Schöner hätte man es für die Premiere der Thurn & Taxis Schlossfestspiele eigentlich nicht treffen können: Das Wetter spielte mit, die Atmosphäre stimmte und die Gäste durften sich auf einen besonders schönen Abend mit der Premiere von „Otello“ aufgeführt vom Nationaltheater Brünn freuen.
Ein lauer Sommerabend, der wie dafür gemacht war, sich in den Schlossgarten von Thurn & Taxis zu setzen und Verdis „Otello“ zu genießen. Das dachten sich am Freitag, dem 15. Juli, nicht nur die vielen Gäste, die das Schlossgelände aufsuchten. Unter die Menge mischten sich auch einige bekannte Gesichter und hochrangige Persönlichkeiten, um der Eröffnung der Schlossfestspiele beizuwohnen. Und natürlich ließ es Fürstin Gloria von Thurn und Taxis nicht nehmen, vor dem Beginn der Oper um 20.30 Uhr noch einige Worte zu verlieren.
Wie zu erwarten: hochkarätige Gäste bei Thurn & Taxis
Wie jedes Jahr war die erste Reihe der Schlossfestspiele Thurn & Taxis hochkarätig besetzt: Neben Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer nahmen auch Landrätin Tanja Schweiger und ihr Partner, der bayerische Wirtschaftsminister, Hubert Aiwanger Platz. Auch die Bürgermeisterin Astrid Freudenstein sowie die Verlegerfamilie Tucci-Diekmann, die an der Spitze der Passauer Neue Presse und somit auch der Mittelbayerischen Zeitung steht, waren anwesend.
In ihrer Eröffnungsrede bedankte sich die Fürstin von Thurn und Taxis auch bei den Generalkonsuln Ungarns und der USA, Gábor Tordai-Lejkó und Timothy Liston, für ihr Erscheinen. Ihr schlussendlicher Dank gebührte jedoch dem Impresario und Begründer der Schlossfestspiele Reinhard Söll von Odeon Konzerte. Nach zwei Jahren Pandemiepause freute sich das Publikum, wieder einem Klassiker der Regensburger Kulturszene beiwohnen zu dürfen – und kam nach leichter Verspätung sogleich in den Genuss der Spielkünste des Nationaltheaters Brünn.
„Otello“ – ein Klassiker von Verdi
Dieses Jahr wurde zur Eröffnung der Schlossfestspiele Verdis „Otello“ – eine Oper, die seit langem zu den Klassikern der musikalischen Darbietungen zählt. In „Otello“ wird die Geschichten des gleichnamigen Hauptcharakters nacherzählt: Ein Feldherr, der auf die intriganten Machenschaften des Leutnants Iago reinfällt und so die Liebe zu seiner Frau Desdemona riskiert. Das Ensemble des Nationaltheaters Brünn brachte ein starkes Stück Kultur auf die Bühne – trotz kleinerer technischer Ausfälle und dem ein oder anderen Stolperer, wie sie bei Premieren nicht unüblich sind. Insbesondere Giorgi Mtchedlishvili und Harold Meers brachten die Figuren des Iago und des Otello zum Leben und überzeugten durch ihre Leistungen.
Bühne und Kostüme gaben dem 15. Jahrhundert ein Update
Ebenso erwähnenswert waren das Bühnenbild und die Kostümgestaltung – statt schnöder Bühnengestaltung brachten die Schlossfestspiele eine industriell angehauchte und modern anmutende Version Zyperns des 15. Jahrhunderts auf die Bühne. Die Kostüme, die an militärische Uniformen erinnerten und fast schon dystopisch-futuristisch wirkten, kamen insbesondere bei der Eröffnungsszene, in der Feldherr Otello zurück in seine Heimat kehrt, besonders zur Geltung.
Ausgelassene Stimmung im Schlossgarten
Nach einem gelungenen Opernabend konnten die Gäste noch an den Bars im Schlossgarten das ein oder andere Getränk genießen und sich der ausgelassenen Stimmung hingeben. Als Auftakt der Thurn & Taxis Schlossfestspiele war „Otello“ ein großer Erfolg, es blieb kaum ein Sitz frei – weder vor, während oder nach der Oper.
Kommendes Programm der Schlossfestspiele
Nach dem Auftaktwochenende folgen auch im Laufe der restlichen Woche noch einige Highlights, auf die sich Regensburg freuen darf: Dazu gehören nicht nur die Auftritte von Schlagerstar Ben Zucker, sondern auch David Garret und James Blunt. Wer sich an Operngesang jedoch noch nicht sattgehört hat, darf auf den Auftritt von Anna Netrebko am kommenden Freitag, dem 22. Juni, hinfiebern.
Nicole Michalak/RNRed