Die Modewelt hat einen Lederfetisch – zumindest im kommenden Frühling. Selbst wenn man es an den tristesten Tagen kaum glauben mag, auch dieser Winter wird irgendwann enden und der Wechsel auf die Frühlingsmode bevorstehen. Worauf man sich diese Saison einstellen kann? Leder, Leder und nochmal Leder! Egal, ob als Schuh, Tasche oder Jacke: Diesen Frühling wird man Leder in allen Formen und Farben nicht aus dem Weg gehen können. Als Nebeneffekt kehrt mit den Lederjacken und –schuhen auch der Wilde Westen zurück in unsere Kleiderschränke.
Die Laufstege der Welt werden wieder von einem bestimmten Material dominiert: Es herrscht Lust auf Leder.
Ob Schuh oder Shopper - ein Klassiker kehrt zurück
In allen möglichen Farben, Finishes und Formen begegnet einem der Stoff überall – ob als Schuh oder Shopper. Ein großer Unterschied zu vergangenen Trendzyklen, bei denen Leder immer wieder auftauchte, ist, dass inzwischen genügend Angebot an veganen Varianten vorhanden ist. Man muss also kein schlechtes Gewissen mehr beschwichtigen, um sich eine Auswahl an verschiedenen Klassikern aus Leder in den Kleiderschrank zu schaffen. Stattdessen kann man die Vielfalt des Materials in vollen Zügen genießen und die Gelegenheit nutzen, um neue Lieblinge zu finden.
Zwischen Grease, Matrix und dem Schuh des Manitu – die Lederjacke
Wenn etwas die Vielfalt von Leder beweisen kann, dann ist es die Lederjacke. Ein Must-have in jedem Kleiderschrank und so vielseitig, dass es eine passende Variante für jeden Kleidungsstil gibt. Ob glatt, ob rau, ob schwarz, ob braun – die Lederjacke macht es dem Träger oder der Trägerin unglaublich leicht, ein trendy Outfit mit ihr als Centerpiece zusammenzustellen. Dabei kann man sich entscheiden, in welche Richtung der gesamte Vibe gehen soll: Classy und futuristisch angehaucht? Ein Ledermantel, den Neo aus „Matrix“ nicht verschmähen würde, liegt seit letztem Jahr bereits im Trend und lässt sich in allen möglichen Schnitten, Farben und Größen finden. Wer doch eher ausdrücken möchte, was für ein Freigeist man ist, kann sich die Wildlederjacke mit Fransen schnappen.
Born to be wild!
Der absolute Klassiker unter allen Lederjacken ist selbstverständlich die Biker-Jacke in Schwarz. Diese Jacke in einer Ausführung, die einem gefällt und einen guten Schnitt hat, sollte wohl in jedem Kleiderschrank hängen. Born to be wild! Wem die Biker-Jacke zu simpel ist, kann zu einem Modell mit Deko greifen: Nieten, ein auffälliger Kragen oder eine Pelzfütterung geben der Jacke das gewisse Etwas. Da ohnehin immer mehr vegane Varianten auf den Markt kommen, muss man sich keine Sorge um den Pelz machen – auch den gibt es ohne Tierleid.
Leder: Da wird ein Schuh draus
Schuhe aus Leder sind bei weitem nichts Neues und stehen eigentlich über jedem Trendzyklus. Dieses Mal geht es aber nicht nur darum, dass ein Schuh aus Leder gemacht wurde, sondern vielmehr darum, welcher Schuh angezogen werden soll. In der aktuellen Modesaison wird eine Variante ein besonders großes Comeback feiern: Der Cowboystiefel. Passend zur Rückkehr von Wildlederjacken und Fransen kehrt auch der Cowboystiefel zurück auf die Laufstege und später auch die Straßen der Nation. Besonders gerne werden die Stiefel, die meistens bis zur Mitte der Waden reichen, mit knielangen Röcken oder weiten Hosen kombiniert.
Wem die klassischen Cowboystiefel einen Ticken zu viel sind, kann auch auf „normale“ Stiefel zurückgreifen. Die kann man auf dieselbe Art und Weise wie ihre Geschwister aus dem Wilden Westen kombinieren: Weite Silhouetten, die dann durch den engen, wadenhohen Stiefel ergänzt werden und so Kontraste schaffen. Weniger beliebt ist es dagegen, enge Hosen mit den Stiefeln zu kombinieren. Man möchte nur ungern so aussehen, als ob man nach dem Feierabend noch dringend zu den Reitstunden weitermüsste. Durch die Kombination mit weiten Silhouetten kriegt der Wadenstiefel noch einen modischen Touch, der besser zu den Straßen einer belebten Stadt als zum Ponyhof nebenan passt.
Get that bag!
Jaja, neben Schuhen sind auch Taschen aus Leder natürlich nicht bahnbrechend. Viel spannender ist, dass Taschenarten wie der beliebte Jutebeutel jetzt auch in Leder nachgeschneidert werden. Der Vorteil: Das Platzwunder, das ein Jutebeutel darstellt, wird mit der Langlebigkeit von Ledertaschen kombiniert. Das Ergebnis ist ein Alltagsheld, wie ihn sich viele von uns wahrscheinlich sehnlich erträumt haben.
Ein robuster Shopper ist einfach verlässlicher als ein Jutebeutel, der jede Sekunde reißen könnte oder in der Wäsche eingeht. Stattdessen kommen nun immer mehr Ledershopper auf den Markt, die nicht mehr so steif und unhandlich sind wie ihre Vorgänger. Die „Neuerfindung“ des Shoppers zeichnet sich durch ihre Größe, den quasi unendlichen Stauraum und durch ihr simples Design aus. Die meisten Exemplare sind weder auffällig bemustert, noch haben sie unnötig viele Taschen, die nur zur Deko dienen. Dank ihrer Herstellung aus Leder kommen die neuen Shopper aber noch viel edler rüber als herkömmliche Jutebeutel, bei denen jeder Wasserfleck nicht zu übersehen ist. Eine perfekte Ergänzung für ein klassisches Outfit, das gleichzeitig äußerst praktisch ist.
Richtige Pflege ist alles
Die schiere Vielfalt an Möglichkeiten, wie man Leder tragen kann, macht klar, wieso der Stoff alle Jahre wieder zum Trend wird. Da Leder so eine lange Haltbarkeit hat – wenn man sich denn richtig darum kümmert – lohnt es sich auch, seine Lieblingsstücke im Kleiderschrank zu behalten. Selbst wenn Leder kein aktueller Trend mehr ist, zählt es trotzdem zu den Klassikern der Mode und kann das ganze Jahr lang getragen werden.
Wichtig ist nur, dass man sich ordentlich um seine Favoriten kümmert, egal ob aus Kunst-, Wild- oder Glattleder. Oftmals reicht es auch schon, einen Mikrofaser-Lappen und ein bisschen Bienenwachs zur Hilfe zu ziehen. Sollte das Leder doch mehr Liebe benötigen, wendet man sich am besten an den Schuster oder Lederwarenladen des Vertrauens. Dann kann man sich noch viele Jahre an seinen Schmuckstücken erfreuen!
Nicole Michalak, filter-Magazin/RNRed