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Moderne und historische Architekturstrukturen mit Bezug zu Regensburg verbinden sich zu einem künstlerischen Ensemble von Mensch und Raum. 30 Tänzer und Akrobaten bringen in vielfältigen tänzerischen Ausdrucksformen das gesellschaftliche Miteinander in verschiedenen Stilepochen auf die Bühne. Ins Leben gerufen von Ute Steinberger und Sebastiano Bonivento zusammen mit den Architekten Stefan Ebeling und Andreas Eckl wurde das Projekt von zahlreichen Choreographen, Tänzern und Unterstützern umgesetzt. Am 16. Juni wird TARe im Regensburger Velodrom um 16 und 18 Uhr uraufgeführt.

Dynamischer Tanz und statische Architektur finden ihre Gemeinsamkeit in der unterschiedlichen Erzeugung von Räumen.  Minimalistisch und abstrakt nähert sich TARe mit Tanzformen aus allen Stilrichtungen, emotionalem Ausdruck und Live Musik von Heinz Grobmeier und Kompositionen von Philipp Ortmeier der Bedeutung der Raumgestaltung für unser Zusammenleben an.

Der erste Teil thematisiert die Sprache der Architektur vom Ursprung der menschlichen Behausung bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. In der Antike ist der Mensch das Maß und die Figur zwischen den Säulen der Tempel und der kultischen Verehrung der Architektur. In der Gotik wird die Architektur zum Machtinstrument des Adels und der Kirche. Die Renaissance wiederum macht den Menschen zum Mittelpunkt aller Perspektiven und Blickachsen. Die Baukunst des Barock schafft pompöse und theatralische Fassaden für die absolutistischen Machtspiele dieser Epoche. In dieser Arena tanz die immer dekadenter und frivoler werdende Gesellschaft bis zum Zusammenbruch der Macht der Kirche und des Adels bis zum Ende des 18. Jahrhunderts.

Historische Architektur wird in moderne Choreographie und Sprache übersetzt. Die einzelnen Epochenmerkmale werden abstrahiert und im Tanz mit Emotion atmosphärisch aufgeladen. Mit großer theatralischer Kraft, unterstützt von Musik und Licht,  entsteht ein vielschichtes, ästhetisch-visuell ansprechendes Abbild der europäischen Kulturgeschichte. Vergangenheit und Gegenwart verbinden sich über das Stilelement der Promenade.

Der zweite Teil widmet sich der modernen Architektur. Sie wird schneller, chaotischer und dynamischer, verzichtet auf repräsentative Details. Industriell gefertigte Baustoffe, kubistische Elemente, schmuckloser Verputz und Lichtfülle prägen die Optik der Bauwerke. Die Zerstörung von Bauwerken während der Kriege setzt eine Zäsur in der Architekturgeschichte. Nach dem 2. Weltkrieg erfolgt ein schneller, brachialer und gedankenloser Aufbau bis in die 70er Jahre. Geld wird zur Ersatzreligion. Das Handwerk wird durch serielles Bauen abgelöst. Wohnsituationen verändern sich und wohnen wird zum Ökonomiefaktor. Regensburg vergoldet seine Innenstadt, sie wird gesäubert, entkernt und renoviert.

Die Akrobaten verkörpern Bauformen. Die TänzerInen lassen sich in ihren Bewegungen davon leiten, wie sich der Mensch in Bauwerken fühlt und geht der Frage nach, was passiert, wenn der Mensch auf Bauwerke trifft. Die Choreographie verknüpft kontrastreiche Tanzstile, als Abbild dessen, was künstlerisch alles möglich ist. Dynamik und Rhythmik bestimmen den Tanz. Die Musik spiegelt die Vielfalt der Moderne und die Loslösung von starren Konventionen wider. Eine neue, natürliche Melange von Raum und Mensch entsteht.

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