Zum Abschluss des diesjährigen Gäubodenvolksfests ziehen die Organisatoren eine positive Bilanz. Bayerns zweitgrößtes Volksfest lockte in diesem Jahr an elf Tagen mehr als 1,3 Millionen Gäste an. Die Ostbayernschau besuchten rund 360.000 Menschen. Damit erreichten beiden Veranstaltungen beinahe Vor-Corona-Niveau. Die diesjährigen Highlights in der Übersicht.
Beide Veranstaltungen erreichten bei den Besucherzahlen trotz herausfordernder Rahmenbedingungen bereits wieder zwischen 80 und 90 Prozent des Jahres 2019, als die beiden Mega-Events vor Corona letztmals stattgefunden hatten. Bei Gastgebern und Veranstaltern überwiegt Freude und Erleichterung – trotz zahlreicher Polizeieinsätze.
„Eine starke Botschaft“
„Damit sind wir sehr zufrieden und vor allem dankbar, dass wir nach zwei Jahren Corona-Pause gemeinsam mit Wirten, Ausstellern und Schaustellern eine starke Botschaft an unsere Besucherinnen und Besucher senden konnten: Das Gäubodenvolksfest und die Ostbayernschau sind wieder da“, sagte Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayr in einer ersten Bilanz. Es überwiege das schöne und positive Gefühl, das nach zwei Jahren Corona-bedingter Zwangspause endlich wieder ein entspannt-fröhliches Volksfest möglich gewesen sei, sagte auch Betriebsleiter Max Riedl von der Straubinger Ausstellungs- und Veranstaltungsgesellschaft.
Für Straubing bedeutete die Volksfestzeit auch in diesem Jahr einen heiter-beschwingten Ausnahmezustand: Mehr als 1,3 Millionen Besucher entsprechen etwa dem 28-fachen der Einwohnerzahl der Stadt. Dieser Wert bezeugt eindrucksvoll, mit welcher Intensität die elf Festtage und die „Besucherlawine“ auf die niederbayerische Stadt einwirken.
Durchgängiger Besucherzuspruch an den elf Festtagen
Besonders gelobt wurde erneut der beispielhafte Komfort in den Bierzelten mit ihren rund 27.000 Plätzen wie auch die Qualität des umfangreichen Unterhaltungsprogramms in den Zelten. Die besucherstärksten Tage waren nach Angaben der Organisatoren die beiden Volksfestsonntage sowie der Feiertag am 15. August. Auffällig in diesem Jahr: Besonders die Abende waren, abgesehen vom traditionellen Kindernachmittag, bei Gästen besonders beliebt.
Möglicherweise lag das auch an den hohen Temperaturen, die in der ersten Woche tagsüber bei um oder über 30 Grad lagen. Die Wetterprognosen stimmten nicht immer mit den tatsächlichen Gegebenheiten überein, das hielt unter Umständen auch den einen oder anderen Besucher ab.
Mehr als 60 kulinarische Höhepunkte: Eine „Genussmeile“ für jeden Geschmack
Auf Bayerns zweitgrößtem Volksfest in Straubing warben in diesem Jahr sieben Festzelte mit klassischen und innovativen Schmankerln und Bierspezialitäten aus fünf Brauereien sowie mehr als 60 süße und salzige, heiße und kalte Imbiss-Optionen entlang der mehrere Kilometer-langen „Genussmeile“ um den Appetit der Besucher. Rund 780.000 Liter Festbier schenkten die Wirte in den Zelten in diesem Jahr aus.
Etwa jede dritte Maß war ein Radler.
Stark nachgefragt in den Festzeltküchen waren besonders preiswerte Gerichte. Insgesamt ließen sich die Besucher 34 Ochsen und mehr als 50.000 Volksfest-Gickerl schmecken. Auch die Festwirte konnten nach Angaben der Veranstalter an die Zeit vor Corona anknüpfen und erreichten ebenfalls ca. 90 Prozent der Vergleichswerte aus dem Jahr 2019.
Ursprünglichkeit, Authentizität und niederbayerisches Lebensgefühl als Besuchermagneten
Punkten konnte das diesjährige Volksfest nach Angaben des Straubinger OB gerade nach zwei Jahren Pause mit dem besonderen Fokus auf die traditionellen Stärken Ursprünglichkeit, Authentizität und das positive niederbayerische Lebensgefühl. Dazu gehört insbesondere der Historische Bereich mit seinen Volksfestattraktionen im Stil der „guten alten Zeit“ und der Fokus auf Brauchtum und Trachten mit einer eigenen Sonderschau und Live-Vorführungen von Tänzen und alten Handwerken.
„Gerade diese Kombination aus bayerischem Lebensgefühl und unserem Schwerpunkt auf Service und Komfort zieht viele Besucher auch von außerhalb der Region an, das macht unser Fest einzigartig", so der Oberbürgermeister.
Besonders beliebt bei den Besuchern des Gäubodenvolksfests, das vor genau 210 Jahren im Jahr 1812 erstmals als „Landwirtschaftliches Fest“ im Unterdonaukreis stattfand, war traditionell der große Trachtenauszug am Eröffnungstag — trotz Platzregen vor Beginn.
80 Live-Music-Acts
Weitere Höhepunkte waren das große Blasmusikkonzert sowie die Verleihung der Bayerischen Sprachwurzel an die Landtagspräsidentin Ilse Aigner, die Live-Spektakel im Historischen Bereich und auch die Lampionfahrt mit Niederfeuerwerk. Sie konnte trotz Donau-Niedrigwasser und langanhaltender Dürre stattfinden. Mit in Summe rund 80 Live-Music-Acts von handgemachter bayerischer Volksmusik, exzellenter Blasmusik bis hin zu Pop- und Rockmelodien setzte das Fest auch 2022 wieder Maßstäbe beim Unterhaltungsangebot.
Das Gäubodenvolksfest als beliebtes Ferien-Ausflugsziel
Für viele Familien war ein gemeinsamer Ausflug auf Bayerns zweitgrößtes Volksfest im niederbayerischen Straubing und zur angeschlossenen Ostbayernschau ein Highlight in den Sommerferien — auch weil viele Attraktionen kostenlos waren, von der Zirkusschule bis zum Kasperltheater und von der Kinderdisco bis zum Streichelzoo. „Wir freuen uns, dass unser Weg für eine besonders familienfreundliche Veranstaltung so gut angenommen wird“, so Geschäftsführer Roman Preis. Positive Rückmeldungen von den Besuchern haben nach seinen Worten auch die Kinder- und Familiennachmittage mit halben Fahrpreisen und Sonderangeboten und die Kinderfahr- und Spielgeschäfte erhalten.
Atemberaubende Publikumsmagneten im Vergnügungspark
Gute Geschäfte machten auch, wie erste Umfragen ergeben haben, die Betreiber der rund 130 Fahrgeschäfte und Attraktionen des rund 100.000 Quadratmeter großen Vergnügungsparks. „Die hohen Erwartungen der Schausteller wurden erreicht und wir haben eine große Dankbarkeit und Freude von Besuchern erlebt, dass die Schaustellerbranche wiederbelebt wird und somit der Berufsstand weiterhin die Bevölkerung erfreuen kann“, resümierte das Organisationsteam.
Wie beim Essen und den Getränken habe auch hier das Preis- Leistungsverhältnis bei immer Besuchern zunehmend eine große Rolle gespielt.
Eröffnungsredner Staatsminister Füracker: „Schönstes Volksfest der Welt"
Bayerns Finanzminister Albert Füracker hatte Straubing bereits in seiner Eröffnungsrede ein besonderes Kompliment gemacht: Das Gäubodenvolksfest vereine viele Superlative auf sich und sei „das schönste Volksfest der Welt“, sagte der 54-Jährige. Nur bei der Größe muss sich die niederbayerische Stadt eigentlich der Münchner Wiesn geschlagen geben. Doch Füracker rechnete unter großem Applaus des Publikums vor, dass — gemessen am Verhältnis zur Einwohnerzahl — das Straubinger Gäubodenvolksfest siebenmal größer sei als das Oktoberfest in der bayerischen Landeshauptstadt.
Zufriedene Aussteller bei der Ostbayernschau
Trotz eines Regentags hat die Ostbayernschau heuer über 360.000 Besucher verzeichnet. Die Informations- und Erlebniswelt aus 24 Fachbereichen konnte nach zweijähriger Corona-Pause eine hohe Nachfrage beim Publikum erzielen. Die persönliche Präsentation sei für die meisten Gäste ein wichtiger Faktor gewesen, so die Ausstellungsleitung. Die Bandbreite der Umsätze bei einzelnen Ausstellern war nach seinen Worten sehr unterschiedlich: Letztlich könne sich auch die Ostbayernschau nicht komplett den aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen entziehen, die die Kauflust der Menschen schmälern, wie die Teuerungsrate und die steigenden Energiepreise beziehungsweise Lebenshaltungskosten.
„Die Ostbayernschau ist und bleibt fester Bestandteil des Gäubodenvolksfests und jeder Besucher ein Argument für die Zukunft der Ausstellung“, sagte Oberbürgermeister Pannermayr.
Nächstes Gäubodenvolksfest vom 11. bis 21. August 2023
Bereits fest stehen die Termine für das kommende Jahr. Das Gäubodenvolksfest wird dann vom 11. bis 21. August stattfinden, die Ostbayernschau vom 12. bis 20. August 2023.
Straubinger Ausstellungs- und Veranstaltungs GmbH / RNRed