Drei Künstlerinnen werden den Oktober über ihre Werke in einem Schaufenster in der Pustetpassage ausstellen dürfen: Für drei Wochen werden die Künstlerinnen Luzie Gerb, Lisa Langbein und Tanja Riebel abwechselnd vor Ort im Schaukasten zeichnen und arbeiten.
Von Montag, 4. Oktober 2021, bis Sonntag, 24. Oktober 2021, verwandelt sich der Kunst- Kultur- und Ideenraum „neunkubikmeter“ in ein Experimentierlabor. Die Künstlerinnen Luzie Gerb, Lisa Langbein und Tanja Riebel gastieren mit ihrer Zeichenperformance „Innen | Außen“ drei Wochen lang in der Pustetpassage.
Ein normaler Schaukasten funktioniert nach dem sehr einfachen Prinzip: der Blick fällt von außen nach innen. Passantinnen und Passanten laufen vorbei und schauen hinein. Sie betrachten oder begutachten die ausgelegten Waren, ihr Interesse wird geweckt oder auch nicht. Manches lässt einen im Vorübergehen kurz aufmerken, anderes lässt einen kalt.
In allen Fällen nimmt die Betrachterin oder der Betrachter keinen Einfluss auf die Szenerie im Schaukasten. In der Zeichenperformance „Innen | Außen“ soll dieser Vorgang nun in einen wechselseitigen Prozess gewandelt oder sogar umgekehrt werden.
Gedanken, Gefühle und Gespräche in situ
Das Besondere bei der Zeichenperformance ist, dass neben den gängigen Zeichenmaterialien die Glasscheibe des Schaukastens als transparentes Medium benutzt wird, auf das direkt mit wasserlöslichen Stiften grafisch gearbeitet wird. Gezeichnet wird, was die drei Künstlerinnen beobachten: Ereignisse um den Schaukasten, Erinnerungen, Assoziatives, Gedanken, mitgehörte Gespräche. So werden die Künstlerinnen aus dem Inneren des Schaukastens zu Beobachterinnen der Außenwelt.Gleichzeitig können Passantinnen und Passanten hineinblicken und sehen, was die Künstlerinnen gesehen und schließlich gezeichnet haben. Eine Interaktion, vielleicht sogar ein Austausch, kann stattfinden, sodass die Passantinnen und Passanten auch aktiv in den Zeichenprozess miteingebunden werden. Es ist ein Agieren und Reagieren, sowohl auf die Umgebung als auch auf die Künstlerinnen gegenseitig, denn durch das abwechselnde Arbeiten in den „neunkubikmetern“ muss auf bereits Gezeichnetes reagiert werden. Dieses Gemeinschaftskunstwerk, ähnlich eines Logbuchs, wird ein temporäres Dokument von Erlebnissen, Gefühlen und Eindrücken.
Gerb, Langbein und Riebel als fulminantes Gespann
Luzie Gerb ist als freischaffende Illustratorin tätig und Förderkünstlerin der Kunst- und Kulturstiftung Oswald Zitzelsberger. Mit vielen Ausstellungen und einigen partizipativen Workshops bringt sie ihre warmherzigen Illustrationen zu den Menschen. Lisa Langbein, Förderkünstlerin der Kunst- und Kulturstiftung Oswald Zitzelsberger und Stipendiatin der Bahnwärter Thiel Kulturstiftung, changiert gekonnt zwischen Zeichnungen, Comics, klassischer Malerei und interdisziplinären Projekten. Tanja Riebel studierte wie Gerb und Langbein an der Universität Regensburg am Institut für Bildende Kunst und ästhetische Erziehung und ist ebenfalls Förderkünstlerin der Kunst- und Kulturstiftung Oswald Zitzelsberger. Riebel ist eigentlich in der großformatigen Malerei verortet. Sie arbeitet aber immer häufiger mit Fundstücken, Videos und experimentellen Techniken, um ihre Umwelt in Gänze einzufangen.„neunkubikmeter“ für Kunst, Kultur und außergewöhnliche Ideen
Das Kulturamt schafft seit Beginn der Corona-Krise offene Möglichkeitsräume und experimentelle Plattformen für Kunst und Kultur, um Künstlerinnen und Künstler aus Regensburg zu unterstützen. Eine dieser Aktionen ist ein Schaukasten in der Pustetpassage, der zu einem temporären und zeitgenössischen Raum für Kunst, Kultur und innovative Ideen wird. Alle drei Wochen wandeln die „neunkubikmeter“ ihr Gesicht und geben sowohl den bildenden als auch darstellenden Künsten, der Literatur, der Medienkunst und allen weiteren Genres wie Sparten eine Bühne.___
PM/RNRed
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