TANZ DER VAMPIRE zählt zu den erfolgreichsten in deutscher Sprache entwickelten Musicals überhaupt: Mehr als 7,5 Millionen Besucher haben es seit seiner Uraufführung am 4. Oktober 1997 im Wiener Raimund Theater gesehen. Exakt 19 Jahre später haben die Blutsauger nun endlich Bayern erreicht. Letzten Donnerstag feierte die Kult-Show Premiere im Deutschen Theater in München.
Grundlage dieses längst zum Kult-Musical avancierten Stückes ist Roman Polanskis Film-Meisterwerk "Tanz der Vampire" ("The Fearless Vampire Killers or Pardon Me But Your Teeth Are In My Neck") aus dem Jahr 1967. In dieser Parodie auf das Vampirfilmgenre, führte der Oscar-Preisträger nicht nur Regie, sondern übernahm auch erstmals in Hollywood eine Hauptrolle - die des Assistenten Alfred. An seiner Seite spielte seine spätere Frau Sharon Tate die schöne Sarah.
20 Jahre danach entstand bei den Vereinigten Bühnen Wien der Plan, diesen Erfolgsfilm als Musical auf die Bühne zu bringen, und zwar mit Polanski selbst als Regisseur der Weltpremiere - denn das Musical sollte "auf keinen Falleine Kopie des Filmes werden". Als Autor für die Übertragung der Bildsprache des Films in Szenen, Songs und Chörekonnte der deutschsprachige Erfolgsautor Michael Kunze gewonnen werden. Die Musik schrieb Rock-Größe Jim Steinman, dem es gelang, die ganz spezielle Atmosphäre und den Charakter des Films musikalisch umzusetzen. Entstanden ist eine perfekte Mischung aus packenden Rockballaden, umwerfender Komik, fulminanten Tanzszenen und opulenter Ausstattung.
19 Jahre dauerte es dann, bis TANZ DER VAMPIRE über die deutschsprachigen Stationen Wien (2x) – Stuttgart (2x) – Hamburg – Berlin (3x) und Oberhausen nun endlich Bayern erreichte. Einziger dafür bestens geeigneter Ort: Das wunderschön neu renovierte Deutsche Theater in München. Einziges Problem vorab: TANZ DER VAMPIRE gehört zu den Musicals mit der wohl aufwendigsten Bühnentechnik - und das Deutsche Theater verfügt nicht gerade über die größte Bühne. Brilliante Lösung: Die lizenzinhabende Stage Entertainment kreierte eine Tour-Produktion, die mit einer fürs Publikum kaum spürbaren abgespeckten Bühnenversion auch ins erste Musicalhaus Münchens passte. Der technische Aufwand war immens. Der Besuch lohnt sich dafür umso mehr.
Die Geschichte: Auf der Suche nach Vampiren kommt der kauzige Forscher Professor Abronsius (Everding-Schüler Victor Petersen könnte mit dieser Rolle der Durchbruch in einer großen Produktion gelingen) vielleicht mitten in Transsilvanien dem Ziel seiner Reise gefährlich nahe. Sein junger Assistent Alfred (etwas blaß: Tom Van Der Ven) verliebt sich in die Wirtstochter Sarah (die Italienerin Veronica Appeddu mit einem bemerkenswerten Deutschland-Debüt) - doch auch der düstere Graf von Krolock (quasi ein Heimspiel für den grandiosen Thomas Borchert, der in dieser Rolle seit nunmehr dreizehn Jahren auf diversen großen Bühnen brillierte) will die Schöne besitzen und lockt sie auf sein Schloss. Humorvoll erzählt und grandios inszeniert entfaltet sich in diesem großen Musical-Klassiker eine gruselig-schöne Geschichte, die ihren Höhepunkt auf dem Mitternachtsball im Schloss des Vampirgrafen findet.
Mit Übersetzungen in zehn Sprachen und Aufführungen in zwölf Ländern ist das Musical auch ein international gefeierter Hit. Außerdem kann kaum eine andere Show weltweit ähnlich große und loyale Fanclubs vorweisen. Am Donnerstag feierte TANZ DER VAMPIRE nun seine München-Premiere am Deutschen Theater und wird dort bis zum 15. Januar 2017 zu sehen sein.