Nicht nur in der Mittelmeerküche ist Olivenöl inzwischen ein wesentliches Element. Es zählt zu den gesündesten Ölen der Welt und ist durch seinen hohen Rauchpunkt besonders gut zum Braten und Frittieren geeignet. Warum Olivenöl so beliebt ist und für was Sie es außer kochen noch benutzen können.
Hergestellt wird es aus dem Fruchtfleisch und aus dem Kern von Oliven, wobei beim Herstellungsprozess viel Vorsicht geboten ist, um die enthaltenen Nährstoffe beizubehalten. Ein hochwertiges „Extra Vergine“-Öl ist besonders gesundheitsfördernd und soll sogar Alzheimer vorbeugen. Olivenöl schmeckt also nicht nur lecker, es ist auch gesundheitsförderlich.
Olivenbäume mögen es mediterran
Olivenbäume lieben das mediterrane Klima und werden hauptsächlich im Mittelmeergebiet angebaut. Ansprüche der Bäume an Klima, Boden und kulturelle Vorbedingungen sind so speziell, dass nur eine begrenzte Zahl von Landschaften den Löwenanteil des Olivenöls produziert. Knapp ein Viertel der Welternte wird in Spanien hergestellt, gefolgt von Portugal, Italien, Griechenland, Tunesien, Kroatien und der Türkei. Dabei werden 30 Prozent der Welternte in Italien und 19 Prozent in Spanien konsumiert. Der Pro-Kopf-Verbrauch ist in Griechenland mit 14,9 Litern pro Jahr am höchsten. In Deutschland liegt er bei durchschnittlich 0,8 Litern pro Person. Die Gesamtproduktion an Oliven lag im Jahr 2017 bei 16 Millionen Tonnen Tafeloliven und 2,7 Millionen Tonnen Öl.
Beste Skincare seit der Antike
Die Herstellung und Verwendung von Olivenöl hat eine lange Geschichte. Bereits im 6. Jahrtausend v. Chr. wurde Olivenöl in Galiläa gelagert und in großem Umfang gehandelt und konsumiert. An einer Fundstätte am israelischen Karmel wurden sogar Olivenkerne aus der Zeit um 8000 v. Chr. entdeckt. In der Antike galt kalt gepresstes Olivenöl als Heilmittel gegen viele Hauterkrankungen, da es wichtige Inhaltsstoffe für die Haut, wie Linolsäure, Chlorophyll und Vitamin E liefert. Bis heute wird es in verschiedenen Kosmetikprodukten verwendet, da es die Zellerneuerung anregt, die Haut mit Feuchtigkeit versorgt und gegen Falten wirken kann.
Gut für den Körper, gut für den Geist
Besonders gut ist Olivenöl für die körperliche Gesundheit. Es enthält vorwiegend einfach ungesättigte Fettsäuren und hat damit einen Vorteil gegenüber anderen Ölen, die häufig mehrfach ungesättigte Fettsäuren aufweisen. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren senken das Gesamtcholesterin im Körper, also auch das „gute“ und nützliche HDL-Cholesterin, und nicht nur das „schlechte“ LDL-Cholesterin. Von den einfach ungesättigten Fettsäuren des Olivenöls bleibt das HDL-Cholesterin, das zum Abtransport von schädlichen Gefäßablagerungen beiträgt, hingegen unangetastet. So soll Olivenöl die Thrombozytenaktivität verringern und als natürlicher Blutverdünner wirken. Auch könne der Konsum von hochwertigem Olivenöl dabei helfen, das Alzheimer-Risiko zu senken, wie Forscher an der University of Louisiana at Monroe herausgefunden haben.
Darüber hinaus besitzt Olivenöl besonders viel Vitamin E. Bis zu 11019µg nimmt man mit einer Menge von 100g zu sich, wobei die empfohlene Tagesdosis bei 13000µg liegt. Das Vitamin E ist Bestandteil in den Membranen aller Körperzellen und wirkt als Antioxidans. Es schützt Fettsäuren vor der Schädigung durch aggressive Moleküle und hemmt außerdem Entzündungsprozesse. Zudem stimuliert es das Immunsystem. Ein Mangel des Vitamins kann eine Erkrankung des Nervensystems zur Folge haben oder Seh- und Koordinationsstörungen verursachen.
Vorsicht bei der Qualität: Vergine oder Extra Vergine?
Die Farbtöne der Öle können von grün-bläulich bis hellgelb variieren, abhängig vom Reifezustand der Oliven und von den darin enthaltenen Substanzen, liefern aber keine Auskunft über die Qualität. Olivenöl wird in drei Qualitätsstufen eingeteilt. Das „Extra Vergine“, zu Deutsch: „natives Olivenöl Extra“ gilt dabei als hochwertigste Kategorie, gefolgt von den nährstofftechnisch eher minderwertigeren Klassen „Vergine“ und „Lampantöl“. Dabei enthält nur das erstgenannte, hochwertige native Olivenöl Extra die genannten gesundheitsfördernden Nährstoffe. Für ein natives Olivenöl Extra müssen die Oliven im idealen Reifezustand vorsichtig per Hand gepflückt und innerhalb weniger Stunden in einer modernen Ölmühle verarbeitet werden.
Angelina Eckert/RNRed