Diana Krall machte es am Mittwochabend bei den Schlossfestspielen vor, über 90 Ensembles ziehen ab heute nach: Das 38. Bayerische Jazzweekend verzaubert Regensburg und seine Musikliebhaber vier Tage lang mit Jazz aller Stilrichtungen.
Auf einem Dutzend Bühnen wird das Publikum vom 18. bis 21. Juli kostenlos von über 90 Ensembles mit Jazz unterhalten. Egal ob Dixieland, Swing, Big Band, Boogie, Blues oder Fusion – es ist für jeden Geschmack die passende Livemusik dabei. Auf den verschiedenen Bühnen in der Altstadt und im Gewerbepark treten aber nicht nur Profis auf, auch Amateure werden ihr Können und ihr Talent zum Besten geben. Die künstlerische Leitung für das Jazzweekend übernimmt das Bayerische Jazzinstitut.
Den Auftakt übernehmen Fainschmitz, das Mega Mereneu Project und The Sazerac Swingers. Alle drei Formationen spielen im Gewerbepark. Los geht’s am Donnerstagabend um 17.30 Uhr mit Swing und Pop-Fusion von Fainschmitz.
Smooth, smoother, Diana Krall
Jazzigen Musikgenuss pur gab es bereits am Mittwochabend bei den Schlossfestspielen zu hören, bei denen auch Fürstin Gloria von Thurn und Taxis wieder mit Anwesenheit glänzte. Zusammen mit Bassist Robert Hurst, Karriem Riggins an den Drums und Saxophonist Joe Lovano schaffte Jazzpianistin und Vokalistin Diana Krall eine sommerabendliche Atmosphäre, in der Hören und Fühlen im Vordergrund standen. Die Künstlerin selbst betonte, dass man die Songs fühlen müsse und nicht darüber reden dürfe.
Egal ob Jazz-Klassiker wie „L-O-V-E“ von Jazz-Legende Nat King Cole oder die Joni Mitchell Ballade „A Case of You“ – Diana Krall gab jede ihrer Interpretationen mit einer Feinfühligkeit und Eleganz wieder, die jeden Zuhörer in den samtweichen Klängen verlieren ließ. Beeindruckend war die unprätentiöse Art, mit der jeder einzelne Musiker seinem Instrument die Töne entlockte – egal ob Krall, Hurst, Riggins oder Lovano, die Musik stand im Vordergrund. Vor allem der großartige Joe Lovano lebte jede einzelne Note und hauchte Töne in den Schlossplatz, die an Sanftheit, Präzision, Leidenschaft und Talent kaum zu übertreffen sind. Dazu die tiefen, rauchigen Vocals von Diana Krall, die die Ruhe einer lauen Sommernacht in Perfektion widerspiegelten. Es war, als hätte man den Schlossplatz für knapp zwei Stunden in Seide gehüllt – so weich, so gefühlvoll, so unaufdringlich präsent. Kurzum: ein Zauber voller unvergesslicher Musik-Momente.