REWAG-Nacht in Blau begeistern die Besucher
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- Kategorie: Kultur & Szene
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Die „REWAG-Nacht in Blau“ ist bereits seit dreizehn Jahren ein fester Bestandteil in der Regensburger Kultur-Szene. Relativ neu ist hingegen die „kleine Schwester“ der REWAG-Nacht in Blau, die REWAG-Klassik im Park. Die beiden lauen Sommerabende haben auch dieses Jahr wieder großartigen Zuspruch gefunden. Am Freitag kamen rund 10.000 Gäste, am Samstag waren es knapp 20.000 Besucher.
Am Freitagabend, dem 4. August, hieß es zum zweiten Mal „Bühne frei“ für die „REWAG-Klassik im Park“. Auf den Bühnen im Stadtpark gab es ein abwechslungsreiches, rein klassisches Musikprogramm. Im Mittel-punkt standen in diesem Jahr vor allem junge, talentierte Nachwuchs-künstler. Neben dem Trio Cadence und Duo CellAr, beide von der HfKM, spielten auch das Eurasica Quartett und das Regensburger Kammerorchester, das zusammen mit dem Pianisten Alexander Maria Wagner begeisterte. Trio Elf, eigentlich bekannt für seine Jazz-Improvisationen, überraschte mit Klängen von Bach. Auch für Kinder war durch das KlaMuKi-Ensemble musikalisch etwas geboten. Zeitweise wurde es auf der Bühne richtig eng, als erst die Junge Philharmonie Ostbayern und dann das Junge AGV-Orchester aus München loslegten. Für die leisen Töne sorgte die vielfach ausgezeichnete Anne Marie Wehrmeyer auf der Geige. Nicht zu vergessen das A-Cappella-Ensemble VODEON, das durch seinen charakteristischen Klang die Musik zum Leben erweckte.
REWAG-Nacht in Blau
Seit Jahren ist die REWAG-Nacht in Blau ein Besuchermagnet. Am Samstag ab 17 Uhr strömten rund 20.000 Gäste in den Stadtpark und das Kunstforum Ostdeutsche Galerie. Das Programm war wie gewohnt bunt - von Jazz bis Salsa, von Balkansound bis Elektroswing war musikalisch einiges geboten. Die vier Musiker von Gankino Circus brachten mit fränkischen Volksliedern und schrägen Rhythmen richtig Stimmung auf die Bühne. Calle Mambo versprühten mit ihrem lateinamerikanischen Sound sommerliches Lebensgefühl pur. Passend dazu ging es auf der Hauptbühne mit dem peruanischen Salsa-Orchester Rafaelito y su Tumbao weiter. Mit einer Mischung aus Gypsy-Jazz und Balkan-Pop bezauberte die tschechische Band Lovesong Orchestra, die am Neupfarrplatz loszog und dann schon Besucher mit in den Stadtpark brachte. Das Trio Nostalgie hat passend zur Ausstellung im Grafiksaal ein Programm zum Motto „La Resistance“ kreiert und musikalisch in vergangene Epochen entführt. Ebenso wie Mademoiselles Manouche & her Swinging Reinhardts, die auf unkonventionelle Weise die 30er und 40er Jahre zum Leben erweckt haben. Mit flirrenden Rhythmen und dynamischen Brüchen wusste das Trio Elf aufzutrumpfen. Didgeridoo-Künstler Alex Mayer und Sängerin Manuela König präsentierten als Queens Beat ihren ganz eigenen, kraftvollen Sound. Gehaltvolle Texte und verträumte Melodien gab es bei Tourists in a Daydream. Blues mit Rock-Appeal, deutsche Texte und internationale Besetzung: damit heizten Gastone den Gästen so richtig ein. Swing it – der Name der vierköpfigen Band war Programm, die Swinglieder brachten alle Zuschauer in Bewegung. Songs aus den vergangenen Jahrzehnten interpretierten die Musiker von Jazz Police mit viel musikalischem Witz ganz neu. Rosantique begeisterte zuerst mit Gesang und Saxophon auf der Büh-ne und später als DJane auf der After-Show-Party im Parkside, die dieses Jahr erstmals stattfand.
Tanz, Kunst und Lesungen
Die beiden Artistinnen von Sol Air verzauberten die Gäste mit ihrer atemberaubenden Akrobatik und Choreographie am Vertikaltuch in luftigen Höhen. Ergänzend zu den Führungen durch die Sonderausstellung „artige Kunst. Kunst und Politik im Nationalsozialismus“ gab es Kurzlesungen aus verschiedenen Werken der Nachkriegsliteratur, die sich mit Vertreibung, Flucht und Holocaust beschäftigen. Zusammen mit der großartigen Choreographie von Nylea Mata Castilla zum Thema Widerstand im Grafiksaal wurde der Besuch im Kunstforum zu einem besonderen Erlebnis, das es so nur auf der REWAG-Klassik im Park und der der REWAG-Nacht in Blau zu bestaunen gab. Für die Kinder war KOGGI, das neue Maskottchen des Kunstforums, auf der Bühne und unternahm eine Abenteuerreise in eines der Gemälde, die im Museum hängen. Auch beteiligt war das Team vom Kindergarten der Re-gensburger Eltern e.V., die Musik und Vorlesegeschichten für die Kleinsten im Garten angeboten haben. „Es war ein phänomenales Wochenende“, zog REWAG-Vorstandsvorsitzender Olaf Hermes Bilanz, „im Vergleich zu den letzten Jahren gab es auch einige Neuerungen. Vor allem die After-Show-Party im Parkside und der neu gestaltete Food Court kamen bei den Gästen sehr gut an. Der Regensburger Kultursommer hat mit der „Nacht in Blau“ definitiv seinen Höhepunkt gefunden.“ Letztes Jahr war es nicht möglich Führungen anzubieten, dieses Jahr lief wieder alles wie gewohnt und die Gäste konnten an beiden Aben-den Führungen im Kunstforum Ostdeutsche Galerie besuchen. Bei den Rundgängen wurden sowohl die Highlights der Sammlung als auch die Sonderausstellung „artige Kunst. Kunst und Politik im Nationalsozialismus“ vorgestellt. „Mit dem dichten Programm an Kurzführungen gelang es uns, den Besucherinnen und Besuchern einen kompakten, kurzweiligen Überblick über die aktuell ausgestellte Kunst zu geben. Besonders freut es uns, von den begeisterten Gästen zu hören, dass sie auf jeden Fall nochmals kommen, um sich alles im Detail anzuschauen, kommentiert Dr. Agnes Tieze, Direktorin des Kunstforums Ostdeutsche Galerie, zufrieden.
Museum präsentiert sich mit dem Kunstzelt Seine wilde Seite konnte man dieses Jahr im Kunstzelt voll ausleben: Mittels gesteuerter „Farbexplosionen“ konnte man hier bunte Kunstwerke zum Mitnehmen entstehen lassen. „Völlig von der Rolle“ war das Gemeinschaftsprojekt, das während des ganzen Abends fortlaufend weiterentwickelt wurde und für Groß und Klein ein Anstoß war, kreativ und Teil eines großen Ganzen zu werden. „Bei der „REWAG-Klassik im Park“ und auch bei der „REWAG-Nacht in Blau“ waren ausnahmslos hervorragende Künstler auf der Bühne. Es ist jedes Jahr aufs Neue eine Herausforderung, interessante Künstler in unterschiedlichen Kombinationen auf die Bühne zu bringen, die man halt nicht jeden Tag sieht“, schwärmt Neli Färber, der zusammen mit Judith Baumgarten und Christoph Schäfer für die Programme der beiden Abende verantwortlich zeichnet.