Willem Julius Müller - Into the wild
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- Kategorie: Kultur & Szene
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Nach ’Vergessene Orte’ im Herbst 2007 und ‚Lost’ im Sommer 2013 nun die dritte Einzelausstellung von Willem Julius Müller in der galerie konstantin b. Unter dem Titel ’Into the wild’ werden aktuelle Arbeiten in Öl auf Leinwand gezeigt. Into the wild Ruinen, leer stehende Industriebauten, still gelegte Freizeitparks und scheinbar unberührte Natur. Der öffentliche Raum, den der Maler Willem Julius Müller als Hauptmotiv für seine Arbeiten wählt, wurde seit längerer Zeit nicht mehr Instand gehalten.
„...Die Idee: Architekturen als Metaphern für Eingriffe in die Natur, deren Verdrängung und schleichender Zerstörung. Architekturen so stolz, modern und stark sie einmal waren, noch ahnt man es, dann versehrt, befleckt, ruinös im Prozess des Verfalls geschwächt und nun der vitalen Kraft der Natur, deren Blätter – und Blütenpracht, Tieren, Mikroben, Geflechten, dem Wechsel der Jahreszeiten, Kälte und Wärme, Feuchtigkeit und Trockenheit ausgesetzt und unterlegen sind. Die wandelnde Gewichtung der Kräfte von Mensch und Natur bildnerisch zu erkunden, mittels der Farbe in ungezählten landschaftlichen Stimmungsfacetten auszuleuchten, ist offenbar Müllers Anliegen.
Vor dem Hintergrund dieses ambitionierten Vorhabens geht der Maler hinaus ins Freie, erkundet sein Umfeld. Das gefundene Stück morbid - vitaler Landschaft ist die Veranlassung seiner Malerei. Keine erdachten, sondern dem Realen entnommene Orte, speisen seine Bildideen.
Die anfängliche Überlegung, jene da ausgemachten, vom Zerfall gezeichneten Bauten seien sich selbst überlassen, ist nur halb richtig. Gleichzeitig sind sie der Natur überlassen, die sich nach ihrem Gesetz und Verlangen nimmt und sich ganz im physischen Sinne anverwandelt, was ihr einst abverlangt wurde. Das weiß man zwar, aber Müller führt es uns gefärbt durch seinen Blick neu vor Augen...“
„...Ohne menschliche Figuren. Ob sie noch einmal zurückkommen? Warten auf Godot? Nicht in Müllers Bild. Darsteller gibt es aber. Es sind der Zerfall der baulichen Artefakte und die Erstarkung der Natur...“
Anke Zeisler
Lassen sie sich überraschen von der Intensität seiner Farben und einer durchaus wohltuenden Melancholie in Müllers Arbeiten.
Ausstellung vom 16. September bis 29. Oktober 2017
Die Galerie ist jeden Freitag von 16.00 bis 21.00 Uhr geöffnet und nach Vereinbarung.
Zum Küstler:
Willem Julius Müller wurde 1979 in Aurich geboren. Er lebt und arbeitet in Berlin.
2003 - 2009 Studium der Kunst an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg bei Prof. Werner Büttner
2006 -2009 Studium an der Universität der Künste Berlin bei Prof. Henning Kürschner und Prof. Frank Badur
Seit 2006 Ausstellungsbeteiligungen bzw. Einzelausstellungen in Berlin, Bonn, Köln, Hamburg und Regensburg.
Auszeichnungen
Stipendium der Eduard Bargheer-Stiftung, 2005
AOK Kunstpreis, 2014
Arbeiten in Sammlungen
Bundesumweltministerium, Bonn
Altona Museum, Hamburg
Fidelity Corporate Art Collection, London
Veröffentlichungen (Auswahl)
Painting, Junge
Kunst Berlin, 2017
Modern Landscape, Junge Kunst Berlin, Berlin 2013
salondergegenwart, Kerber Verlag, Bielefeld/Leipzig/Berlin, 2011
Arbeit am Bild, Ein Album für Michael Diers, Walther König Verlag, Köln 2010