Tahin? Tahini? Tahina? Egal, wie man die beliebte Sesampaste auch nennen mag, sie ist und bleibt ein Vielfältigkeitswunder der Kulinarik. Ob in Asien, Europa oder im Mittleren Osten, fast überall findet Sesam Platz in unseren Speiseplänen – mit gutem Grund! Was den Sesam so besonders und so gesund macht.
Neben der Vielseitigkeit der kleinen Samen und ihrem nussigen Geschmack, können Sesam und Tahina auch mit einigen gesundheitlichen Vorzügen überzeugen. Grund genug, einen genaueren Blick auf die Ölpflanze zu werfen. Der neuste Streich aus unserer Reihe „About Food“.
Sesam – vielseitig und international
Sesam kennen die Meisten wohl nur als nettes Extra – ob auf Gebäck, Sesamstangen oder Burgersemmeln. Dabei können die kleinen Samen so viel mehr! Ihren biologischen Ursprung hat die Ölpflanze wahrscheinlich auf dem afrikanischen Kontinent, von dem aus sie immer weiter gen Osten getragen wurde. Die Sesamsorte, die Menschen zum Verzehr und zur Weiterverarbeitung kultivieren, stammt hingegen aus Indien. Dort lernten die Menschen Sesam schätzen und fingen nicht nur an, Öl aus Sesamsamen zu produzieren, sondern auch, die Samen zu Pasten und anderen Köstlichkeiten zu verarbeiten. Über den Handel kam Sesam dann bis in die entferntesten Ecken der Welt.
Insbesondere in der asiatischen und levantinischen Küche hat sich Sesam bewährt und wird gerne genutzt, um Gerichte zu verfeinern. So wird in Japan „furikake“ gerne über Sushi, Reisgerichte oder Salate gestreut: dabei handelt es sich um Gewürzmischungen, zu denen oftmals schwarzer oder weißer Sesam gemeinsam mit Salz, Fischflocken und anderen Gewürzen hinzugefügt wird.
Tahina, Tahini, Tahin? Egal, hauptsache lecker!
Aber Sesam kann auch die Basis für mehr sein, wie Tahina uns beweisen möchte. Der Name kann übrigens in vielen Variationen auftauchen – Tahina, Tahini oder nur Tahin, alles ist richtig. Aus den Samen der Ölpflanze gewonnen, stellt Tahina die optimale Basis für leckere Dressings, Soßen und spannende Gerichte dar. Insbesondere für die meisten Hummus- oder Baba Ghanoush-Rezepte gehört Tahina zu den absoluten Basics.
Hergestellt wird die Paste, indem man die benötigte Menge Sesam so lange püriert, bis die Körner nicht nur kleingemahlen wurden, sondern auch das wertvolle Sesamöl austritt und sich mit der Masse zu einer homogenen Paste vermischt. Hierfür wird meistens geschälter und gerösteter weißer Sesam genutzt, aber auch aus der ungeschälten dunklen Variante kann Tahina hergestellt werden. Das fertige Tahina kann man dann je nach Gusto mit pürierten Kichererbsen für Hummus oder gerösteten Auberginen für Baba Ghanoush vermengen – nach Vorliebe würzen und schon hat man einen leckeren Dip.
Kleiner Samen, großer Inhalt
Aber Sesam schmeckt nicht nur gut: Hinter den nussigen Aromen stecken auch noch viele gesundheitliche Benefits, die man mit dem Konsum genießen kann. Zwar nimmt man durch den hohen Fettgehalt der Sesamsamen, der fast 50 Prozent beträgt, viele Kalorien zu sich, jedoch handelt es sich hierbei um ungesättigte Fettsäuren wie der Linolsäure, die essentiell für unsere Ernährung sind und sich auch positiv auf die Herzgesundheit auswirken können. Auch andere Inhaltsstoffe des Sesamsamens sind wichtig für die Gesundheit und insbesondere vegan oder vegetarisch Lebende sollten sich mit ihnen vertraut machen: Sesam kann beispielsweise eine gute Eisenquelle für diejenigen sein, die ihren Eisenbedarf nicht mittels Fleisch oder tierischer Erzeugnisse decken wollen. So enthalten 100 Gramm Sesam etwa 10 bis 15 Milligramm Eisen. Und nicht zuletzt kommt man bei 100 Gramm Sesam auch auf 785 Milligramm Calcium, das besonders wertvoll für unsere Knochen, Gelenke und Zähne ist.
Allergiker aufgepasst
Dennoch sollte man vor übermotiviertem Sesam-Konsum auch aufpassen, denn bei den Samen handelt es sich um ein Allergen. Menschen, die allergisch auf Sesam reagieren, müssen besonders auf Herstellungswarnungen achten, da die ausgelösten Reaktionen zu den stärksten der gängigen Nuss- und Samenallergien gehören. Wer sich sicher ist, nicht allergisch zu sein, kann aber ohne Zweifel Geschmack und Wirkung der kleinen Sesamsamen genießen!
Nicole Michalak / RNRed