modernen türkischen Literatur Orhan Pamuk erwähnt.  Gündays Roman Extrem (2011) wurde als bester türkischer Roman ausgezeichnet. Was macht eine Geschichte über vollkommen verlorenen Seelen und geschundenen Kreaturen zu einem großen Ereignis? 

Dies ist die Geschichte der elfjährigen Derdâ, Schülerin auf einem ostanatolischem Internat. Ihre Mutter Saniye ist vom Derdâs Vater noch vor der Geburt des Kindes verlassen worden. Als es in Derdâs Internat eines Nachts zu einem tödlichen Unfall kommt, entledigt sich Saniye die Verantwortung für ihre Tochter, in dem sie die Elfjährige mit dem Anführer eines islamistischen Ordens Bezir verheiratet. Derdâ wurde danach mit seinem Mann nach London geschickt, wo sie zum Opfer männlicher Fantasien wird. Sie wird von ihrem Mann geschlagen, vergewaltigt, ins Haus gesperrt und spricht auch nach Jahren noch kein Wort Englisch. Fünf Jahre später kann die noch nicht volljährige "Ehefrau" aus ihrem Gefängnis flüchten, nachdem ihr Besitzer von einem Auftragskiller getötet worden ist.

Der Jung Star der türkischen Literaturszene Hakan Günday wurde 1976 auf Rhodos, Griechenland geboren, wuchs in Brüssel auf und ging in Ankara auf die Schule. Nach dem Studium der französischen Sprache und Politikwissenschaften in Ankara und in Bruxelles, fing er seine Karriere als Schriftsteller mit dem Roman Kinyas ve Kayra(2000)an. Seine Romane sind gleichermaßen Bestseller wie Kultbücher, seine öffentlichen Debatten und politischen Kolumnen fallen aus dem Rahmen. Hakan Günday wohnt in Istanbul, auf der asiatischen Seite der Stadt, im berühmten Künstlerviertel Beyoğlu.

Hakan Gündays Extrem: Eine extreme Leseerfahrung und  eine absolute Zumutung. Der Roman lässt mit seinem schonungslosen Inhalt und seiner maßlosen Sprache nicht aus und schickt seinen Leser auf eine emotionale Achterbahn.