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Wir sammeln für Sie Literatur, die zum Nachdenken anregt – und die man, zumindest zum Teil, gelesen haben sollte. Nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass die Werke erheblich zur Allgemeinbildung beitragen. Heute: Englische Literatur des 19. Jahrhundert.

Besonders im 19. Jahrhundert hatte die englische Literatur einiges zu bieten. Die Werke, die das Land in dieser Zeit hervorbrachte, sind noch heute international bekannt und in aller Munde. Es zählt mittlerweile zur Allgemeinbildung, Autoren wie Jane Austen, Charles Dickens und Oscar Wilde zu kennen. Moderne Neuverfilmungen und Theaterstücke sorgen dafür, dass die zeitlosen Klassiker nicht in Vergessenheit geraten. Es stellt sich jedoch die Frage, ob es besser ist sich die X-te Verfilmung eines Werkes der Weltliteratur anzusehen, oder doch lieber einmal zum Buch zu greifen – und die Geschichte so zu erleben, wie der Autor sie zum zeitgenössischen Publikum brachte.

1818: Frankenstein – Mary Shelley

Frankenstein war zur Zeit der Veröffentlichung viel umstritten. Während es zu der Zeit oft stark kritisiert wurde, gewann es im Laufe der Zeit und dank fortschreitender Technik an Aktualität. Vor allem während der Diskussionen über Gefahren und Vorteilen von Klonen seit dem 20. Jahrhundert, wurde es immer wieder als Negativbeispiel eingesetzt, um die moralische Verwerflichkeit dieses Aktes zu unterstreichen. Durch die Voraussage wissenschaftlicher Möglichkeiten, welche später Realität wurden, wird „Frankenstein“ als erster Science Fiction Roman gehandelt und wird durch seinen Einsatz von Wissenschaftlern als Argumentationsmittel immer wieder aktuell gehalten.

1813: Stolz und Vorurteil – Jane Austen

Spätestens mit der Verfilmung 1995 mit Colin Firth in der Rolle des Mr. Darcy, wurde Stolz und Vorurteil auch zum modernen Klassiker und einem der berühmtesten Zeitlosen Werke der englischen Literatur. Der Titel des Romans ist jedem ein Begriff, Literaturaffine Menschen werden das Werk zumindest einmal gelesen haben und Mr. Darcy vergöttern. Auch dank Bridget Jones, der moderneren Filminszenierung des Klassikers, erfreut sich die Geschichte zeitloser Beliebtheit. Doch unter der vorrangigen Liebesgeschichte erfährt man zugleich viel über die zeitgenössische Britische Gesellschaft und Standesordnung. Es lohnt sich also, neben den zahlreichen Filmen auch das Buch zu konsumieren. Es zählt als eines der beliebtesten Englischen Literaturstücke aller Zeiten und schafft es selbst im 21. Jahrhundert noch auf Bestsellerlisten.

1837 – 1839: Oliver Twist – Charles Dickens

Auch Oliver Twist erfreut sich noch heute großer Beliebtheit und gilt heutzutage hauptsächlich als Kinderroman. Zu diesem Zweck werden die drastischen Schilderungen von Kinderarbeit, Verbrechen und Armut zu Zeiten der frühen Industrialisierung oft abgeschwächt, obwohl genau diese es waren, die zur Zeit der Veröffentlichung für Aufsehen und gute Kritiken sorgten. Man sollte bei der Lektüre jedoch über den unrealistisch dargestellten Charakter Oliver Twists hinwegsehen können, der mehr ein Klischee des hochwohlgeborenen verarmten darstellt, als einen echten Charakter.

1847: Sturmhöhe – Emily Brontë

Als berühmtes Werk des britischen Viktorianischen Zeitalters, war Sturmhöhe viel kritisiert und umstritten. Ein Vorwurf, gegen den es sich bis heute behaupten muss, sind die unsympathischen Charaktere, mit denen man weder mitfühlen noch sich identifizieren kann. Trotzdem gilt die Liebesgeschichte zwischen den Stiefgeschwistern Cathy und Heathcliff als eines der dramatischsten und meist gelesenen Werke englischer Erzählkunst.

1847: Jane Eyre – Charlotte Brontë

In Jane Eyre versteckt sich, neben dem Aufstieg einer jungen Frau, die dank ihres eisernen Willens zur angetrauten Ehefrau anstatt zur wenig geschätzten Kurtisane aufsteigt, auch eine Darstellung rassistischer Vorurteile gegenüber Ureinwohnern, die mit der Britischen Kolonisierung einhergingen. Jane Eyre arbeitet als Gouvernante in einem edlen Haus und begegnet dort Mr. Rochester. Die beiden verlieben sich ineinander, allerdings ist da noch Rochesters verrückte Frau die auf dem Dachboden lebt und die er aus Jamaica mitgebracht hat. Die Jamaikanische Frau Rochesters liefert auch heute noch Aufschluss über die Einstellung, die Briten gegenüber Ausländern aus den Kolonien hatten.

1851: Moby Dick – Hermann Melville

Eine Geschichte eines Mannes, der sich von blindem Hass leiten lässt. Wutentbrannt macht dieser sich auf die Jagd nach dem Weißen Pottwal Moby Dick, der ihm ein Bein abgerissen hat. Abgesehen vom Inhalt, der akkurat und detailreich den Walfang im 18. Und 19. Jahrhundert darstellt, wird die Geschichte mit philosophischen, mythologischen und wissenschaftlichen Exkursen angereichert, die den Roman lesenswert und nachhaltig bedeutsam machen.

1861: Große Erwartungen – Charles Dickens

Wie viele andere Werke Dickens, gewinnt auch hier das Gute über das Böse. Angereichert durch extreme Bildsprache und Inhalte, erzählt das Werk vom Leben des Waisenkindes Pip, der sich als junge in die lieblose Estella verliebt und ihr ein besseres Leben liefern will. Dickens erschafft im Laufe des Bildungsromans unvergessliche und tiefgründige Charaktere, wodurch es zum Publikums- und Kritikerliebling wurde. Es zählt als Dickens‘ reifstes Werk, nicht zuletzt durch sein tiefgründiges Verständnis der kindlichen Psyche.

1886: Der seltsame Fall des Dr. Jekyll and Mr. Hyde – Robert Louis Stevenson

Dr. Jekyll and Mr. Hyde ist, nicht zuletzt aufgrund der Ähnlichkeit zum Marvel-Helden Hulk, noch immer ein bekannter Klassiker. Es ist einer der bedeutendsten literarischen Auseinandersetzungen mit dem Doppelgänger-Motiv und wurde unzählige Male verfilmt. Im Englischen hat sich „Jekyll and Hyde“ als feste Phrase im Sprachgebraucht festgesetzt. Außerdem gilt der Roman als eines der wichtigsten Werke der englischen Schauerliteratur. Mr. Hyde ist ein kleinwüchsiger Mann, der immer wieder durch brutale Handlungen auffällt und gewisse Ähnlichkeiten mit dem akkreditierten Dr. Jekyll birgt. Ein Freund Dr. Jekylls regt eines Tages den Verdacht, dass es sich bei den beiden um ein und dieselbe Person handeln könnte…

1890: Das Bildnis des Dorian Gray – Oscar Wilde

Neben der erstklassisch gruseligen Handlung, überzeugt dieser Roman vor allem durch die von Charakteren zur Schau gestellten Weltansichten und Diskussionen. Dorian ist ein bildhübscher junger Mann. Als er ein Portrait von sich sieht, wünscht er sich, dass das Portrait altert anstatt ihm. Von da an, bleibt er für immer jung und zeigt keine Spuren eines ungesunden Lebensstils, wodurch er zu einem korrupten und sorgenfreien Menschen wird. Das Bild, das er auf dem Dachboden versteckt, altert jedoch mit jeder seiner Handlungen. Das Bildnis des Dorian Gray ist eine spannende Erzählung über Moralität, Schönheit und Konsequenzen.

1892: Die Abenteuer von Sherlock Holmes – Sir Arthur Conan Doyle

Auch Sherlock Holmes wurde unzählige Male verfilmt und neu inszeniert. Die Sherlocks der Filme tragen verschiedenste Ausprägungen, teilen jedoch alle Charisma, merkwürdige detektivische Methoden, sowie eine detailreiche Beobachtungsgabe, die auch in der ursprünglichen Romanreihe vorhanden waren. Holmes und Watson sind nach über einem Jahrhundert noch immer ein eingespieltes Team und haben nicht an Aktualität und Geistesreichtum verloren. Arthur Conan Doyle gilt mittlerweile als Begründer der modernen Krimigeschichte und des neuen Romanhelden.

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