Premiere im Theater – Shakespeares Best-of
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„Shakespeares Schädel in Fausts Faust“ feierte am vergangenen Freitag, 18.11., Premiere am Theater Regensburg. Die Auftragsarbeit des oberpfälzer Schriftstellers Werner Fritsch überzeugte mit Witz, Exzentrik, Pop-Kultur und einem Best-of aus Shakespeares Dramen.
An einen durchaus schweren Stoff wagte sich der Oberfälzer Werner Fritsch, der für das Theater Regensburg zum 400. Todestag von William Shakespeare in einer Auftragsarbeit „Shakespeares Schädel in Fausts Faust“ schrieb. Ob das Theaterpublikum einen Zugang zu dem teils sperrigen Stück, in dem Shakespeares Dramen gekonnt verwoben werden, findet? Diese Skepsis war im Vorfeld da, doch stellte sich spätestens beim Schlussapplaus als unnötig heraus. Denn das Premierenpublikum feierte das von Fritsch verfasste und von Bernd Liepold-Mosser inszenierte Stück. Liepold-Mossner führte auch schon bei FAUST am Theater Regensburg Regie.
Auf aberwitzige und magische Weise verschränkten sich am Premierenabend die Figuren Shakespeares zu einer bunten Welt, von der ihr Autor selbst überrascht ist.
Das ist nicht nur ein optischer Genuss, sondern auch – jede Szene für sich – ein Ideenreichtum an sprachlicher Leistung.
Zum Stück:
Eine Geisterstunde weltberühmter Theaterfiguren, die ihrem Schöpfer die Ehre erweisen: Die Zusammenkunft an Shakespeares Grab zu dessen 400. Todestag ist der Ausgangspunkt für eine Traumreise durch den Kosmos des bis heute bedeutendsten Theaterautors der Welt. Doch wenn uns die Weltbeschreibung Shakespeares bis heute als Gleichnis für unsere Gegenwart so passend erscheint, dann ist auch das ein Zeichen dafür, dass wir nach wie vor in einer kriegerischen Welt leben und der Umschwung von einer mars- zu einer venus-dominierten Welt noch in weiter Ferne liegt. Hier kommen Faust und der Autor Fritsch ins Spiel, der mit seinem weltumspannenden „Faust.Sonnengesang“-Projekt seit fast zwei Jahrzehnten in der Sprache und auf allen Kontinenten auf Spurensuche nach den erlösenden Momenten ist, die das Weiterbestehen unserer Erde gewährleisten könnten.
Zum Autor:
Werner Fritsch wuchs auf einem Einödbauernhof in der nordöstlichen Oberpfalz auf. Am Gymnasium war einer seiner Lehrer der Schriftsteller Franz Joachim Behnisch, der ihn mit Herbert Achternbusch bekannt machte. Von Achternbusch erhielt der damals 15-jährige den Rat: Schau auf deine Provinz. Fritsch hat sich stets eine produktive Nähe zur heimatlichen Oberpfalz beibehalten. Und so versammeln sich seine Sommernachts-Geister natürlich am Böhmischen Meer.
Alle Infos zum Stück und den Spielzeiten finden Sie auf: www.theater-regensburg.de