Kaum eine Nacht in Blau in den vergangenen Jahren hat so viele unterschiedliche Künstler präsentiert wie die diesjährige. Die Musiker boten alle Stilrichtungen von Klassik bis Hiphop, von Jazz bis Klezmer, von Rock bis Chansons und begeisterten damit an zwei Abenden 25.000 Zuschauer.
Bei der „REWAG-Klassik im Park“ vermischten sich schon die Genres. Zunächst erwachten am Freitag die Noten von Clara Schumann, Robert Schumann und Johannes Brahms bis hin zu Wolfgang Amadeus Mozart und Joseph Haydn. Doch damit nicht genug: Das Lorenz Kellhuber Trio entführte seine Hörer dann noch in eine Klangwelt aus Jazz mit Elementen der Klassik, Blues, Gospels und Ambient Rock. Später am Abend gab es auf der Orangen Bühne schließlich noch ein reines Blechbläser-Ensemble zu belauschen, das Werke von Friedrich Constantin Homilius und Nikolay Tcherepnin aufführte.
Drei Bühnen zig Genres
Am Samstag wurden die Zuschauer im Stadtpark dann erneut mit feinsten Klängen begeistert. Die REWAG-Nacht in Blau eröffneten Peter Wittmann und das Ballhausorchester, die das Publikum auf der Grünen Bühne mit rassigen Rhythmen und Melodien in die schillernde Welt des Schlagers und der Chansons der zwanziger und dreißiger Jahre entführten. Danach gab auch am Samstagabend das Lorenz Kellhuber Trio auf der Grünen Bühne sein Stelldichein. Den Abschluss bildete JoJo Effect. Sängerin Anne Schnell begeisterte die Zuhörer mit leicht ironischen Texten und einer Mischung aus Latino-Rhythmen, groovendem NuJazz und swingenden Beats.
funkAlarm begannen den Abend auf der Blauen Bühne funky, soulig und tanzbar. Balkan- und Klezmermusik gemischt mit irischem, russischem und südamerikanischem Liedgut gaben Gitanes Blondes im Anschluss zum Besten. Last but not least heizten Ferge X Fisherman dem Publikum mit Hiphop und internationalem Flair ein und begeisterten zusammen mit Sängerin Ki’luanda die Menschen vor der Bühne am See.
Auf der neuen Orangen Bühne zeigten The Flunkyballs, dass in ihren Songs Hiphop, Pop und Soul zu kreativen Arrangements verschmelzen. Fagott, Flöte, Kontrabass und Gitarre kamen bei Adabei zum Einsatz. Sie setzten musikalische Stile wie Folk, Jazz, Bayerisch und Klassik nebeneinander und kreierten so einen ganz speziellen und einzigartigen Sound. Sowohl am Freitag als auch am Samstagabend beendete ein Videojockey der Design Agentur Pixel Branding das Programm auf der Orangen Bühne. Unter dem Motto „The eyes want to dance“ erlebten die Besucher visuelle Highlights auf hohem Niveau. Trio Trikolore präsentierte französische Chansons in aufregenden Versionen. Sie waren an verschiedenen Stellen im Park zu hören.
Im Kunstforum Ostdeutsche Galerie wurden am Freitag und Samstag Führungen angeboten. Die Rote Bühne war das ganze Wochenende fest in der Hand der Klavierklassen der Hochschule für katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik Regensburg. Durch das bunte Klavierprogramm führte an beiden Abenden Prof. Michael Seewann.
Auf der Gelben Wiese schuf Florian Toperngpong am Freitag und Samstag im Rahmen eines eigeninitiierten Kunstprojekts mit einem Scherenschnitt-Panoptikum eine Reminiszenz an alte, visuell-erzählerische Techniken. Außerdem konnten hier am Samstag die Living Flags bestaunt werden. Jonas Dürrbeck begeistert mit Akrobatik an der Vertikalstange und ließ Schauspielerei, Equilibristik und Artistik verschmelzen. Ebenfalls samstags auf der Gelben Wiese: Jonglage auf höchstem Niveau, mit Humor und Wortwitz präsentiert von Peter Gerber.
Wer im Stadtpark flanierte, traf vermutlich auch auf die Walking Acts. Mirjam und Stefan Avellis streiften als Phantasiewesen auf Stelzen durch den Park, Stephan Zenger entführte die Zuschauer in die Welt des Straßentheaters und der Magie.
Die Kleinsten kamen im Kindergarten im Stadtpark auf ihre Kosten. Hier gab es Lesungen und Musik sowie eine Ausstellung der Bilder von Katharina Brasseler. Oder sie ließen sich beim Kinderschminken in fabelhafte Fantasiewesen, in Superstars oder in ihr Lieblingstier verwandeln.