In seinem kürzlich erschienen „Prager Tagebuch“ öffnet der Literaturhistoriker Peter Becher einen ganz persönlichen Blick auf die Stadt, wie sie abseits der touristischen Pfade zu entdecken ist. Er wird das Ergebnis seiner Arbeit in der Ostdeutschen Galerie vorstellen, die Teilnahme ist mit Voranmeldung möglich.
Das Prag von heute wird für Peter Becher zum Ausgangspunkt für eine poetische Reflexion über die Stadt sowie historische Begebenheiten und Schicksale, die sich hier abspielten. Das Ergebnis dieser gedanklichen Reise wird der Autor am Donnerstag, den 23. September, in der Ostdeutschen Galerie vorstellen.
Ein Tagebuch über Vergangenheit und Zukunft
Inspiriert von verschiedenen Orten und Begegnungen unternimmt er gedankliche Exkurse in die Vergangenheit, beschäftigt sich mit Literatur und Kunst. Insbesondere interessiert ihn das deutsch-tschechische Zusammenleben früher und heute. Sein „Prager Tagebuch“ entsteht innerhalb von vier Wochen im April 2019. Auf seinen Streifzügen stellt der Literaturhistoriker immer wieder fest, „wie doch die Vergangenheit unter jedem Schritt und Tritt rumort und vibriert“. Die Spuren der Deutschen, die in Prag einst gelebt und gewirkt haben, fallen ihm dabei besonders ins Auge.Prager Kultur abseits des Touristen-Mainstreams
Becher führt seine Leser an Orte abseits der Touristenmeilen: So geht es unter anderem ins malerische Viertel Neue Welt, zur Villa des Architekten Adolf Loos oder zum Lustschlösschen Amerika, dem Antonín Dvořák-Museum. Aber auch Relikte und Mahnmale aus der Vergangenheit stehen in seinem Itinerar. So die Kirchen-Krypta, in der tschechische Widerstandskämpfer nach einem erfolgreichen Attentat während dem zweiten Weltkrieg Zuflucht suchten oder eine ehemalige Atombunkeranlage aus dem Kalten Krieg.Aber an einen Ort zieht es Becher immer wieder hin: die jugendstilhafte Empfangshalle des Hauptbahnhofs. Hier beginnt seine Prager Zeit und hier endet sie auch. Angesichts einer der allegorischen Frauenfiguren scheint hier der Geist der Stadt und alter Zeiten auf magische Weise zu ihm zu sprechen.
Autor liest neuestes Werk im KOG vor
Peter Becher hat in München Germanistik und Geschichte studiert und über das Ende der Donaumonarchie promoviert. Von 1986 bis 2018 war er Geschäftsführer, seit 2019 ist er Vorstandsvorsitzender des Adalbert Stifter Vereins. In dieser Position ist er langjähriges Mitglied des Stiftungsrates des Kunstforums Ostdeutsche Galerie. Im April 2019 war er Stipendiat des Prager Literaturhauses deutschsprachiger Autoren.Das „Prager Tagebuch“ ist im Sommer 2021 im Verlag Vitalis in Prag erschienen. Sein neues Buch stellt Becher am Donnerstag, 23. September, im Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg vor. Die Lesung beginnt um 18.30 Uhr. Die Teilnahme ist kostenlos nach vorheriger Anmeldung unter www.kunstforum.net.