Köstlicher Snack oder herzhafte Höhle für Hackfleisch – die Paprika ist ein allseits beliebter Alleskönner, der in seinen verschiedenen Formen eigentlich in Küchen auf der ganzen Welt Verwendung findet. Dabei liefert die Schote neben ihrem Geschmack noch allerhand weitere Gründe für ihre Popularität.
Momentan hat die Paprika wie viele andere Lebensmittel mit steigenden Preisen zu kämpfen. Warum es sich trotzdem weiterhin lohnt, die Schote des Nachtschattengewächses zu kaufen und warum die Paprika oft als Ampel verkleidet daherkommt, erklären wir hier.
Roter „Pfeffer“?
Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei der Paprika um ein Nachtschattengewächs. Ursprünglich tauchten Paprika-Pflanzen zuerst in Mittel- und Südamerika auf. Besonders Brasilien, Bolivien und Peru gelten als Heimat der Paprika, größte Anbauländer sind heutzutage jedoch China, die Türkei und Indonesien knapp vor Mexiko. In der EU kommen die meisten Paprika aus Spanien und den Niederlanden. Ohne seefahrende Entdecker dieser beiden Nationen wäre die Paprika sicherlich in Europa nicht so beliebt geworden. Teile von Kolumbus‘ Schiffsbesatzung meinten, mit der Paprika einen Verwandten zu einem bereits bekannten schwarzen Korn gefunden zu haben. Auch deshalb trägt die Paprika heute noch den Spitznamen „spanischer Pfeffer“, worauf sich wohl auch der englische Name „(Bell)Pepper“ bezieht. Tatsächlich gehören auch Chilisorten zur Familie der Paprika. Den brennenden Geschmack verdanken die kleineren Schoten dem Inhaltsstoff Capsaicin.
Von A bis O
Im Supermarkt findet man neben der Gewürzform meist die klassische „glockenförmige“ Paprika und die Spitzpaprika in der Gemüseabteilung. Saison hat die Paprika von April bis Oktober, was tatsächlich einen großen Treiber im aktuellen Kostenanstieg darstellt. Mit diesem Monat sollte sich der Preis für Paprika also zumindest ein Stück weit wieder normalisieren. Angeboten wird die klassische Paprika dabei oft wie unsere aktuelle Bundesregierung: Als Ampel. Mittlerweile wissen die meisten, dass es sich bei grünen, gelben und roten Paprika nicht um verschiedene Sorten, sondern lediglich um verschiedene Reifegrade handelt. Diese spielen jedoch nicht nur optisch eine Rolle: Je reifer die Paprika, desto süßer schmeckt sie, weswegen rote Paprika auch mit großem Abstand am beliebtesten sind. Der Einsatz von grünen und gelben Paprika macht unser Essen also nicht nur bunter, sondern hat auch geschmackliche Auswirkungen. Grüne Paprika schmecken herber und eigenen sich dafür besser für Eintöpfe, während rote Paprika gerne als Rohkost-Snack gegessen werden.
Paprika: Am besten ro(h)t
Unabhängig von ihrer Farbe besitzen Paprika große Mengen an Kalium, Magnesium, Zink und Calcium. Tatsächlich ist die Paprika in Sachen Vitamin C sogar Rekordhalter: Kein anderes Gemüse enthält so viel von dem wertvollen Inhaltsstoff. Hierbei empfiehlt es sich außerdem wirklich, zu den roten Schoten zu greifen, da diese mit 400 Milligramm mehr als doppelt so viel Vitamin C enthalten als ihre unreifen Brüder und Schwestern. Oft hat die Paprika damit im Vergleich mehr Vitamin C als eine Zitrone. Mit gerade einmal 22 kcal pro 100 Gramm und dafür 35 Gramm Ballaststoffen auf die gleiche Menge sind Paprikas einer der gesündesten Snacks überhaupt. Am besten gelagert werden die Schoten an einem kühlen und dunklen Ort. Der Kühlschrank ist auch in Ordnung.
Wo man auch hinsieht: Paprika
In der europäischen Küche findet die Paprika sowohl als Schote als auch als Gewürz breit gefächert Verwendung. Egal ob im französischen Ratatouille oder ungarischem Gulasch: Paprika zeigt sich als eines der vielseitigsten Gemüse überhaupt. Neben klassischen Paprika-basierten Gerichten eignen sich die Schoten auch hervorragend als Teamplayer und versüßen sommerliche Salate ebenso wie herzhafte Eintöpfe oder Aufläufe. Übrigens: Paprika lässt sich genau wie Chilisporten relativ einfach zuhause anbauen. Für die Anzucht reicht sogar ein geeigneter Platz auf dem Fensterbrett. Wem die Paprika im Supermarkt also weiterhin zu teuer ist, ist gerade noch nicht zu spät dran, um sich selbst leckeres Knabbergemüse anzubauen.
RNRed