Im „neunkubikmeter“ in der Pustetpassage in Regensburg ist aktuell die Rauminstallation „Schwamm drüber“ von Christiane Hilmer und Nathalie Jodl zu bestaunen. An dieser können Interessierte auch interaktiv teilnehmen.
Im Kunst-, Kultur- und Ideenraum „neunkubikmeter“ heißt es: „Installation wechsel dich“. Die Rauminstallation „Schwamm drüber“ von Grafikdesignerin Nathalie Jodl und Bühnen- und Kostümbildnerin Christiane Hilmer zog am gestrigen Mittwoch, den 13. April 2022, für drei Wochen in die „neunkubikmeter“ in der Pustetpassage ein. Die Künstlerinnen werden die Schaufensterscheibe undurchsichtig machen und Passanten können diese dann mit einem Schwamm putzen. Dahinter verbergen sich Fotografien von Menschen, die ihr Gesicht an eine Glasscheibe kleben, sowie verschiedene Schwämme.
Agieren wie ein Putzerfisch im Aquarium
Das Schaufenster trennt betrachtende oder vorbeilaufende Personen durch eine Glasscheibe von dem dahinterliegenden Ausstellungsraum. Die beiden Künstlerinnen wollen Neugier bei den Passierenden wecken, daher wird die Glasscheibe undurchsichtig sein – wie ein mit Algen bewachsenes Aquarium. Nur wenn genug „Putzerfische“ das Schaufenster putzen, wird das Dahinterliegende offenbart. Dafür werden Freiwillige vorab und während der Ausstellung dazu eingeladen, Fotos von ihren Gesichtern zu schicken, die an der Glasscheibe kleben. So wird es auch vom Putzerfisch gemacht, der Oberflächen auf diese Art und Weise reinigt. Zusätzlich wird es einen Schwamm geben, der von außen benutzt werden kann, um die Scheibe zu putzen und die Gesichter zum Erkennen frei zu geben.
Ist die Scheibe vollständig mit dem Schwamm freigelegt, werden im Hintergrund verschiedene Arten und Formen von Schwämmen sichtbar, die normalerweise im Meer und in Gewässern leben. So schafft es auch der Schwamm, die Grenze von Innen und Außen zu überwinden.
Vergleich mit virtuellen Welt
Das Besondere an diesem Projekt ist auch, dass es noch über den Zeitraum der Installation hinausläuft. Das Instagram-Konto „schwammdrueber“ wird weiterleben. So wie ein Aquarium ein eigener Mikrokosmos ist, kann auch die virtuelle Welt als unnahbar und in sich abgeschlossen gesehen werden. Der Mensch ist frei darin, aber zugleich auch gefangen in den Tiefen der unbegrenzten Möglichkeiten und der Selbstdarstellung. Das Ständige „an der Scheibe kleben“ kann in vielen Situationen im Alltag wahrgenommen werden.
Die Künstlerinnen
Die selbstständige Grafikdesignerin Nathalie Jodl kreiert seit 2017 Collagen, dabei inkludiert sie realistische Fotoobjekte in surreale Welten. Die gebürtige Regensburgerin hat ihren Bachelor 2019 beendet und ist sehr aktiv in der Regensburger Kunstszene. Die „neunkubikmeter“-Installation hat sie zusammen mit Christiane Hilmer entwickelt. Christiane Hilmer hat 2018 ihren Bachelor in Industriedesign absolviert und arbeitet ab Juni für die Produktion „All das Schöne“ im Jungen Theater Regensburg.
Auf Instagram aktiv werden
Freiwillige können Bilder von ihren Gesichtern an einer Glasscheibe klebend an das Instagram-Konto „schwammdrueber“ schicken.
Weitere Informationen zum Projekt „neunkubikmeter“ gibt es unter www.regensburg.de/neunkubikmeter.
Stadt Regensburg / RNRed