Weihnachten kommt mit großen Schritten näher und Ostbayerns einzige professionelle Krippenbauer haben derzeit Hochsaison – doch produziert wurde schon im Hochsommer. Zu Besuch bei Richard und Peter Pindl.
Sie gehören seit jeher zur traditionellen Weihnachtsdekoration: Holzkrippen mit Maria, Josef und dem Christkind im Stall. Ein kleiner Handwerksbetrieb bei Regensburg ist einer der wenigen professionellen Krippenbauer der Republik. Bereits in dritter Generation füllen die Gebrüder Pindl alljährlich ihr Lager mit bis zu 700 selbstgebauten Krippen.
Zu ihrem sehr seltenen Beruf sind Richard und Peter Pindl aus Leidenschaft gekommen. Schon als Kinder haben die beiden Brüder ihrem Vater in der kleinen Familien-Werkstatt im Oberpfälzischen Regendorf beim Krippenbau geholfen. Später betrieben der gelernte Elektriker Richard und Bürokaufmann Peter das Geschäft mit den Krippen erstmal nebenbei. Doch die Nachfrage war so groß, dass sie vor über zwei Jahrzehnten den Sprung in die Selbstständigkeit wagten. Denn egal ob ländlich, orientalisch oder meterlange Spezialanfertigungen – auf Weihnachtsmärkten, in Schaufenstern und Privathäusern sind die Krippen aus der Oberpfalz ein echter Renner.
Das ganze Jahr beschäftigt
Heute haben die Pindls das ganze Jahr über alle Hände voll zu tun, um dem großen Bedarf an Weihnachtskrippen in der Adventszeit gerecht zu werden. Selbst im Hochsommer stehen die „Krippen-Brüder“ in der Werkstatt und schnitzen an Maria, Josef und dem Christkind. Rund 20 Modelle in drei Standardgrößen von acht bis 15 Zentimeter Stall-Breite haben die Pindls im Angebot. Jedes Jahr kommen etwa zwei neue Modelle hinzu – von ländlich bis orientalisch, mit barocken Figuren oder eher modernen. Die Preise für die normalen Größen reichen von knapp 20 bis zu rund 300 Euro.
Alles andere als besinnlich
Auch Spezialanfertigungen sind für die Oberpfälzer Krippenbauer kein Problem. So bauten die Gebrüder Pindl beispielsweise für das Schaufenster eines Tiroler Geschäfts eine 2,5 Meter breite Krippe. Rund 14 Tage haben die Pindls für die 2.000 Euro teure Weihnachtsdekoration gebraucht. Die Adventszeit ist in normalen Jahren für Ostbayerns „Krippen-Brüde“ alles andere als besinnlich. Rund 20 Prozent ihres Geschäfts machen die Pindls auf dem Regensburger Weihnachtsmarkt. Der Rest geht das ganze Jahr über an Privatpersonen und an Händler in Süddeutschland und bis nach Österreich.
Nach der Saison ist vor der Saison
Auch nach der hektischen „Krippen-Saison“ im Dezember haben die Gebrüder Pindl kaum Zeit, sich einmal von ihrer Weihnachtsdekoration zu lösen. Nach dem Fest ist vor dem Fest: Im Januar beginnt bereits wieder die Planungszeit für die neuen Krippen-Modelle zum Weihnachtsfest 2023.
obx-news / RNRed