Stephan und Jan, besser bekannt unter ihrem Bandnamen "Byrd Dhillon", haben sich mit dem filterMAGAZIN über ihre Musik und ihre Einflüsse unterhalten: Woher kriegt die aufstrebende Band aus Regensburg ihre Inspiration? Worauf dürfen sich ihre Fans demnächst freuen?
Die Musikszene in Regensburg blüht und gedeiht, überall sprießen neue Bands aus dem Boden, die sich in Regensburg einen Namen machen wollen. Manchmal flattern sie einem eben aber auch entgegen, so wie die beiden Jungs von „Byrd Dhillon“. Stephan und Jan haben vor zwei Jahren mitten im Lockdown ihr gemeinsames Musikprojekt gestartet und haben sich mit dem filter über Regensburg als Sprungbrett, ihre musikalischen Vorbilder und über den Einfluss von Filmen auf ihre Musik unterhalten.
Stellt euch doch nochmal kurz vor: Euren gemeinsamen Werdegang, euer sonstiges Treiben und was ihr für wichtig haltet.
Wir sind Byrd Dhillon aus Regensburg, bestehend aus Stephan, der singt und verschiedenste Instrumente spielt, und Jan, der hauptsächlich an der Gitarre steht, aber auch anderes Zeug spielt. Wir haben schon vor Byrd Dhillon in diversen Konstellationen zusammen Musik gemacht – während der Corona-Lockdowns hatten wir aber die Idee, aus unseren vielen Akustikgitarrensongs, die nie so recht in unsere früheren Bands passen wollten, zu zweit eine Platte zu machen. Ganz aus Versehen ist dann aus einem geplanten unplugged Folk-Album doch eine EP, die viel mehr nach dem Sound einer festen Band klingt, geworden. Die haben wir unter dem Namen „Byrd Dhillon“ am Ende Juni dieses Jahres veröffentlicht.
"Die Musik wird sich gemeinsam mit uns weiterentwickeln"
Ergänzend dazu – wie würdet ihr eure Musik beschreiben? Laut Selbstbeschreibung seid ihr ein „sympathisches Slacker Duo“, stimmt das so?
Was sind eure musikalischen Vorbilder und Einflüsse?
Wir würden unsere Musik ganz einfach als Indie Pop bezeichnen. Und wir denken schon, dass wir sympathisch sind, also stimmt es hoffentlich so! (lachen) Musikalische Vorbilder haben wir beide natürlich ganz viele, aber die Inspiration zu unserem Projekt waren tatsächlich eher Filme. Wir waren schon immer große Fans der modernen Klassiker „Juno“ und „Garden State“. Beide Filme haben wir in unserer Jugend unzählige Male geschaut und waren dabei auch fasziniert von den schönen Soundtracks, geprägt von einfühlsamen Akustikgitarren-Nummern, aber auch von den schönen, melodischen Bandtracks. Wir hatten schon lange davon geträumt, irgendwann mal Musik zu machen, die sowohl eine gewisse Melancholie transportiert, aber trotzdem Raum für Optimismus und leichtfüßige Melodien lässt. Eben wie der Mix aus den Songs in diesen beiden Filmen. Daraus ist dann unsere EP geworden, die diese „Coming-of-Age“-Vibes vermitteln soll – das kann sich in der Zukunft dann auch ändern, die Musik wird sich gemeinsam mit uns weiterentwickeln.
Was steckt hinter eurem Namen?
Der Name ist uns ganz spontan gekommen. Einen Tag vor der Deadline für ein Stipendium der Stadt München musste für unsere zwei Demos noch ein Projektname her. Da wir ja zu Beginn mit Bob Dylan-mäßiger Akustikgitarre plus Gesang Songs gestartet haben, fingen wir an, mit dem Namen dieses bekannten Künstlers rumzuspielen und es kam irgendwann inspiriert durch so kryptische Namen wie Lynyrd Skynyrd „Byrd Dhillon“ dabei raus.
Die Corona-Krise, die Clubs und der Optimismus
Ihr hattet euer erstes Release 2022 und habt noch im selben Jahr eine EP veröffentlicht. Wie nimmt man das Musikbusiness nach zwei Jahren Pandemie als Newcomer wahr?
Aktuell freuen wir uns einfach, dass wieder fast alles an Live-Aktivitäten möglich ist und auch andere Dinge wie Studio-Sessions, Proben und so weiter nicht nur über digitale Wege, sondern auch wieder gemeinsam im selben Raum gemacht werden können. Man hört leider aus diversen Städten, dass der ein oder andere Club nicht mehr existiert, was uns natürlich sehr traurig macht. Wir bleiben aber optimistisch und hoffen, dass der ganze Kultur- und Veranstaltungssektor sich nach und nach wieder von dem Corona-Schock erholen wird.
Für euch ging alles gefühlt sehr schnell – nehmt ihr euch selbst auch als erfolgreich wahr?
Für uns ist es auf jeden Fall ein großer Erfolg, diese EP ganz nach unseren Vorstellungen realisiert zu haben und freuen uns über jedes positive Feedback. Und dass es schon mal einige Stammhörer auf den diversen Streamingplattformen gibt! (lachen)
"Die Stadt hat Potential als Sprungbrett"
Im Sommer habt ihr die ersten Live-Gigs gespielt – unter anderem am Regensburger Kultursommer – wie fühlt‘s sich für euch an, auf der Bühne zu stehen?
Nach zwei Jahren Coronapandemie ist es ein super Gefühl, die eigenen Songs wieder live spielen zu können. Wir sind super happy über unsere Live Band, die aus Siggi am Bass, der auch als Filt bekannt ist, und Alex Parzhuber an den Drums besteht.
Welchen Stellenwert hat Regensburg für euch als „Sprungbrett“? Wie schätzt ihr die Zukunft und die aktuelle Entwicklung der Szene hier vor Ort ein?
Aus Regensburg kommen mit den Some Sprouts, Telquist und Bruckner ja durchaus einige größere und weit über die Region hinaus bekannte Bands. Und es kommen auch immer weitere spannende neue Projekte hinzu wie Iuna Lux oder The Komets beispielsweise. Die Stadt hat also auf jeden Fall Potential als Sprungbrett und auch darüber hinaus. Die aktuelle Entwicklung in der Stadt ist sehr gut und wir denken, dass das auch so weiter geht und sind gespannt, was auch noch alles durch neue Akteure wie die corner.company, die als Label und unter anderem im Booking aktiv sind, hinzukommt
Worauf dürfen sich Fans von euch in der kommenden Zeit freuen? Und worauf freut ihr selbst auch besonders?
Wir freuen uns besonders einfach darauf, wieder live spielen zu können! Und natürlich auch auf die nächsten Releases, die so anstehen. Eins davon wird am 02. September raus kommen, darauf ist die Vorfreude groß. Außerdem gibt es sicher noch den einen oder anderen weiteren Track bis zum Jahresende. Sonst freuen wir uns auch noch sehr darauf, dieses Jahr beim Push Regensburg spielen zu dürfen.
Nicole Michalak, filterMAGAZIN/RNRed