Shrimp? Garnele? Gamba? Hinter all diesen Namen versteckt sich das gleiche Tier! Auch wenn eine Bezeichnung im ersten Moment edler klingt als die andere, bezeichnen sie doch alle die Krebstiere, die sich in beinahe all ihren Größen und Formen als Delikatessen großer Beliebtheit auf der ganzen Welt erfreuen – von Südostasien bis zur Nordsee. Mittlerweile erleben die possierlichen aber auch sehr schmackhaften Tiere eine Renaissance als Aquarium-Bewohner. Wir tauchen ab in die Welt der Garnelen.
Garnele mal ganz groß!
Was bei uns landläufig als Shrimp bekannt ist, wird wissenschaftlich korrekt als Geißelgarnele bezeichnet. Hinter ihren größeren Verwandten, die wir meist wegen ihrer Verwendung in der spanischen Küche „Gambas“ nennen, verstecken sich dagegen sogenannte Weißbeingarnelen. Lange Rede, kurzer Sinn: Die Namen auf der Packung im Supermarkt bezieht sich meist eher auf Größe oder Farbe der Tiere und hat zum Teil wenig mit ihrer korrekten Gattung oder Herkunft zu tun. So finden wir im Eisfach und Kühlregal alles von „Riesen-Garnelen“ bis zum „Party-Shrimp“. In der Natur sind die meist etwas Alien-artig anmutenden Tiere quasi auf der ganzen Welt verbreitet, wobei auch aufgepasst werden muss: Einige in Süßwassern vorkommende Krustentiere können der Garnele zwar sehr ähnlich sehen, zählen aber laut Wissenschaft nicht zu ihrer direkten Verwandtschaft. Heute kommt ein Großteil der hierzulande verzehrten Garnelen aus Zuchten. Beliebt sind hier Südostasien und Indonesien. Von den rund 3.000 Garnelen-Arten werden nur circa zehn Prozent zum Verzehr gefischt. Da die Tiere in der einen oder anderen Form jedoch in quasi jedem der Weltmeere auftreten, haben sie auch ihren Weg in die Küchen vieler Länder mit Meereszugang geschafft.
Gefangen im Garn der Garnele
Egal ob gebraten, gekocht, gedünstet oder gegrillt: Garnelen sind ganzjährig erhältlich und damit Teil verschiedenster Gerichte – von der spanischen Paella bis zum urdeutschen Shrimps-Cocktail. Betrachtet man die Shrimps als reine Energie- und Nahrungsquelle, punkten die Tierchen mit einer großen Menge an Eiweiß und gesundem Jod. Außerdem enthalten Garnelen eine ordentliche Menge Vitamin E. Da Garnelen schnell zubereitet sind und sich in eine Vielzahl von Gerichten einbauen lassen, lohnt es sich also, eine Packung auf Verdacht zuhause zu haben. Tiefgefrorene Garnelen oder Shrimps aus dem Kühlregal können dabei auch oft über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus verzehrt werden – solange die Packung noch geschlossen ist. Ansonsten einfach auf die eigenen Sinne verlassen: Sehen die Garnelen schmierig aus oder riechen sie säuerlich, sollte man lieber zu einem anderen Snack greifen. Wer Garnelen zuhause selber pulen will, sollte sie vorher mit kochendem Wasser abschrecken, so lässt sich der Panzer besser entfernen. Für die Ästhetik entfernt man meist noch den Darm vor dem Verzehr. Bei wildgefangenen Garnelen ist dies in jedem Fall eine gute Idee, bei Garnelen aus höherwertigen Zuchten kriegen die Tiere jedoch meist vor der Ernte keine Nahrung mehr, haben also bei Verkauf sowieso einen leeren Verdauungstrakt.
Garnele? Gerne!
Die kleinen Krebstiere sind aber längst nicht mehr nur Proteinquelle in Sommersalaten und wer es lieber vegan oder vegetarisch hat, muss nicht auf Garnelen verzichten: Eine kurze Suche um Internet bringt einen mittlerweile auch auf die Seiten von Spezialhändlern, die die possierlichen Tiere in allen Größen, Formen und Farben auch als Haustiere verkaufen. Das sollte keine Überraschung sein, tauchte doch bereits 2003 im Animationsfilm Findet Nemo der alles putzende Shrimp Jacques im Aquarium auf. Garnelen sind dabei dank ihrer Größe sehr genügsame Mitbewohner und brauchen in kleinerer Zahl gerade mal ein Aquarium mit zehn Litern Fassungsvermögen. Natürlich vertragen sich Garnelen dementsprechend auch mit fischigen Freunden und haben dabei noch den großen Vorteil, dass sie tolle Resteverwerter sind. Das Klischee aus dem Film stimmt also tatsächlich: Garnelen halten ihre „Wohnung“ sauber.
RNRed