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Pop-Poesie vom Feinsten. Tiefgründig und ehrlich. Gisbert zu Knyphausen war wegen der Trauer um seinen Freund und Kollegen Nils Koppruch einige Zeit weg vom Musikfenster. Mit der Veröffentlichung seines Albums „Das Licht dieser Welt“ 2017 nahm er dann wieder vollen Kurs auf. Bekannt durch seine oft melancholischen und schweren Texte ist die aktuelle Platte geprägt von schönen Worten über das Licht, die Liebe und das Lachen.

Schön, dass du dir die Zeit nimmst. Am 31.01. spielst du in Regensburg in der Alten Mälzerei. Warst du schon einmal hier?
In Bayern habe ich ja schon viele Konzerte gespielt, aber in Regensburg tatsächlich erst einmal. Das ist zwar schon Ewigkeiten her, aber ich freue mich total drauf. Ich mag Regensburg wirklich, ist eine schöne Stadt.

Es ist schön, neben deinen oft melancholischen Texten auch mal derart positiv-sanfte Töne und Worte von dir zu hören. Deine Fans waren ja anfangs teilweise ein wenig zwiegespalten. Wie war die Resonanz auf den Konzerten der Tour bisher?
Die meisten finden es einfach nur schön. Aber man will ja als Fan oft auch das hören, was man schon von dem Künstler kennt und nichts Neues und anderes. Das ist hin und wieder schade. Manche fanden es auch ein wenig schade, dass das neue Album ausgewogener und besser gelaunt ist. Aber es gibt durchaus auch traurige Songs, so ist es ja nicht. Andere wiederrum haben die Rauheit des ersten Albums vermisst.

In „Niemand“ singst du „tief in dir brennt ein Licht, das du nicht zu fassen bekommst. Doch es ist da und scheint.“ „Es dauert lang, bis man lernt, ein Niemand zu sein.“ Was möchtest du dem Zuhörer mit diesem Song mitteilen?
Ich finde es schön, wenn sich jeder seine eigenen Gedanken zu den Songs macht. Der Song „Niemand“ ist sehr spirituell, auch wenn ich selbst gar nicht religiös bin. Aber in diesem Song geht es so ein bisschen um den Tod. Es ist eine kleine Vorstellung wie das ist – etwas, das in uns existiert und schwer zu greifen ist – die Seele. Etwas, das auch weiterlebt nach dem Tod. Das kann ich mir vorstellen, dass das so sein könnte. Und darum geht es, der Song ist wie eine spirituelle Reise.

Woher kommen die Ideen zu deinen Videos? Bei „Unter dem hellblauen Himmel“ wirkt es so, als hättet ihr ordentlich Spaß gehabt.
Die Ideenfindung überlasse ich da meistens den Leuten, die die Videos drehen. Das ist echt nicht so einfach. Es ist immer schwierig, ein Video zu machen, auch weil man dann etwas von dem Kopfkino wegnimmt. In diesem konkreten Fall habe ich das dem Dietrich überlassen. Der hat das Video gedreht und meinte „lass uns doch einfach mal was mit Tanz machen“ und ich fand, das war eine gute Idee. So ist das Video dann ziemlich spontan an einem Tag entstanden. Wir haben die Leute gefragt, die Choreografin hat sich was überlegt und losgedreht. Vorher wurde natürlich ein wenig geprobt. Und als es zu dunkel wurde, mussten wir dann auch aufhören. Aber alles in allem haben wir einen Tag daran gearbeitet.

„Deine Wunderwelt, sie geht verloren mit dir.“ In „Keine Zeit zu verlieren“ sieht man Mr. Fliege umherwandern. Wie kamst du auf diesen Vergleich?
Die Fliege selbst war eine Idee der Regisseurin. Ihre Idee war die einer Eintagsfliege. Es sollte dargestellt werden, wie kurz unser Leben im Vergleich zur ganzen Evolution eigentlich ist. Der Song ist ja ganz schön zynisch und negativ, da geht’s auch so ein bisschen um den Großstadtmenschen, entfremdet von der Natur. Der auch nicht mehr so wirklich weiß, ob er überhaupt noch ein Teil davon ist oder nicht. Man entfernt sich ja auch immer weiter davon. Da stecken natürlich tausend Gedanken dahinter, die gar nicht alle in dem Song vorkommen. Eigentlich könnte man sagen, es handelt von einem von der Natur entfremdeten Menschen, der an sich selbst, der Liebe und der Entfremdung leidet.

Du bist in den letzten Jahren ein wenig gereist. Welche Einflüsse hatte das auf das Album?
In den letzten Jahren bin ich viel rumgereist, und die Erfahrungen hört man natürlich ein bisschen auf dem Album. Auch in dem Song „Teheran Smiles“. Die Melodie ist im Teheran entstanden und der Text dann im Nachhinein. Es ist ein wenig wie ein kleiner Reisebericht, und für mich war der Song auch ein Abschluss für ein für mich schwieriges Jahr 2013.

Zwei kurze Fragen. Berge oder Meer?
Finde ich beides schön. Aber im Moment würde ich mich für die Berge entscheiden. Ich mag das, wenn man oben auf dem Berg steht und die fantastische Aussicht hat. Das ist einfach ein schönes Gefühl.

Wein oder Bier?
Wein! Ja, ich bin mit Wein aufgewachsen und der schmeckt mir einfach besser als Bier.

Kinder. Welche Rolle spielen sie deiner Meinung nach in dieser Welt?
Kinder haben einfach so eine unmittelbare Art, die man im Erwachsenenalter verliert. Weil man irgendwann auch nicht mehr direkt sagt, was man denkt. Und Kinder zeigen ihre Emotionen noch direkt und knallen sie einfach so vom Latz. Das ist gut!

Du hattest Musiktherapie studiert. Hast du auch aktiv in dem Beruf gearbeitet? Natürlich könnte man auch deine musikalische Karriere dazu zählen. Aber abgesehen davon...
Ich wusste von Anfang an, dass ich was mit Musik machen wollte, weil das schon immer meine große Liebe war. Ich wollte mich einfach viel mit Musik beschäftigen, und die Thematik der Therapie hat mich total interessiert. Aber irgendwann habe ich mich ganz der Musik gewidmet. Als Therapeut habe ich nie gearbeitet.

Ist schon ein neues Album in Arbeit?
Ich bin momentan am Schreiben von neuen Songs, aber noch nicht so weit, als dass ich die aufnehmen möchte. Aber es gibt ein neues Projekt namens Husten, gemeinsam mit dem Produzenten Moses Schneider und Tobias Friedrich. Wir haben schon zwei Minialben aufgenommen und herausgebracht, und die sind echt super geworden. Es ist auch schon was Neues in Arbeit. Das kommt dann als Nächstes raus! Das sind immer so fünf Songs, die in alle Richtungen gehen können.

Am 31.01.2019 erwartet die Regensburger ein gefühlvoller und abwechslungsreicher Auftritt von Gisbert und seiner Band in der Alten Mälzerei.

 

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