Seit sechs Jahren gedenkt die Stadtgesellschaft an diesem Donnerstag allen Opfern des Nationalsozialismus. Aufgrund der Pandemie begeht Regensburg den Gedenkweg dieses Jahr virtuell.
Er führt über sechs Stationen: ehemaliges KZ Außenlager Colosseum in Stadtamhof - Dom Westportal - Neupfarrplatz - Jüdische Gemeinde - Minoritenweg und den Dachauplatz. Alle Stationen werden mit Texten, Bildern, Musik und einem Video online auf der städtischen Website und in den sozialen Netzwerken präsentiert. Zusätzlich werden wie jedes Jahr Blumenkränze zum Gedenken niedergelegt.
„Noch vor der Corona-Krise haben uns das Erstarken der rechtsextremen Szene, die enorme Gewaltbereitschaft, wie beispielsweise bei den Anschlägen in Hanau und Halle, und der zunehmende Antisemitismus erschüttert. Trotz der aktuellen Einschränkungen unserer Bewegungs- und Versammlungsfreiheit dürfen wir den 23. April 1945 als den Tag des Kriegsendes in Regensburg nicht vergessen“, so Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer.
An diesem Tag soll sich die Stadt ins Gedächtnis rufen, welche Grausamkeiten während der Zeit des Nationalsozialismus - auch hier in Regensburg - geschehen sind. Gegen das Vergessen und für eine lebendige und gelebte Gedenk- und Erinnerungskultur setzt sich die Stadt gemeinsam mit vielen Initiativen und Kooperationspartnern ein – nun eben auch virtuell.
An vielen Orten gab es Widerstand: Auch daran will die Stadt erinnern und als Stadtgesellschaft ein Zeichen setzen, sich gegen jede Art von Faschismus zu stellen. „So ein herrlicher Tag, und ich soll gehen. Aber was liegt an unserem Leben, wenn wir es damit schaffen, Tausende Menschen aufzurütteln und wachzurütteln.“ (Sophie Scholl, am Tag ihrer Hinrichtung, 22. Februar 1943) Der virtuelle Gedenkweg kann auf folgenden Kanälen gemeinsam erlebt werden: