Die Geschichte der Unsichtbaren

Ulrike Anna Bleier liest aus ihrem neuen Roman „Bushaltestelle": Nachdem es die gebürtige Regensburgerin Ulrike Anna Bleier mit ihrem Debütroman „Schwimmerbecken“ 2017 auf die Hotlist der zehn besten Bücher aus unabhängigen deutschsprachigen Verlagen schaffte, ist der Schriftstellerin mit „Bushaltestelle“ ein beeindruckender zweiter Roman gelungen. Am Donnerstag, 8. November 2018, um 19.30 Uhr stellt sie ihn bei einer Lesung in der Stadtbücherei am Haidplatz vor.

Lakonisch und eher beiläufig erzählt sie in dem kürzlich im Lichtung-Verlag erschienenen Band eine diesseits und jenseits der bayerisch-tschechischen Grenze angesiedelte Familiengeschichte, die von einer schwierigen Mutter-Tochter-Beziehung geprägt ist. Von ihrer Mutter Theresa nach einer traumatischen Geburt ignoriert, wird Elke zu einer stillen Übersehenen. Eines Tages verlässt sie die Familie, nimmt eine neue Identität an und begibt sich auf die Spur ihrer in der Tschechischen Republik lebenden Tante. Herausragend in diesem Roman ist einmal mehr Ulrike Anna Bleiers unverwechselbare Art zu erzählen. Der Text macht sichtbar, wie sehr die Geschichte unserer Familie in uns eingeschrieben ist. „Bushaltestelle“ ist ein Buch über Menschen, die ein Leben lang darauf warten, gesehen zu werden.

Eintrittskarten sind im Vorverkauf  (6 Euro / ermäßigt 4 Euro) in der Stadtbücherei am Haidplatz (Telefon 507-2470) und an der Abendkasse erhältlich.

Hintergrund

Ulrike Anna Bleier, geboren 1968 in Regensburg, lebt in Köln. Unter dem Pseudonym Greta von der Donau, einst für ein musikalisch-literarisches Bühnenprogramm und Radiomoderationen gewählten Namen, gewann sie 2007 den exil literaturpreis Wien. Dem seither mehrere Kulturpreise, Arbeitsstipendien und Residenzen in Meran und Wiepersdorf sowie die Einzelveröffentlichungen „Fränkie und das Wesen der Dinge“ und „Miriam – Prosa und Poetologie“ (beide 2014) folgten. Ihr Debütroman Schwimmerbecken stand 2017 auf der Hotlist der zehn besten Bücher aus unabhängigen Verlagen.