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Niemand mordet in der deutschen Krimilandschaft so liebevoll ironisch wie Rita Falk, die derzeit erfolgreichste Autorin Deutschlands. Ihr vierter von mittlerweile acht Eberhofer-Krimis ist seit 3. August in den Kinos. Wir haben die Erfolgsautorin zum Interview getroffen.

Der Eberhofer ist mit Leib und Seele Dorfpolizist in Niederkaltenkirchen. Das liegt in Niederbayern und da tobt nicht gerade das Verbrechen, könnte man meinen. Von wegen! Dank Rita Falk. Die 52-Jährige hat schon immer gern geschrieben. Kindheitserfahrungen sind der Schatz, aus dem Rita Falk als Schriftstellerin schöpft. Durch authentische, liebevoll gezeichnete Charaktere und eine bodenständige Sprache gelingt es ihr exzellent, das Bild eines bayerischen Dorfs, das in ihren Krimis den Mittelpunkt des Geschehens bildet, überzeugend in Szene zu setzen. Vor allen Dingen die kleinen und großen Schwächen der Menschen sind es, die sie ihren Lesern kenntnisreich und mit einer gehörigen Portion bissigem Humor serviert. 

Winterkartoffelknödel, Dampfnudelblues, Schweinskopf al Dente, Griesnockerlaffäre, Sauerkrautkoma, Zwetschgendatschikomplott, Leberkäsjunkie und Weißwurstconnection heißen Ihre bislang acht Eberhofer-Bestseller. Hatten Sie Hunger beim Schreiben?

Rita Falk: (lacht) Nein, nein. Im ersten Buch wurde allerdings jemand blass wie ein Kartoffelknödel. Und da war das Wort „Winterkartoffelknödel“ einfach drin im Text. Zur Buchvorstellung damals brauchte ich ja einen Arbeitstitel. Ich dachte mir, dieses Wort ist so schräg, das bleibt sicher im Gedächtnis. Und prompt wollte der Verlag es auch unbedingt als Titel belassen. Und dann blieben wir in dieser skurrilen Schiene.

Ihr Mann war ja jahrelang in Landshut (unweit Niederkaltenkirchen) Polizist. Jetzt leben Sie beide auch in München. Also doch ein bißchen die eigene Geschichte?

Nein, nicht wirklich. Mein Mann ist aber ohnehin nicht mehr bei der Polizei. Es ging einfach nicht mehr. Bei meinen vielen Terminen jetzt standen wir vor der Wahl, jemanden einzustellen der mich begleitet oder aber er übernimmt das und quittiert den Dienst. Und so haben wir das gemacht.

Aber wie und warum schlüpft eine Autorin in den Kopf eines Ermittlers?

Man schreibt ja über Sachen, die man kennt. Und für einen schrägen Polizisten konnte ich aus dem Vollen schöpfen. Ich bin ja mit einem verheiratet, da sitzt man gewissermaßen an der Quelle. Das Feedback von Kollegen meines Mannes war immer, dass sie gerne sein würden wie der Eberhofer, es aber nicht dürften. Mein Mann muss sich abends auch immer anhören, was ich tagsüber geschrieben habe. Er ist mein schärfster Kritiker. Manchmal bleiben aber auch kleine, schräge Sachen drin, obwohl er meint, das ginge so gar nicht. Beim Eberhofer geht das aber schon.

Wie sind Sie eigentlich zum Schreiben gekommen?

Also mir macht sie ja schon immer einen Riesenspaß, die Schreiberei. Schon als Kind hab’ ich Tagebuch geführt. Aber vielleicht kommt’s auch von meiner Mama. Sie hat gerne Bilder gemalt und auch schöne Gedichte g’schrieben. Aber ich mache mir keinen Druck. Wenn mir mal nach ein paar Zeilen nichts mehr einfällt, geh ich Fenster putzen. Aber die sind leider oft schmutzig, denn sowas wie Schreibblockaden kenn’ ich überhaupt nicht.

Mit „Griesnockerlaffäre“ kommt am 3. August bereits der vierte Eberhofer in die Kinos. Wir haben ihn bereits gesehen und können nur sagen: Zwerchfellreizung vorprogrammiert!

Ja, da hat Constantin Film erneut ein tolles Händchen in der Umsetzung bewiesen. Natürlich gibt Sebastian Bezzel wieder einen großartigen Eberhofer, der allerdings diesmal selbst unter Mordverdacht gerät. Außerdem muss er und der Papa (Eisi Gulp) diesmal ohne Omas (Enzi Fuchs) Schweinsbraten auskommen – denn die ist verliebt und da gibt’s eben nur Griesnockerlsuppe. Aber das allein ist längst nicht die ganze Affäre. Mit dabei natürlich auch die Susi (Lisa Marie Potthoff, der Birkenberger, der Simmerl, der Flötzinger, der Wolferl, sowie der Moratschek und Hund Ludwig.

Normalerweise wartet ein Produzent doch erstmal, wie ein Film ankommt. Bei Constantin scheint man sich der Sache aber so sicher zu sein, dass im September bereits die Dreharbeiten zu Buchverfilmung Nummer fünf beginnen… 

Oh ja. Im „Sauerkrautkoma“ wird Franz Eberhofer aus dem beschaulichen Niederkaltenkirchen ins große München versetzt. Für ihn schon ein Kulturschock. Aber es wäre eben nicht der Eberhofer, wenn er nicht auch diese Herausforderung auf seine ganz spezielle Art und Weise meistern würde. Bei ein paar Buch-Szenen bin ich echt gespannt, wie Regisseur Ed Herzog das filmisch umsetzt…


Inhalt des vierten Eberhofer-Films "Grießnockerlaffäre":

Die Eberhofers sind kreuzbrave Leut – einen Mord würde der Franz nie begehen, allerhöchstens vielleicht Totschlag im Affekt, denn bisweilen kann er sich ja schon über manche Leute aufregen. In GRIESSNOCKERLAFFÄRE wird es aber wirklich mühsam für den bayerischen Dorfbullen Franz Eberhofer, denn diesmal steht er selbst unter Mordverdacht:

Der restalkoholisierte Franz Eberhofer wird am Morgen nach einer rauschenden Polizisten-Hochzeit von einem schwer bewaffneten SEK-Kommando geweckt, das sich leider nicht vom Besen der Oma (Enzi Fuchs) vertreiben lässt. Der Kollege Barschl (Francis Fulton-Smith) ist mit einem Messer im Rücken tot aufgefunden worden. Und blöderweise ist die Tatwaffe, ausgerechnet Franz‘ Taschenmesser, zweifelsfrei zu identifizieren, da sein Name eingraviert ist. Dass der Dahingeschiedene Franz‘ ungeliebter Vorgesetzter und erklärter Erzfeind ist, macht die Sache auch nicht besser. Gut, dass sein Alt-Hippie-Vater (Eisi Gulp) ihm ein schönes Alibi zusammenlügt. Aber ermitteln muss der Franz eben doch selber. Zum Glück ist Kumpel Rudi Birkenberger (Simon Schwarz) zur Stelle, um mit ihm gemeinsam den delikaten Fall aufzuklären. Privat ist der Franz auch gefordert. Denn der Papa kocht vor Eifersucht, seit die Jugendliebe der Oma, der kauzige Paul (Branko Samarovski), aufgetaucht ist und sich daheim breit macht. Und nicht nur das: Weil Paul nichts anderes verträgt, kocht die Oma nur noch Grießnockerlsuppe. Heikel wird es für Franz auch, als er bei Freundin Susi (Lisa Maria Potthoff) haarscharf an einem Heiratsantrag vorbei schrammt.

Die ersten drei Verfilmungen der Bestseller-Reihe, „Dampfnudelblues“, „Winterkartoffelknödel“ und „Schweinskopf al dente“, sind mit über 1,6 Millionen Kinobesuchern das erfolgreichste Kinofranchise in Bayern.

„Bei der Adaption des Buches überlegen wir uns immer: Was ist der Kern und was können wir uns an Seitengeschichten noch zeitlich leisten, weil wir die Bücher in Gänze ja nicht bewältigen können. Ich such mir immer das raus, was mir am besten gefällt, und schau, ob das schon eine Geschichte ergibt. Dann kommt die Kerstin mit dem, was sie gut findet.“ So fasst Regisseur Ed Herzog die Arbeitsweise zusammen, und Produzentin Kerstin Schmidbauer fügt entsprechend hinzu: „Wir haben dann ungefähr 200 Seiten gefüllt; und dann muss man wieder reduzieren.“


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