Was bedeutet das Exil für das Leben, Denken, Schreiben – und was für die Zukunft? Bei einer Lesung mit anschließendem Gespräch mit den Lyrikern Stella Nyanzi und Umar Abdul Nasser mit Moderation durch die Schriftstellerin Barbara Krohn am Anfang der Woche im Hotel Orphée werden diese Fragen geklärt.
Wie erleben Stella Nyanzi und Umar Abdul Nasser diesen existentiellen Umbruch? Diesen Fragen stellen sich die beiden preisgekrönten und engagierten Lyriker im Rahmen ihrer Lesung am Montag, 26. September 2022, um 19.00 Uhr im Orphée, Saal im Obergeschoss (Untere Bachgasse 8). Die Schriftstellerin Barbara Krohn moderiert den Abend. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Über die Künstlerin: Stella Nyanzi
Stella Nyanzi, geboren 1974 in Jinja, ist eine ugandische Dichterin, Anthropologin, Gender-Forscherin und Aktivistin. Bekannt wurde sie durch ihre massive Kritik am ugandischen Präsidenten Museveni, der seit mehr als 30 Jahren eine Diktatur führt. In ihrer Arbeit widmet sie sich den Auswirkungen von Patriarchat, Frauenfeindlichkeit und Homophobie auf ihr Heimatland. Aufgrund ihrer Kritik wurde Stella Nyanzi mehrfach verhaftet und massiv bedroht. Für ihren kompromisslosen Einsatz für die Meinungsfreiheit wurde sie 2020 mit dem PEN International Award for Freedom of Expression ausgezeichnet. Anfang 2021 gelang ihr vorübergehend die Flucht nach Kenia. Seit Februar 2022 ist sie Stipendiatin des Writer-in-Exile-Programms des deutschen PEN. Ein neuer Gedichtband, auch mit deutscher Übersetzung, ist in Vorbereitung.
Über den Künstler: Umar Abdul Nasser
Umar Abdul Nasser ist ein irakischer Dichter und Filmemacher. Als Künstler in einer Welt, in der der Islamische Staat alles Künstlerische zerstört, musste Abdul Nasser stets um sein Leben fürchten. Er lebte mehr als zwei Jahre lang versteckt vor dem IS, bevor er es schaffte, das Land 2016 für einen Stipendien-Aufenthalt bei ICORN in Breslau zu verlassen. Seine poetischen Texte, die er oft in Kombination mit Bildern und Musik vorträgt, reflektieren unter anderem die Themen Frieden und Freiheit. Von 2019 bis 2021 war Umar Abdul Nasser Stipendiat des Writers-in-Exile-Programms des deutschen PEN. Eine zweisprachige Veröffentlichung seiner Lyrik ist in Vorbereitung.
Über die Moderatorin: Barbara Krohn
Barbara Krohn ist Schriftstellerin, Dozentin für kreatives Schreiben, literarische Übersetzerin und Betreuerin des Writers-in-Exile-Programms des deutschen PEN Zentrums. Sie wurde unter anderem durch ihre Kriminalromane, Erzählungen und Lyrik bekannt, 2002 erhielt sie den Kulturförderpreis der Stadt Regensburg. 2012 wurde ihr der Kunstpreis der Regensburger Kulturstiftung der REWAG verliehen. Sie unterrichtet seit vielen Jahren kreatives Schreiben für Kinder, Jugendliche und Erwachsene und ist Herausgeberin der Edition „Kreatives Schreiben“ im KernVerlag.
Die Veranstaltung findet im Rahmen des Writers-in-Exile-Programms des deutschen PEN statt, Kooperationspartner sind das Evangelische Bildungswerk Regensburg, das Kulturamt der Stadt Regensburg und das PEN Zentrum Deutschland. Ein Leben im Exil – der Verlust der Heimat – die Erfahrung von Fremde.
Stadt Regensburg / RNRed