Mindestens 80 Prozent der Prozesse unseres Bodens sind noch unerforscht. Deshalb widmet sich die Interessensgemeinschaft gesunder Boden gemeinsam mit der Kunstinitiative „Im Friese“ e. V. dem Thema Erd(reich) – Unser aller Mutterboden. Hierzu präsentieren sie im DEZ in Regensburg eine internationale Foto-Kunstausstellung.
Das Erd(reich) ist die Lebensgrundlage und der Lebensraum für Menschen, Tiere, Pflanzen und Bodenorganismen und Bestandteil des Naturhaushalts, insbesondere mit seinen Wasser- und Nährstoffkreisläufen. In einer Handvoll fruchtbarer Erde befinden sich mehr Lebewesen als Menschen auf unserer Erde. 80 Prozent der Prozesse unseres Bodens sind noch unerforscht, einige Wissenschaftler gehen gar von 96 Prozent aus. Wir wissen also von unserem Boden, der uns ernährt und auf dem wir leben, so gut wie nichts. Darum findet im Januar eine internationale Fotografie-Ausstellung im Donau-Einkaufszentrum (DEZ) statt, die sich diesem Themen widmet.
Die Kunstinitiative „Im Friese“ e. V. präsentiert gemeinsam mit der Interessengemeinschaft gesunder Boden e. V. mit Sitz in Regensburg vom 16. Januar bis 28. Januar in einer Ausstellung im großen Foyer des Donau-Einkaufszentrums auf 200 Quadratmetern Arbeiten von 33 Fotografen:innen aus 25 Ländern.
Länder von Afrika bis Island und von Japan bis Kanada beteiligt
Im Mittelpunkt steht das Erd(reich) als Symbiose: BODEN – BODENLEBEN – TIERE – PFLANZEN – MENSCH. Ende November waren Teile der Ausstellung zum 7. Internationalen Bodentag in Neunburg vorm Wald zu sehen. Und jetzt sind ab Mitte Januar 2023 die Fotos im Donau-Einkaufszentrum in Regensburg zu erleben. Die Ausstellung greift das Thema auch in Teilaspekten auf und betrachtet länderspezifische Besonderheiten. Vorrausgegangen war eine internationale Ausschreibung, an der sich Künstler von Afrika bis Island, von Japan, Indien bis Südamerika und Kanada, also die Erde umspannend, beteiligten.
Franz Rösl, Vorstandsvorsitzender der Interessengemeinschaft gesunder Boden, betonte bei der Eröffnung der Ausstellung in Regensburg: „Wir wissen, dass unser Verein erfreulich viel bundesweite und auch auf internationaler Ebene immer öfter positive Resonanz bekommt, wenn es um praktische und wissenschaftliche Erkenntnisse zum gesunden und lebendigen Boden geht.“ Umso erfreulicher sei für sie die künstlerisch-emotionale Beschäftigung mit Mutter Erde, die wiederum eine andere bodeninteressierte Personengruppe anspreche und mithelfe, über den inzwischen immer stärker öffentlich diskutierten und oft besorgniserregenden Zustand der Böden zu sensibilisieren.
„Die Ausstellung soll auch dazu beitragen, dass wir Menschen den Boden als lebendigen Organismus begreifen, um zu erkennen, dass er die Basis für die Gesundheit von Wasser, Pflanzen, Tieren und Menschen ist,“ ergänzte Rösl.
© Tanja Ebenhöch
Von Malerei bis Performance-Fotografie: Arbeiten aus verschiedenen Genres
Es sind auch Werke der Künstler der Kunstinitiative „Im Friese“ e. V. und von Freunden des Vereines in der Ausstellung zu sehen: Sandro Porcu, Kathrin Christoph, Frank Herrmann, Barbara Hornich (RIP), Holger Wendland, Anna Ansorge und Uwe E. Nimmrichter mit spezifischen Arbeiten aus den Genres Malerei, Zeichnung, Objekt, Performance-Fotographie und Keramik meist unter Verwendung von Erdmaterial.
Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog mit Texten von Uwe E. Nimmrichter und Holger Wendland.
Interessensgemeinschaft gesunder Boden e. V. / RNRed