Vergangenes Jahr zog die Installation Genesis in der St. Ulrich Kapelle neben dem Regensburger Dom Zehntausende Menschen in ihren Bann. Wer das Spektakel verpasst hat oder auf eine Fortsetzung hofft, darf sich freuen: Ein zweiter Teil für den kommenden Winter ist bestätigt. In neuer Location und mit neuen Ideen.
Die Wahl des neuen Standorts viel den veranstaltenden Kulturoptimisten nicht schwer. Auch wenn sich das Team um Julia Köppel und Karin Weber auch noch andere Örtlichkeiten angeschaut hatten, fiel die Wahl schnell auf die Minoritenkirche neben dem historischen Museum am Dachauplatz. Hier soll ab Mitte November nun der zweite Teil der Genesis in nicht minder beeindruckenden Bildern gezeigt werden. Der Vorverkauf soll im September beginnen.
Dachauplatz sorgt für beste Lage
Durch den Wechsel der Location treten auch andere Verantwortliche auf den Plan. Für das Kirchengebäude am Dachauplatz ist die Stadt Regensburg verantwortlich. Kulturreferent Wolfgang Dersch war als Gastgeber Teil des Pressegesprächs und zeigte sich hoch erfreut, seinen Beitrag zur Fortsetzung der Genesis-Erfolgsgeschichte leisten zu dürfen. Mit Genesis II steht in Regensburg damit bereits die zweite Deutschlandpremiere des Schweizer Künstlerkollektivs Projektil an. Julia Köppel ist stolz, die Schweizer mit ihrem Konzept überzeugt zu haben. Besonderen Ausschlag für die Wahl der Minoritenkirche seien neben dem größeren Platzangebot auch die Barrierefreiheit und die gute Lage gewesen. So überzeugt der Dachauplatz nicht nur durch seine gute ÖPNV-Anbindung, sondern auch mit seinem praktischen Parkhaus.
56.000 Besucher bei Genesis I: Synergieeffekt für das Museum erhofft
Rund 56.000 Besucher hatte der erste Teil der Entstehungsgeschichte nach Regensburg gelockt. Laut Julia Köppel war es dieser beinahe virale Hype, der die Kulturoptimisten überzeugte, eine wesentlich größere Location zu suchen. In der Minoritenkirche hätten nach Angaben der Veranstalter rund doppelt so viele Besucher pro Vorstellung Platz als noch im letzten Jahr. Dies würde auch eine größere Anzahl der äußerst beliebten Sitz- und Liegekissen ermöglichen, so Köppel. Geplant sind neben dem regulären Vorstellungsprogramm sogenannte „Special Nights“, die vom Kollektiv Projektil in ihrer Schweizer Heimat bereits erprobt wurden. Angedacht sei zum Beispiel die Lichtshow durch Livemusik begleiten zu lassen oder eine längere Version zu zeigen, die auch die Show aus Genesis I mit einbindet. Wolfgang Dersch erhofft sich indes vom Umzug, dass auch das historische Museum wieder mehr in den Fokus der Besucher und Anwohner rückt. Beide betonten im Gespräch wiederholt, dass die Stadt bei Genesis II jedoch nur als Vermieter fungiert. Die volle finanzielle Verantwortung tragen die Kulturoptimisten, so Köppel.
Key Visual zu Genesis II in der Minoritenkirche (Bild: Projektil)
Acht Projektoren: Langzeit-Kooperation geplant
Genesis II soll dabei nach Wunsch der Veranstalter nicht die letzte Show der Schweizer in Regensburg bleiben. Die Idee, die Schweizer in die Domstadt zu holen kam beim Besuch einer Installation in Zürich, bei der das Kollektiv Projektil die Arbeit von Frida Karlo künstlerisch aufgreift. Für Regensburg seien jedoch auch zukünftig eher die Lichtshows angedacht, die für Kirchenräume konzipiert wurden, so Köppel. Alle Shows sollen ihre Deutschlandpremiere in Regensburg feiern, anschließend aber in verschiedene deutsche Städte weiterziehen. Genesis zwei soll wie im Vorjahr Mitte November beginnen, 2024 jedoch noch den kompletten Januar befüllen. Es sei ein Anliegen des neugegründeten Kulturkicks eben diese „sauere Gurken Zeit“ kulturell zu beleben. Eine gute Nachricht zum Schluss: Der Ticketpreis von 12 Euro soll erhalten bleiben. Weitere Informationen gibt es auf der Genesis-Website.
RNRed